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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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von dem er sie bekommen hat?"
    Cord holte einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Wes-
    tentasche. „Ich dachte mir schon, dass du danach fragen wür-
    dest, und habe mir alles aufgeschrieben."
    Rafe las die Beschreibung laut vor. „Braune Haare, braune
    Augen, etwas über mittlere Größe." Er blickte von dem Papier
    auf. „Hier steht auch, dass die Kleidung des Mannes und seine
    Art zu sprechen vermuten lassen, dass er der Oberschicht ange-
    hört."
    „Das meinte zumindest der Händler."
    „Nach jemandem von der Schiffsmannschaft klingt das
    nicht."
    „Nein, wohl weniger." Cord war sein Unbehagen anzuse-
    hen.
    „Vielleicht erzählst du mir jetzt noch, was du bislang ver-
    schwiegen hast."
    Cord fluchte leise. Sie kannten sich einfach schon zu lange,
    um den anderen noch täuschen zu können. „Der Händler mein-
    te, seine weiblichen Angestellten seien ganz vernarrt in den
    Mann gewesen. Anscheinend ist er sehr gut aussehend."
    Rafe versuchte angestrengt, seine aufsteigenden Zweifel und
    ein Gefühl der Eifersucht zu unterdrücken. Seine Hand schloss
    sich um die Kette. „Ich will, dass dieser Mann gefunden wird.
    Und ich will wissen, wie er an den Schmuck gekommen ist. Er
    soll für den Diebstahl bestraft werden."
    „Ich nehme an, dass du McPhee damit beauftragen wirst."
    Rafe nickte. „Wenn jemand ihn finden kann, dann Jonas." Er
    nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.
    Nachdem er die Perlen in den Seidenbeutel zurückgetan hat-
    te, nahm er einen Briefbogen, tauchte seine Schreibfeder in das
    kristallene Tintenfass und verfasste eine Nachricht an Jonas.
    „Ich schicke einen meiner Hausdiener damit los", erklärte er
    schließlich und zeigte auf den mit einem Wachssiegel verschlos-
    senen Brief, bevor er zu Cord an den Kamin zurückkehrte. „Ich
    möchte, dass McPhee so bald wie möglich mit der Arbeit be-
    ginnt."
    „Was Danielle wohl sagen wird?", meinte Cord.
    Rafe wurde beklommen zumute. „Ich werde ihr erst davon
    erzählen, wenn ich mehr weiß." Cord erwiderte nichts darauf. Er erinnerte sich nur noch zu

gut an die Probleme, die seine eigene Ehe am Anfang überschat- tet hatten.
    Rafe hoffte inständig, dass seine Befürchtungen sich nicht be- wahrheiten würden und dass Danielle ihm die Wahrheit gesagt hatte. Aber die Ungewissheit ließ ihm keine Ruhe.
    Ein eisig kalter Dezemberwind heulte durch die kahlen Zwei- ge der Bäume und wirbelte um das mit schweren Schindeln ge- deckte, geweißte Steinhaus altes Laub auf. Innen knisterte ein anheimelndes Feuer im Kamin.
    Robert McKay saß behaglich mit einem Glas Whiskey in ei- nem Sessel am Kamin. Ihm gegenüber erhob sich gerade sein Cousin Stephen Lawrence, um sein eigenes Glas nachzufüllen. „Soll ich dir auch noch etwas einschenken?"
    Robert schüttelte den Kopf und schwenkte gedankenverlo- ren die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Es ist einfach unglaublich!"
    Stephen kehrte mit seinem Whiskey zum Sofa zurück und setzte sich wieder. Er war ein stämmiger Mann mittlerer Größe und fünf Jahre älter als Robert. Seine Haare waren von demsel- ben Braun wie die seines Cousins, aber seine hellbraunen Au- gen hatte er von seiner Mutter geerbt, Roberts Tante.
    „Unglaublich, aber wahr", stellte er nun fest. „Erst ein Jahr, nachdem du außer Landes gegangen warst, ist meine Mutter damit herausgerückt. Und dann wurde mir auf einmal alles klar."
    „In deinem Brief erwähntest du, dass ein gewisser Clifford Nash den Earl of Leighton umgebracht haben soll - den Mann, für dessen Mord ich angeklagt bin."
    „Ja, das stimmt."
    „Und du glaubst, dass der Earl mein Vater war."
    „Nicht nur dein Erzeuger, mein Freund, sondern auch dein le- gitimer Vater. Nigel Truman hat deine Mutter sechs Monate vor deiner Geburt in der Kirche von St. Margaret in Fenwick-on- Hand geheiratet. Meine Mutter war damals Trauzeugin, und sie hat mir erzählt, dass Nigel und Joan sich schon seit Jah- ren kannten. Die beiden verliebten sich ineinander, und als sie ein Kind erwartete, heiratete er sie. Allerdings lebte sein Vater noch, weshalb er damals noch kein Earl war."
    „Meine Mutter hat immer ein großes Geheimnis aus meinem Vater gemacht. Sie sagte mir einmal, dass sein Name auch

Robert McKay gewesen sei und dass er im Krieg umgekommen wäre. Seine Familie würde uns das Geld schicken, von dem wir unseren Lebensunterhalt bestritten und meine Ausbildung fi- nanzierten. Ich habe allerdings niemals jemanden aus

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