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MASH

Titel: MASH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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bin aus der Übung. Diese Nixenfalle wächst mir zum Halse 'raus. Machen wir was anderes. Den DeLong haben wir jedenfalls schon äußerst nachdenklich gestimmt. Reden wir ihm ein, daß wir übergeschnappt sind. Vielleicht versetzt er uns, bis Henry zurück ist und den Laden wieder schmeißt. In Seoul gibt es Psychiater. Das ist nicht weit, und wir können sofort wieder da sein, wenn sich das Geschäft hebt.«
    Das war das Stichwort für Trapper. Er ging ins nächste Zelt und sprach ein ernstes Wort mit Rafael Rodriguez, einem Lieutenant des Sanitätscorps.
    »Rafe, Sie müssen uns unter die Arme greifen. Würden Sie Colonel DeLong sagen, daß wir übergeschnappt sind und dringend psychiatrische Behandlung brauchen?«
    Rafael Rodriguez war einer der wenigen Nicht-Chirurgen, der auf der Freundesliste des Sumpftrios stand. Jetzt rechtfertigte er das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Er ging zu Colonel DeLongs Zelt, klopfte ehrerbietig an und wurde aufgefordert einzutreten.
    »Nehmen Sie Platz. Trinken Sie ein Bier, Lieutenant«, forderte der Colonel ihn auf.
    »Vielen Dank, Sir. Sir, Sie sehen aus, als hätten Sie Sorgen. Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein. Ich bin schon seit längerer Zeit hier stationiert.«
    »Vielleicht könnten Sie das wirklich, Rodriguez«, sagte der Colonel. »Ich bin neu hier, und die Lage ist für mich fremd und ungewohnt. Drei unserer Chirurgen machen mir schwere Kopfzerbrechen. Es sind Pierce, McIntyre und Forrest. In der kurzen Zeit meines Hierseins hat mich ihre Arbeit sehr beeindruckt, aber in den letzten ein, zwei Tagen benehmen sie sich ausgesprochen bedenklich.«
    »Genau deshalb bin ich hier, Sir. Ich kenne die drei, seit sie uns zugeteilt wurden. Sie waren immer sehr tüchtig, aber ich muß gestehen, daß auch ich mir Sorgen um sie mache. Sir, ich kenne diesen Burschen sehr gut. Irgend etwas ist los mit ihnen. Meiner Meinung nach gehören sie zum Psychiater, Sir.«
    »Ich bin froh, daß Sie das sagen. Den Eindruck hatte ich nämlich schon selbst, nur wollte ich die Bestätigung eines verläßlichen Beobachters haben, der zum Unterschied von mir kein Neuling hier ist. Ich werde ihnen selbst sagen, daß ich eine psychiatrische Behandlung für nötig halte.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Rafael Rodriguez. »Ich hätte es nicht über's Herz gebracht.«
    »Das verstehe ich, Lieutenant«, sagte Colonel DeLong.
    Auf einem Umweg gelangte Rafe wieder zum Sumpf, schenkte sich ein Glas Whisky ein und berichtete den Insassen begeistert, daß sie für die Klapsmühle vorgemerkt seien. Nach einem zweiten Glas zog er sich zurück, um nicht vom Colonel ertappt zu werden. Eine halbe Stunde später betrat Colonel DeLong den Sumpf.
    »Meine Herren, ich komme gleich zur Sache. Ich habe gehört, daß Sie hier ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Nun aber habe ich den Eindruck gewonnen, daß Sie selbst Hilfe brauchen. Dieser Verdacht wurde mir auch von anderer Seite bestätigt. Die Last der Verantwortung, die Hitze und die Isolierung haben offenbar ihren Tribut gefordert. Ich habe deshalb veranlaßt, daß Sie morgen im 325. Feldlazaratt eine kleine Ruhepause antreten und sich einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen werden. Alles weitere werden wir dann sehen.«
    Hawkeye Pierce sah Trapper John an. »Ich habe ja immer gewußt, daß du blöd bist«, sagte er.
    Duke Forrest jammerte: »Ich kann in kein Spital gehen. Ich muß mir eine Nixe fangen.«
    Trapper John erhob sich von seiner Pritsche: »Colonel, falls ich heute abend eine Nixe fangen sollte, dann erlauben Sie mir doch, daß ich sie mit ins Lazarett nehme, nicht wahr?«
    »Aber natürlich!« sagte der Colonel.
    »Colonel, ich bin nur aus einem einzigen Grund mit Ihrem Vorschlag einverstanden«, sagte Hawkeye. »Wenn ich ein paar Tage in Seoul bin, kann ich wenigstens die epileptische Hure kennenlernen. Das ist seit Jahren mein brennendster Wunsch und in dieser Gegend das einzige, was mich noch mehr interessiert als der Nixenfang.«
    Colonel DeLong hatte urplötzlich den brennenden Wunsch, Näheres über die epileptische Hure zu erfahren, aber er beherrschte sich.
    »Sie werden morgen früh um acht abgeholt«, sagte er.
    »Super«, sagte Hawkeye, und der Colonel entfernte sich.
    Duke und Trapper wandten sich an Hawkeye.
    »Wie kommst du auf eine epileptische Hure?« fragten sie.
    »Ist mir nur so eingefallen. Zu Hause war ich mit einem Psychiater befreundet. Der hatte eine Patientin, die Epileptikerin war, und sooft ihr Mann mit ihr

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