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Masken der Begierde

Masken der Begierde

Titel: Masken der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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Violet hustete, unterdrückte die Tränen, die von der Schärfe des Brandys hervorgerufen wurden, und stellte ihr Glas ab. Wärme breitete sich in ihrem Magen aus.
    Lucas wirkte amüsiert, und Violet wertete es als gutes Zeichen.
    „Wie geht deine Geschichte weiter?“, erkundigte sich Lucas.
    „Bist du nicht wütend, weil ich gelogen habe?“
    Lucas zuckte mit den Schultern. „Ich habe dein Gesicht gesehen, als Cotswold-Tawkley dich bedrohte. Du bist verzweifelt, und ich traue mir genug Menschenkenntnis zu, um zu wissen, dass du uns nichts vorspielst. Wir alle haben unsere kleinen und großen Geheimnisse“, meinte er leichthin.
    Erleichterung erfüllte Violet, und sie fragte sich, welche Geheimnisse er hütete. Sie schob den Gedanken beiseite. „Mein Vater arrangierte die Verlobung mit einem, wie er meinte, passenden Mann. Auf meinem Verlobungsball kam es jedoch zu einem unerfreulichen Zwischenfall“, begann Violet. Sie knetete mit gesenktem Kopf ihre Finger. Sie fühlte sich nicht bereit für die gesamte Geschichte und formulierte den folgenden Satz so, dass er vieles verriet, aber doch einige ihrer Geheimnisse bewahrte. „Ich musste feststellen, dass Maximilian über ein paar unangenehme Eigenschaften verfügte, mit denen ich nicht leben könnte. Als ich das Verlöbnis löste, entschied mein Vater, dass ich nicht länger würdig sei, seine Tochter zu sein.“
    „Er hat dich aus dem Haus geworfen“, erriet Lucas.
    Violet nickte. „Ich musste allein für meinen Unterhalt sorgen. Ich verkaufte meinen persönlichen Schmuck und konnte damit einige Wochen überleben. Die Stelle als Gesellschaftsdame kam genau rechtzeitig. Ich hatte mein letztes Geld aufgebraucht.“ Verständnis heischend hob sie ihre Hände. „Ich konnte meinen richtigen Namen nicht preisgeben. Nicht nach dem Skandal, den ich verursacht hatte.“ Verlegen und ängstlich hob sie das Glas an ihre Lippen und leerte den Inhalt mit einem Zug.
    Lucas zuckte mit den Schultern. „Vermutlich versteckst du dich vor deinem Vater?“
    Der Alkohol stieg Violet in den Kopf. Sie blinzelte. Lichter tanzten durch das Zimmer. Drehten sich, wirbelten herum und verlockten Violet, sich ihnen anzuschließen. Sie unterdrückte das Zucken ihrer Beine nur mühsam.
    „Violet?“ Die Art, wie Lucas sie ansah, ließ Violet vermuten, dass er sie bereits ein paarmal ergebnislos angesprochen hatte. Als sie ihre Aufmerksamkeit auf Lucas lenkte, erkannte sie, dass der Brandy ihre Sinne geschärft haben musste. Sie konnte Lucas riechen, sah jedes seiner Körperhärchen, jede Hautpore, egal wie winzig sie sein mochte. Violet hörte das Pochen seines Herzens, vernahm das Rauschen seines Blutes, konnte wahrnehmen, wie es mal schneller, mal langsamer durch seine Adern floss. Sein Herzschlag vibrierte, lag auf ihrer Haut wie sachtes Trommeln.
    Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge.
    Wie mochte es sich anfühlen, von Lucas geliebt zu werden, während sie sich in diesem sensiblen Zustand befand? Violet ging zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß. Sie beugte sich vor und küsste seinen Hals.
    „Violet.“ Lucas schob sie von sich. „Was tust du?“
    „Ich begehre dich“, entgegnete Violet. Ihr Zeigefinger glitt seinen Kiefernknochen entlang. „Ich will dich spüren. Ich will deine warme Haut auf meiner fühlen. Deine festen Hände müssen mein Fleisch kneten und streicheln, bis mein Körper unter den Liebkosungen brennt. Deine Lippen sollen meine Lust entfachen, deine Zunge meine empfindsamen Stellen erkunden. Ich will, dass du mich dazu bringst, vor Begierde zu zittern.“
    Lucas stöhnte, zwang ihren Kopf näher zu sich, sodass er seine Lippen auf die ihren pressen konnte. Er ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten, erstürmte ihre Mundhöhle und küsste sie mit verzehrender Leidenschaft. Während die eine Hand an ihrem Hinterkopf lag, wanderte die zweite an ihren Po und knetete ihr Fleisch mit festem Griff.
    „Ein willensstarker Mann würde dich fortschicken“, murmelte er, ehe er seine Lippen auf ihren Hals senkte, sie hinunterwandern ließ und ihr Dekolleté erreichte.
    „Du bist der willensstärkste Mann, den ich kenne“, erwiderte Violet und fuhr durch sein Haar. Jedes einzelne Härchen fühlte sich anders an. Nie zuvor hatte sie bemerkt, dass kein Haar an Farbe und Länge und Dicke dem anderen glich. Fasziniert strich sie erneut durch seine Strähnen.
    „Ich bin schwach und wankelmütig“, beharrte Lucas. Seine Finger zeichneten den Ausschnitt ihres

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