Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Masken der Lust (German Edition)

Masken der Lust (German Edition)

Titel: Masken der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
Vom Netzwerk:
beide. Sarah freute sich auf mehr Sex und wirkliches Eindringen dieses prachtvollen Schwengels, aber später. Sie hatten Zeit …
    Beide fielen in unruhigen Schlaf. Sie träumte von den Gesichtern, die sie auf den Gemälden in der Accademia gesehen hatte, einige davon liebenswürdig, andere grausam. Der Reichtum Venedigs funkelte in ihrer Vorstellung, selbst im Schlaf. Nicht minder seine dunklere Seite.
    Beides war bedrückend. Sie wachte auf, keuchte kurz auf, kam aber wieder zur Ruhe, als Marco sie in seine Arme zog. Sicher. Warm. Festgehalten.
    Sie schlief erneut ein.

    Erst am späten Nachmittag wachten sie wieder auf. Sie hatte einen Bärenhunger und stupste ihn wach. Marco ging in die Küche und kehrte nach einer Viertelstunde mit einer gekühlten Flasche Prosecco, zwei Weingläsern und Süßigkeiten auf einem Tablett zurück. Darunter eine Sorte Löffelbiskuit, daneben ein offenes Glas Haselnusspaste mit einem Löffel darin. Entkernte und geviertelte Birnen. Bitterschokolade. Ein selbstangerichtetes Nachtischbuffet.
    Marco stellte das Tablett zwischen ihnen beiden ab und fütterte sie behutsam, bis sie seine Hand fortwedelte und ein ganzes Glas Prosecco hinunterstürzte. Das perlende Getränk erfrischte, und sie war unerhört durstig. Sie goss ihm ein Glas ein und sich selbst nach.
    Irgendwie war es seltsam, dass sie erst nach ihrem verrückten Liebesspiel ein wenig beschwipst wurden und nicht davor, aber hol’s der Teufel. Sie war trunken vor Glück, einfach bei ihm zu sein – aber ihr war nicht recht klar, ob sie wachte oder träumte.
    Natürlich hatte sie schon eine Weile keine Nummer mehr geschoben. Aber dieses Mordsglück, solchen Sex in ihrer Traumstadt Venedig mit einem reichen, prächtig aussehenden Burschen zu haben, der in einem Palazzo wohnte und auch noch ein richtig netter Zeitgenosse war, mit dem sie sich tatsächlich unterhalten konnte, war beinahe zu gut, um wahr zu sein. Marco war ein Klassehengst, gescheit, und er wusste alles über Kunst. Die Göttin der Liebesabenteuer im Ausland hatte sich durchgesetzt.
    Sie tätschelte seine Wange. Die sexy Stoppeln kehrten zurück. So was von lecker. Sarah beugte sich über das Tablett, um ihm einen Kuss mit Proseccoaroma zu geben, und schmeckte die Birne nach, die er eben gegessen hatte. Orale Eintracht – sie wussten, wie diese zu bewerkstelligen war. Der Kuss hielt eine Weile an.
    «Also, was hast du für den Rest des Tages vor?» Sie stellte ihr Weinglas ab und fuhr sich mit den Händen durch das blonde Haar, weil sie wusste, dass es nach einer Runde in den Federn dazu neigte, abzustehen.
    Er hob ihr Kinn an. «Dein Haar sieht bestens aus. Und die Antwort auf die Frage nach meinen Vorhaben lautet, es gibt keine. Ich gehe gerade von einer Beschäftigung zur nächsten über und würde gern nur mit dir zusammen sein. Hätten wir bloß mehr Zeit, Sarah.»
    Das Feuer in seinen Augen brachte sie aus der Fassung. Italiener waren geborene Liebhaber, und sie schwärmte für das viele Schnurren und Bezirzen und die schmachtenden Blicke. Aber es gab einen Unterschied zwischen Sex und Liebe, rief sie sich ins Gedächtnis.
    Sie und Marco hatten großartigen Sex gehabt. Nie würde sie vergessen, wie großartig. Und sie würden mehr davon haben, sobald sie sich ihren Zuckerkick gegeben hatte. Sie zog den Löffel aus der Haselnusspaste und leckte ihn ab. «Dass ich in vier Tagen abreise, habe ich dir gesagt, stimmt’s?»
    «Ja.» Weiter sagte er nichts, wirkte aber nicht sonderlich erfreut darüber. «Nun, wir können uns E-Mails schicken, und du wirst wiederkommen.»
    Dessen schien er sich sicher zu sein. Natürlich wollte sie dies, aber sie würde mindestens ein Jahr brauchen, bis sie genug Geld für einen Billigflug zusammengekratzt hatte, und bis dahin hätte Marco sie vollkommen vergessen. Italien wimmelte von hoffnungsvollen Amerikanerinnen, die nach L-i-e-b-e suchten. Die wilderen unter ihnen landeten häufig in Venedig, und ein Mann wie er konnte haben, welche er auch immer wollte. Höchstwahrscheinlich war er schon mit abenteuerlustigen amerikanischen Hühnern ins Bett gestiegen, als sie erst neun Jahre alt war und sich noch wunderte, warum ihre Ken-Puppe keinen Schwanz hatte.
    «Aber hier und heute gehöre ich ganz dir», sagte er. «Wenn du fährst, werde ich mich schon irgendwie beschäftigen können.»
    Beschäftigen können. Das hatte er schon bei ihrem Besuch in Morellis Café gesagt, über das alte Buch, dessentwegen er hereingekommen war. Und

Weitere Kostenlose Bücher