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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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Liebenden.«
    »Das muss nicht bedeuten, dass … ich …«
    »Doch, genau das bedeutet es. Nichts geschieht zufällig. Das Schicksal hat mich zu dir geführt, einmal, dann ein zweites Mal, und als ich es wieder ignorieren wollte, demonstrierte es mir äußerst schmerzhaft, dass eine Seelenverwandtschaft nicht durch Regeln bestimmt wird. Nur durch Liebe. Die Arsader versuchten, meinen Willen durch Folter zu brechen, doch das war es nicht, woran ich beinahe zugrunde ging. Es war die Angst, dich nie wiederzusehen, dich nie mehr berühren oder küssen zu können, dir niemals mehr nahe zu sein. Dich für immer zu verlieren. Es fühlte sich an, als würde es mich in Stücke reißen. Dieser Schmerz, Ferin, hat mich fast verrückt gemacht.«
    Das Begreifen rankte sich zart um ihren Verstand. Noch getraute sie sich nicht, es einzulassen. »Ich habe wieder von dir geträumt«, gestand sie. »Vom Kerker und von …«
    »Ja, deine Träume …« Sein Blick floh vor ihrem. »Wie sehr muss sich meine Seele nach deiner gesehnt haben, dass sie in dir schrie?« Erneut wandte er sich ihr zu, mit einer scheuen Zärtlichkeit, die ein Kribbeln durch ihre Glieder schickte. »Und umgekehrt konntest du deine Heilströme erst durch mich entdecken. Du hast gesagt, du bist davor nicht lebendig gewesen. Nicht du selbst. Also hast nicht bloß du mir Kraft geschenkt, sondern auch ich dir. Im Teich … du hast gesagt …«
    »Ich liebe dich.«
    Ein Strahlen erhellte seine Augen. »Du hast mich einmal gefragt, ob ich dem Ruf meines Herzens folgen würde. Damals wusste ich keine rechte Antwort. Aber in Vjeng … Nun, wenn der Körper Qualen leidet, muss der Verstand flüchten, um nicht daran zu zerbrechen. Um mich abzulenken, rief ich mir mein Gespräch mit Suroj ins Gedächtnis und erkannte, wie zutreffend seine Worte waren. Weißt du noch? Es ist, als wolltest du atmen, und die Luft, die deine Lungen füllt, reicht nicht aus, dich am Leben zu halten. Es ist, als wolltest du laufen …«
    »Doch deine Beine können die Last nicht tragen«, vollendete sie den Satz.
    »Es ist, als wolltest du sehen …«, murmelte er dicht an ihrem Ohr.
    »Doch deine Augen durchdringen nicht die Nacht.«
    »Es ist niemals Tag, es gibt kein Licht, keine Farben. Nur unendliche Dunkelheit.«
    Seine Stimme wirbelte die alten Scherben in ihrer Brust durcheinander und setzte sie Stück für Stück zusammen.
    »Es ist der Ruf deines Herzens, der ungehört verhallt«, flüsterte sie.
    Martu nickte. »Dajen, so war es. Und vielleicht musste ich dich erst verlassen, um das zu spüren. Du bist mein Atem, Ferin. Durch dich lerne ich sehen. Und laufen. Du bist meine Adáhr. Corem baley  – ich liebe dich.«
    Sie schwieg überwältigt. So vieles wollte sie ihm sagen, so vieles, dass sie keinen Anfang fand.
    »Bitte sag mir«, ein ängstliches Zucken huschte über sein Gesicht, »ob du ebenso fühlst. Ob du meine Seele lieben kannst. Ob du mich zum Partner willst, einen Novjengo mit Giftstacheln und …«
    »Ja!« Sie stemmte sich gegen seine Umarmung, und diesmal ließ er es zu, dass sie sich aufsetzte. »Natürlich will ich dich! Mitsamt den Stacheln und allem, was dazugehört.«
    Mit einem atemlosen Lachen zog er sie an sich, und seine Stirn sank gegen ihre. Als sich ihre Atemzüge in einem Kuss begegneten, hüllte sie ein Stück Ewigkeit ein.
    Aber der Moment zerbrach viel zu schnell.
    »Darf ich das Paar aus der idyllischen Zweisamkeit reißen? Wir haben hier noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
    Nur widerwillig schaute Ferin auf. Akur stand vor ihr, ein verschämtes Grinsen um den Mund und Sorge im Blick. Große Sorge.
    »Ich bin froh, dass du am Leben bist, Ferin. Martu hat dich halb tot aus dem Wasser gezogen, und ich weiß, dass dein Körper Zeit zum Heilen braucht, aber … die haben wir nicht. Die Tür im Spiegel ist offen – glaubst du, du kannst Sobenio begleiten?«
    »Ich denke schon.«
    Sie ließ sich von Martu aufhelfen und wollte einen Schritt beiseitetreten, doch die Lichter der Fackeln und die Gesichter der Umstehenden verschwammen, und ihre Beine ließen sie im Stich. Martu fing ihren Sturz ab.
    Sie klammerte sich an ihn. »Du warst das? Du hast mich aus dem Wasser geholt? Durch die Schicht der Masken? Wie …?«
    »Ferin«, mahnte Akur. »Ja oder nein? Wenn du dich zu schwach fühlst, bleib lieber hier.«
    Neben ihm runzelte Sobenio die Stirn. »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Ich kann doch mitgehen«, sagte jemand, und Ferin musste

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