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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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wirklich sehr ins Herz geschlossen.
    „Ich freue mich auch, Freddie." Sie unterhielten sich über seine neue Arbeit als Stallbursche, und es stellte sich heraus, dass es ihm große Freude machte. Stolz führte er Grace durch die Stallungen. „Ein Schiff ist das zwar nicht, Mylady, aber fast genauso gut."
    „Vermisst du das Meer denn sehr, Freddie?"
    Noch bevor er antworten konnte, hatte sich Schooner herbei- geschlichen und schmiegte sich nun an Freddies lahmes Bein. Nachdenklich nahm der Junge den Kater auf den Arm und streichelte sein orangefarbenes Fell. „Ja, Mylady, ich denke schon."
    Grace fand zwar, dass er hier viel besser aufgehoben war, aber dennoch ...
    Ihr kam ein Gedanke. „Vielleicht kann ich in dieser Hinsicht ein wenig abhelfen. Wenn du magst, könnte ich dir beibringen, wie man einen Sextanten benutzt, und dir zeigen, wie du dich anhand der Sonne und der Sterne zurechtfinden kannst."
    Der Junge strahlte über das ganze Gesicht. „Würden Sie das wirklich tun, Mylady?"
    „Wir können gleich morgen beginnen."
    „Was wollt ihr morgen beginnen?", fragte Ethan vom Ein- gang der Stallungen her. Grace hüpfte das Herz im Leib bei dem vertrauten Klang.
    „Ich ... ich habe Freddie angeboten, ihm den Umgang mit einem Sextanten beizubringen. Natürlich hätte ich dich noch einmal um Erlaubnis gefragt, doch ich hoffte, du würdest nichts dagegen haben." Zumindest war sie davon ausgegan- gen, als sie den Vorschlag gemacht hatte, denn Ethan schien den Jungen auch sehr zu mögen.
    Allerdings machte er bei ihren Worten eine so düstere Miene, dass sie sich fragte, ob sie sich nicht geirrt hatte.
    „Ich bezweifle, dass du ausreichend Zeit dafür hast, denn du

wirst nicht so lange hier bleiben."
    Mit Mühe gelang es ihr, ihr Lächeln zu wahren. „Nun, wir könnten aber zumindest beginnen."
    „Bitte, Capt'n. Ich möchte es so gerne lernen!"
    Ethan räusperte sich. „Damit wären wir auch schon beim ei- gentlichen Grund meines Kommens. Ich habe einen Lehrer für dich eingestellt, Freddie. Er wird dir das Lesen beibringen." Freddie sah ihn mit offenem Mund an. „Sie machen keine Witze, oder? Ich soll wirklich lesen lernen?"
    „Es ist mein Ernst."
    „Denken Sie wirklich, dass ich das kann?"
    „Du bist ein schlauer Bursche, Freddie. Natürlich glaube ich, dass du lesen lernen kannst - und noch viele andere Din- ge." Er sah Grace an. „Vielleicht bleibt dir ja noch Zeit, ihm zumindest die Grundlagen der Navigation zu erklären."
    Sie strahlte. „Danke."
    Ethan wandte sich um und verließ die Stallungen. Grace sah ihm nach, und als er hinter einer hohen Buchsbaumhecke ver- schwunden war, empfand sie seine Abwesenheit wie einen tie- fen Verlust.
    „Wann können wir anfangen?", fragte Freddie.
    Rasch nahm sie sich zusammen und lächelte den Jungen an. „Wie wäre es mit heute Nachmittag?"
    Grace sah kurz zum Haus hinüber und überlegte, ob Ethan ihnen dabei wohl Gesellschaft leisten würde.
    18. KAPITEL
    Ein strahlend blauer Himmel lag über dem frühen Junimor- gen. Während der Nacht hatte es leicht geregnet, und die Luft in London war nun frisch, die Straßen von Unrat reingewa- schen und die Pflastersteine noch ein wenig feucht. Grace hat- te gerade ihr Frühstück beendet, als Victoria Easton zu Besuch kam. Sie erwartete selbst ein Kind und war bereits im achten Monat, weshalb sie Grace auch nicht in Belford Park hatte be- suchen können.
    In einem der zahlreichen Briefe, die sie ihrer Freundin in der Zwischenzeit geschrieben hatte, hatte sie stattdessen ihre

Gründe dargelegt, warum sie Grace' prekäre Lage nicht für sich behalten hatte. Daraufhin hatte Grace ihre Beteiligung an der Flucht ihres Vaters aus dem Gefängnis eingestanden. Und sie hatte auch geschrieben, dass ihr Mann von der Schuld des Viscounts überzeugt war.
    Weil es nun keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen gab, sah Grace erfreut auf, als ihre langjährige Freundin schwung- voll durch die Tür des Salons kam. Obwohl ihr Körper schon schwer und unförmig war, sprühte Tory immer noch vor Ener- gie.
    „Es ist herrlich, dich wiederzusehen!" Victoria schloss ihre Freundin überschwänglich in die Arme, wenngleich ihr runder Bauch die Geste ein wenig unbeholfen wirken ließ und sie bei- de lachen mussten.
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen."
    „Stell dir nur vor", meinte Tory und ließ ihren Blick über Grace schweifen, deren Schwangerschaft jedoch noch kaum zu erkennen war. „Wir werden unsere Kinder zusammen auf- ziehen

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