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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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ließ leises Interesse ahnen.
    »Wie kommst du denn darauf?« fragte Hawkeye; »Nicht mal ein Spezialist kann einen Tripper durch einen Anorak konstatieren.«
    »Ihr wißt eben alle nicht, daß ich die Sanitätsschule in Fort Sam Houston mit Auszeichnung bestanden habe. Von dort weiß ich, daß einem Soldaten nur zwei Dinge zustoßen können: entweder er wird erschossen oder er fängt einen Tripper. Bluten tut er nicht, also muß er Tripper haben.«
    »Ja, wenn du es so auffaßt, hat das was für sich«, antwortete Hawkeye.
    »Aber vielleicht ist er die Ausnahme von der Regel.«
    »Ich habe keinen Tripper«, meldete der Anorak.
    »Na, was hab' ich dir gesagt?« sagte Hawkeye.
    Auch in den folgenden Tagen blieb John McIntyre unergründlich. Er und Hawkeye Pierce wechselten einige wenige Worte, musterten einander vorsichtig und Hawkeye wurde den Verdacht nicht los, den Mann schon früher irgendwo gesehen zu haben.
    An einem Nachmittag, ungefähr eine Woche nach Ankunft des Neuen, war der Boden vorübergehend schneefrei und ein paar Soldaten spielten Football. Als Hawkeye und McIntyre aus ihrem Zelt kamen, landete der Ball zufällig vor den Füßen des Neuen. Aufreizend langsam bückte er sich und hob den Ball auf. Mit müder Handbewegung winkte er Hawkeye von sich. Als Hawk etwa dreißig Meter von ihm entfernt war, schoß er ihm den Ball zielsicher in die Arme. Schweigend setzten sie den Weg zur Kantine fort, aber wieder quälten Hawkeye unklare Erinnerungen.
    »An welchem College warst du, John?« fragte er bei einer Tasse Kaffee.
    »Es war nur klein, aber mir hat's gefallen. Und du?«
    »Androscoggin.«
    McIntyre grinste und schwieg.
    Im Laufe des Nachmittags begann es wieder zu schneien. Duke schrieb einen Brief an seine Frau und Hawkeye las ›The Maine Coast Fisherman‹.
    McIntyre stand auf von seiner Pritsche und ging zur Tür.
    »Wohin gehst du?« fragte Hawk.
    »Zum Winterkarneval.«
    Damit verließ er das Zelt und schlenderte auf den Berg im Westen zu.
    Eine halbe Stunde später hatte er bereits die halbe Höhe erreicht.
    »Das ist der seltsamste Vogel meines Lebens«, sagte Duke Forrest.
    »Wenn er nicht der beste Lungenflicker der Koreafront wäre, ich hätte ihn schon längst aus dem Zelt geworfen.«
    »Wart's nur ab«, sagte Hawkeye.
    Die Martinistunde brach an. Duke und Hawkeye tranken ihre erste Runde. Hawkeye war in tiefes Nachdenken versunken.
    »Ich weiß genau, daß ich den Burschen von irgendwo kenne«, sagte er schließlich. »Es wird mir sicher bald einfallen. Ich schätze, daß der Darthmouth besucht hat, daher das blöde Gerede vom Winterkarneval. Da fällt mir ein, hab' ich dir eigentlich schon erzählt, wie ich ganz allein Dartmouth geschlagen habe?«
    »Ja, aber erst sechzehn Mal. Erzähl's ruhig noch mal.«
    »Also es war nur eine kurze Atemübung auf dem Platz, aber dann brach ein Schneesturm los und es stand bis zur letzten Minute Null: Null. Sie hatten einen, der angeblich ein großartiger Stürmer war, und der wirft den Ball, trotz Schnee und -«
    Die Tür ging auf und McIntyre trat ein. Er war voll Schnee.
    »Wo bleiben die Martinis?« fragte er.
    Hawkeye sah ihn an. Mit einem Schlag waren die dazwischenliegenden Jahre und die neuntausend Meilen weggefegt und die Erinnerung war wieder da. Vielleicht war es der Schnee oder der Gedanke an Dartmouth oder auch beides. Er sprang auf.
    »Himmel, Arsch und Zwirn, Duke!« schrie er. »Weißt du, mit wem wir seit einer Woche hausen? Mit dem einzigen Mann der Welt, der in einem Boston & Maine Zug eine Nummer gemacht hat. Wie der Schaffner ihn dort mit seiner Biene überrascht, schreit sie: ›Er hat mich in die Falle gelockt!‹ Seit damals heißt er Trapper. (Trapper = Fallensteller. Anmerk. des Übersetzers.) Vor dir steht der berühmte Trapper John. Himmel, Trapper, ich spreche genauso für Duke wie für mich, wenn ich sage, es ist uns eine große Ehre, dich bei uns zu haben. Trink einen Martini, Trapper.«
    »Danke, Hawkeye. Ich war neugierig, wann du mich erkennen würdest.
    Ich hab' sofort gewußt, daß du damals meinen Ball abgefangen hast. Ein Glück, daß du geschwiegen hast, sonst hätt' ich dir den Hals umgedreht.«
    »Trapper, Trapper, Trapper«, sagte Hawkeye entgeistert und schüttelte den Kopf. »Erzähl, was hast du seit damals getrieben?«
    »Nichts Besonderes. Mich auf meinen Lorbeeren ausgeruht.«
    Duke stand auf und schüttelte Trapper die Hand.
    »Ist mir eine Ehre, Trapper«, sagte er. »Weißt du genau, daß du keinen

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