Martin, Kat - Perlen Serie
ließ Danielle fast dahin- schmelzen. „Du willst mir doch diese kleine Freude nicht neh- men? Den ganzen Abend über habe ich mir vorgestellt, wie sei- dig dein Haar sich in meinen Händen anfühlen würde."
Sie schluckte. Da sie nicht wusste, was sie auf eine solche Be- merkung erwidern sollte, ließ sie sich wortlos auf den Hocker vor dem Ankleidetisch sinken und wandte Rafe den Rücken zu. Er stellte sich hinter sie, und sie konnte im Spiegel beobachten, wie er eine nach der anderen die Nadeln aus ihrem Haar zog, die schweren roten Locken auf ihre Schultern fallen ließ und mit seinen Fingern durch ihr offenes Haar fuhr.
„Die Farbe des Feuers ... Ich habe mir oft vorgestellt, wie herrlich sich dein Haar auf meiner Haut anfühlen würde, wäh- rend wir uns lieben."
Danielle begann zu zittern. In dem Sommer vor ihrer ge- planten Hochzeit hatte sie einmal zufällig gesehen, wie er sein Hemd ausgezogen und auf einem Baumstumpf in der Sonne ge- sessen hatte. Sie wusste, dass er einen athletischen Oberkörper hatte, mit breiten Schultern und gut ausgebildeten Muskeln, denn Rafe war ein leidenschaftlicher Reiter, ging gern auf die Jagd, und wenn er in London war, boxte er regelmäßig in „Gen- tleman Jackson's Salon".
Er achtete darauf, dass sein Körper gut in Form war - und das sah man.
Fasziniert beobachtete sie im Spiegel, wie er sich zu ihr hi- nunterbeugte und seine Lippen an ihren Hals drückte. Dann biss er sanft in eines ihrer Ohrläppchen ...
Danielle brauchte einen Moment, bevor ihr bewusst wurde, dass sie aufgehört hatte zu atmen. Sie holte tief Luft und stell- te fest, dass ihre Hände zitterten. Obwohl Rafe einige Schritte zurückgetreten war, konnte sie ihn immer noch im Spiegel se- hen, und seine Augen waren unverwandt auf sie gerichtet. In der Hoffnung, dass er ihren inneren Aufruhr nicht bemerken würde, begann sie, geschäftig ihr Haar zu flechten.
„Soll ich dir auch noch beim Rest behilflich sein?", fragte er nun.
Danielle sprang förmlich von ihrem Hocker. „Nein! Ich mei- ne ... nein, danke. Ich muss nur noch kurz hinter den Wand-
schirm gehen und mein Nachthemd anziehen."
Rafe schüttelte den Kopf. „Nein, Danielle. Ich habe dir ei- nige Zugeständnisse gemacht, aber nicht dieses."
Sie sah ihn fassungslos an. „Du ... du erwartest von mir, dass ich mich ganz vor dir ausziehe? Du wünschst... mich nackt zu sehen?"
Er schmunzelte. „Genau das ist mein Wunsch. Es soll keine Geheimnisse zwischen uns geben, Danielle."
„Aber ..."
„Wir werden uns so nur besser kennenlernen und uns anei- nander gewöhnen, Liebste ... mehr nicht."
Ihr Herz schlug ihr so heftig bis zum Hals, dass sie mein- te, ein eingesperrtes Tier in ihrer Brust zu haben, das sich be- harrlich gegen ihre Rippen warf. Rafe wollte sie nackt sehen! Und er beharrte auf diesem Wunsch, als ob er ein Recht darauf habe. Was aber noch schlimmer war - als ihr Ehemann hatte er das wohl tatsächlich.
„Und wenn ich mich weigere?"
Er zuckte mit den Schultern. „Du kannst auch gerne in dei- nem Unterkleid schlafen ... wenn dir das lieber ist. Je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Idee so- gar."
„Du bist unerträglich!"
Etwas blitzte in seinen Augen auf. „Findest du? Was meinst du wohl, hätte Richard Clemens in der Hochzeitsnacht von dir verlangt?"
Danielle zuckte unmerklich zusammen. Hätte sie Richard ge- heiratet, würde er ihr, ohne einen Moment zu zögern, ihre Jung- fräulichkeit genommen haben. Sie zweifelte auch nicht daran, dass es ihm herzlich gleichgültig gewesen wäre, was sie dabei empfunden hätte.
Aber dennoch war es nicht ihre freie Entscheidung gewesen, Rafael zu heiraten, und sie konnte sich nur schwer mit seiner anmaßenden Art abfinden. Entschlossen wandte sie sich von ihm ab, stellte erst den einen, dann den anderen Fuß auf den Hocker, löste ihre Strumpfhalter und streifte dann ihre seide- nen Strümpfe ab. Sie kehrte Rafael immer noch den Rücken zu, als sie mit einer schnellen Bewegung ihr Nachthemd von dem Haken neben der Tür nahm, sich ihr Unterkleid über den Kopf zog und es über den Wandschirm warf.
Mehrere Sekunden mühte sie sich vergeblich mit ihrem
Nachthemd ab und war sich währenddessen nur allzu bewusst, dass sie ihr entblößtes Hinterteil Rafes Blicken darbot. Daniel- le verfluchte ihn innerlich und atmete erleichtert auf, als sie das Nachthemd endlich übergezogen hatte.
Sie versuchte so zu tun, als würde ihr Gesicht nicht vor
Weitere Kostenlose Bücher