Martin, Kat - Perlen Serie
Schamesröte glühen, hob ihr Kinn und drehte sich zu Rafe um. Er lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand, seine blauen Augen waren dunkel vor Verlangen, und seine Kie- fermuskeln schienen vor Anspannung hart wie Stahl zu sein.
Sie konnte ihm anmerken, dass er zutiefst aufgewühlt war und mühsam um seine Selbstbeherrschung rang. Ein Gefühl von einer ihr bislang unbekannten Macht begann sich in ihr zu regen, und sie sah Rafe herausfordernd an.
„Ich bin bereit, zu Bett zu gehen. Du auch?"
14. KAPITEL
Danielle sah den hochgewachsenen Mann, der ihr gegenüber reglos an der Wand lehnte, unverwandt an. Als er ihre heraus- fordernden Worte hörte, spannte sich Rafes ganzer Körper an. Wie ein Panther, der sich an seine Beute heranschleicht, löste er sich von der Wand und kam langsam auf sie zu. Danielle zwang sich, nicht vor ihm zurückzuweichen, wenngleich ihr erster Im- puls war, aus der Kabine zu flüchten.
„Eigentlich hatte ich auf deine jungfräulichen Gefühle Rück- sicht nehmen und mich hinter dem Wandschirm umkleiden wol- len - zumindest während der ersten Nächte."
Er bot ihr eine Möglichkeit zum Rückzug, und sie wusste ei- gentlich, dass sie davon Gebrauch machen sollte, aber ... „Du hast gesagt, dass es keine Geheimnisse zwischen uns geben würde."
Er betrachtete sie schmunzelnd und mit einem Ausdruck wachsender Leidenschaft. „Ganz wie du möchtest."
Nervös fuhr sich Danielle mit der Zungenspitze über die Lip- pen. Einerseits fürchtete sie sich davor, soeben ein gefährliches Raubtier aus dem Käfig gelassen zu haben, doch andererseits konnte sie nicht anders, als Rafe fasziniert zu beobachten. Abge- sehen davon, dass sie einmal einen kranken Jungen im Waisen-
haus gepflegt hatte und einen kurzen Blick auf Oliver Randalls schmächtiges Hinterteil erhascht hatte, als er vor fünf Jahren aus ihrem Bett gestiegen war, hatte sie noch nie einen nackten Mann gesehen - geschweige denn einen so stattlichen Mann wie Rafe.
Sie schaute gebannt zu, wie er begann, sich auszuziehen, sei- ne Jacke, Weste und die weiße Halsbinde ablegte, dann sein Hemd abstreifte und seinen kraftvollen Oberkörper entblößte, an den sie sich so gut erinnern konnte. Sein dunkelbraun ge- locktes Brusthaar verjüngte sich nach unten zu einer feinen Linie, die über seinen flachen Bauch hinab abwärtsführte.
Rafe zog sich Schuhe und Strümpfe aus. Danielles Augen weiteten sich, als er begann, auch seine eng anliegende Hose aufzuknöpfen, und schließlich nur noch mit seiner Unterhose bekleidet vor ihr stand, die ihm wie eine zweite Haut saß und kurz über dem Knie endete.
„Ich weiß nicht, wie viel du über die männliche Anatomie weißt, meine Liebe, aber falls du es nicht längst bemerkt hast, kannst du dich jetzt vergewissern, dass es mich in großem Ma- ße erregt hat, dir beim Auskleiden zuzusehen."
Ihr Blick fiel nun auf den Teil seines Körpers, der sich so of- fensichtlich unter dem dünnen Baumwollstoff abzeichnete, und sie stieß einen erschrockenen Schrei aus. Im Nu war all ihr Wa- gemut verschwunden. Sie wandte sich hastig von Rafe ab, eilte zum Bett, verschwand schnell zwischen den Laken und drehte sich auf die Seite, damit sie ihn nicht mehr sehen konnte.
Als sie Rafe leise hinter sich lachen hörte, schenkte sie ihm keine Beachtung. Einen Mann ohne seine Kleidung zu sehen war das eine - etwas ganz anderes war es, ihn im Zustand höchster Erregung zu erblicken. Danielle kannte sich gut ge- nug in Fragen der Anatomie aus, um zu wissen, auf welche Wei- se ihrer beider Körper sich vereinigen würden. Und jetzt, da sie gesehen hatte, wie groß ... Sie konnte sich nicht vorstellen, wie das jemals gehen sollte!
Sie spürte, wie Rafe zum Bett kam, und hielt den Atem an, als die Matratze unter seinem Gewicht nachgab.
„Im Moment werde ich wohl lieber darauf verzichten, gänz- lich unbekleidet zu schlafen, aber ich kann dir versichern, mei- ne Liebste, dass ich es bald wieder tun werde."
Seine Worte überraschten sie dermaßen, dass sie sich noch einmal umwandte und ihn fragend ansah. „Du schläfst nicht
in einem Nachthemd?"
„Nein, es ist viel angenehmer, nackt zu schlafen, und wenn du erst einmal deine jungfräuliche Schüchternheit überwun- den hast, wirst du mir sicher zustimmen."
Er schlief ganz ohne Kleidung und schien von ihr zu erwar- ten, dass sie dasselbe tat! Du lieber Himmel, zu welchen Ver- worfenheiten würde dieser Mann noch fähig sein? Und warum nur fand sie
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