MASH
verschwand.
»Wo, zum Teufel, hast du so lange gesteckt?« fragte Hawkeye ihn, als er schließlich in letzter Minute zurückkam und sich umkleidete.
»Ich war bei einem alten Freund, dem guten Austin aus Boston«, sagte Trapper.
Henry hielt ihnen noch eine anfeuernde Rede, und dann ließ er sie auf die orange-schwarze Horde Hammonds los.
»Himmel, sind die Kerle groß«, sagte Trapper John, als er die beiden Stürmer erblickte.
»Das wissen wir. Wir haben sie bereits begutachtet«, sagte Duke. »Jetzt heißt es, mutig zu sein.«
»Das bin ich nicht«, sagte Trapper.
»Ich auch nicht«, sagte Pflaume Carroll.
»Gott steh uns bei«, sagte Trapper.
Da das Match Hawkeyes Idee gewesen war, wurde er als Captain aufs Feld gesandt, um mit den beiden Stürmern den ersten Wurf auszuknobeln.
Er verlor, und die Gegner hatten den Kick-off.
Das Spiel entwickelte sich genau, wie Speerschleuder es vorausgesagt hatte. Der Neger, der ein Jahr bei den Rams gespielt hatte, kam von links außen angerannt, riß den Ball an sich und versuchte, damit den Rand des Platzes zu gewinnen. Als er sah, daß Hawkeye ihm den Weg abzuschneiden versuchte, lief er quer über das Feld, aber da stürzten sich Dukes zweihundert Pfund Lebendgewicht auf seine Knie und Hawkeyes hundertfünfundneunzig Pfund warfen sich auf seine Brust.
»Pause! Pause!« rief einer der gegnerischen Stürmer.
Es dauerte fünf Minuten, bis sie ihren Profi wieder auf die Beine gestellt hatten. Er stützte sich schwer auf seine Kameraden und wurde zu einer Sitzbank geführt.
»Wieviele Finger halte ich hoch?« fragte General Hammond, der sich vor seinen besten Spieler hingekniet hatte.
»Fünfzehn«, antwortete der Star.
»Bringt ihn fort«, sagte der General bekümmert. »Seht zu, daß er bis zur zweiten Halbzeit Wieder fit ist.«
Sie schleppten ihn also ins 325. Feldlazarett. Das Sumpftrio sah dem kläglichen Trüpplein nach.
»Den sind wir los«, entschied Trapper John.
»Glaubst du, daß er so schwer verletzt ist?« fragte Duke.
»Keine Spur, aber den sehen wir nie wieder«, sagte Trapper.
»Mir schwant etwas«, sagte Hawkeye. »Quetsch dich aus.«
»Ein alter Zimmerkollege aus Dartmouth ist hier stationiert«, erklärte Trapper. »Ich habe ihn gestern abend angerufen, nachdem Speerschleuder uns seine Taktik erklärt hat, und ihm gesagt, daß er sich heute zum Dienst melden soll.«
»Langsam begreife ich«, sagte Hawkeye.
»Heute früh war ich bei ihm und habe ihn an unserer Wette beteiligt. In diesem Augenblick verabreicht Austin von Boston dem Kerl, was man höflich als starkes Beruhigungsmittel umschreibt. Damit ist er für den Rest des Spieles und vermutlich den ganzen Tag groggy.«
»Trapper, du bist ein Genie«, sagte Hawkeye.
»Also wenn ihr mich fragt, werden wir diese Yankees jetzt zusammenschlagen«, sagte Duke.
»Was ist los mit euch?« brüllte der Schiedsrichter. »Wollt ihr Football spielen oder Kaffeeklatsch halten?«
»Wenn wir wählen dürfen, entscheiden wir uns für letzteres«, sagte Hawkeye, während sie sich wieder in Reih und Glied stellten.
Die Roten Stürmer beschränkten sich und ihre Angriffe hauptsächlich darauf, die beiden Stürmer von Brown von einer Seite des Platzes zur anderen zu hetzen. Zu Ende der ersten Halbzeit stand es 17:7.
»Sehr gut, meine Herren«, sagte Speerschleuder, der bereits den Helm aufgesetzt hatte und, in eine Decke gehüllt, auf und ab ging. »Wirklich sehr gut.«
»Ja«, sagte Trapper John und warf sich auf den Boden, »aber ich brauche dringend ein ...«
»Bier, Sir?« sagte Radar O'Reilly, der in den Pausen als Kellner fungiert hatte.
»Richtig«, sagte Trapper und nahm ihm das Bier ab. »Vielen Dank.«
»Sie haben jetzt einen Vorsprung von zehn Punkten, da müßten sie doch bereit sein, zwei zu eins mit uns zu wetten. Was meint ihr?« sagte Hawkeye. »Trainer?«
»Ja, Sir«, sagte Henry. »Wollte sagen, ja?«
»Knöpfen Sie sich jetzt rasch diesen Hammond vor und versuchen Sie, den Rest unseres Wettkapitals mit zwei zu eins zu setzen.«
»Ja, Sir«, antwortete Henry. »Wollte sagen, ja. Was ist überhaupt los mit mir?«
»Nichts, Trainer. Sie machen Ihre Sache ausgezeichnet«, versicherte ihm Duke.
Nach knapp fünf Minuten war Henry wieder da. Man hatte ihn nicht mal in die Nähe der Umkleideräume der Gegner lassen. Unterwegs war er General Hammond begegnet, der sich eben nach dem Zustand seines Stars erkundigt und ihn halbbetäubt angetroffen hatte. Nach Henrys Worten war der
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