Martin, Kat - Perlen Serie
umarmte sie zu deren Überra- schung. „Als ich Sie das erste Mal gesehen hatte, wusste ich gleich, dass Sie die richtige Frau für Rafael wären."
Danielle hob verwundert ihre rötlichen Augenbrauen. „Wie konnten Sie das wissen?"
Grace lächelte vielsagend. „Weil ich es nie zuvor erlebt hat- te, dass der Duke eine Frau so angeschaut hat, wie er Sie auf jenem Ball ansah. Ich dachte, dass gleich die Funken sprühen
und er im nächsten Moment lichterloh brennen würde!"
Danielle lachte über diese treffende Beobachtung, denn all ihre Probleme vermochten nicht die unbändige Lust zu min- dern, die sie und Rafe sich im Ehebett schenkten.
„Ich glaube, wir werden uns sehr gut verstehen, Grace Sharpe."
„Wir werden bestimmt alle beste Freundinnen werden."
Sie ließen sich Tee und Gebäck im Chinesischen Salon servie- ren, einem Raum mit hoher Decke und mächtigen Säulen aus schwarzem Marmor, zinnoberroten Vasen und eleganten Lack- möbeln.
Tory nahm einen Schluck aus ihrer goldgeränderten Porzel- lantasse. „Rafes Mutter hat erzählt, dass Sie einen prunkvollen Ball geben wollen, und hat uns um Mithilfe bei den Vorberei- tungen gebeten. Sie möchte nicht, dass wir Freunde von Ihnen vergessen einzuladen."
Das Lächeln wich aus Danielles Gesicht. „Ich fürchte, dass ich nicht sehr viele Freunde habe ... seit dem Skandal. Selbst wenn sie nun, wo ich mit dem Duke verheiratet bin, wieder an mir interessiert wären, habe ich doch kein Interesse mehr an ihnen."
„Das kann ich Ihnen nicht verübeln", meinte Victoria und straffte unmerklich die Schultern. „Zwischen wahren Freun- den und flüchtigen Bekannten ist nun einmal ein Unterschied. Aber wir werden auch Ihre Bekannten einladen. Sie werden sich sicher wünschen, sie wären damals klüger gewesen und hätten Ihre Freundschaft nicht so leichtfertig abgetan."
Claires blaue Augen weiteten sich erschrocken. „Oje ... und was ist mit unseren Ehemännern? Sie haben Danielle auch nicht geglaubt."
Grace und Tory sahen sich kurz an und mussten sich ein Lä- cheln verkneifen. „Wenn es um die Wahrheit geht, ist auf meine Schwester Verlass", stellte Victoria fest.
„Es tut ihnen beiden sehr leid, Danielle", versicherte ihr Grace. „Aber sie konnten Rafael einfach nicht im Stich lassen, denn er hat schrecklich gelitten. Ethan meinte einmal, dass er sich völlig verändert hat."
Rafe hatte sich tatsächlich verändert. Aber Danielle glaubte nicht für einen Augenblick, dass das irgendetwas mit ihr zu tun haben könnte. „Nun, er ist älter geworden ... zurückhalten- der und beherrschter." Sie konnte sich nicht vorstellen, dass
Rafe gelitten hatte. Wenn sie ihm noch etwas bedeutet hätte, so würde er ihre Briefe gelesen haben und hätte sie angehört, als sie versuchte, ihm alles zu erklären.
„Wenn der Earl und der Marquess ihr Verhalten bedauern", meinte Claire nun, „werden manche Ihrer Freunde das sicher auch tun."
„Claire hat recht", bemerkte Grace. „Vielleicht sollten Sie er- wägen, Ihnen zu verzeihen - genauso wie Sie Rafael verziehen haben."
Sie hatte Rafael aber gar nicht wirklich verziehen ... Damals hatte er ihr gesagt, dass er sie liebe. Wenn es so gewesen wäre, hätte er an ihre Unschuld geglaubt und sie gegen alle Vorwürfe in Schutz genommen.
Danielle hütete sich jedoch, das ihren neuen Freundinnen zu sagen, die sie noch kaum kannte.
„Aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit", wandte Tory ein. „Im Augenblick muss Danielle sich erst einmal an ihr neues Leben an Rafes Seite gewöhnen."
„Ja, das ist eine ziemliche Herausforderung", gab Danielle zu. „Jetzt, wo wir in London sind, bin ich auf einmal die Du- chess. Es gab einmal eine Zeit, wo ich auf diese Rolle vorberei- tet war ... aber das ist nun nicht mehr so."
„Im Laufe der Zeit wird sich das alles finden", versicherte ihr Grace.
„Ich kann mir vorstellen, dass Sie noch sehr viel zu erledigen haben", meinte Tory und stellte ihre Tasse zum Zeichen des Auf- bruchs auf dem Lacktisch ab.
Grace und Claire standen beide auf. „Wir haben uns noch etwas überlegt begann Grace.
„Ja ...?"
„Nun ... einmal die Woche treffen wir drei uns, um ein wenig die Sterne zu beobachten. Und wir hoffen sehr, dass Sie sich uns anschließen würden. Ethan hat mir kürzlich ein ganz wun- derbares Teleskop geschenkt, das noch besser ist als mein altes. Ich interessiere mich nämlich schon seit meiner Schulzeit für die Gestirne."
„Grace hat uns schon sehr viele Sternbilder
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