Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
Vom Netzwerk:
auf den Beckenrand und drehte sich um.
    »Ich mache es«, verkündete sie den verblüfften Gesichtern.
    »Nein!«, schnaubte Akur. »Komm da runter!«
    »Bitte, Akur! Lass es mich versuchen.«
    »Nein, sage ich!«
    Er machte einen Schritt auf sie zu, und Ferin wich bis an die Mauerkante zurück. Ein Schwanken, ein Straucheln, und sie würde abstürzen. Das wäre gar nicht gut – wenn, wollte sie es richtig machen. Geplant. »Bleib stehen, oder ich springe sofort!«
    »Du willst mir drohen? Spinnst du, Ferin?«
    »Hör zu!« Sie schluckte trocken. Obwohl sie sich in ihrer Entscheidung sicher war, donnerte ihr Herzschlag bis zum Hals, und ihre Zunge rieb wie Sandpapier an ihrem Gaumen. »Wir sind so weit gekommen, da dürfen wir nicht einfach aufgeben. Tamir ist tot, Rhys ist verletzt und gefangen. Soll das alles umsonst gewesen sein? Gib mir einen Versuch, ich kann den Hebel umlegen, ich weiß es.«
    »Der Versuch tötet dich! Du hast gesehen, was passiert ist.«
    »Die Masken werden mich nicht angreifen …«
    »Das müssen sie auch nicht, der Strudel genügt.«
    »Meine Heilströme werden sie lähmen. Ich habe schon einmal eine Maske zerstört.«
    »Wie willst du schwimmen, den Hebel suchen und auch noch deine Kräfte entfalten? Du wirst dabei draufgehen, Ferin!«
    Ferin schwieg. Wie seltsame Kreise das Leben doch zieht, dachte sie. Sie war am Ausgangspunkt ihrer Reise angelangt. War zurückgekehrt zu den Masken. Und alles endete, wie es begonnen hatte. Sie atmete ein, fühlte die Ruhe. Die Leere. Ja, sie war bereit.
    »Es ist mein Leben, und ich entscheide darüber. Ich werde es tun, ob es dir nun passt oder nicht.« Sie winkte mit der Hand. »Licht!«
    Akur knurrte, doch die Fackeln senkten sich.
    »Ferin!«, probierte er es noch einmal.
    »Ferin«, bat Sobenio. »Lass mich wenigstens erst die Masken vernichten.«
    »Ferin!«, rief Jasta. »Du schaffst das!«
    Ferin schmunzelte – auf Jasta war Verlass. Sie holte tief Luft und glitt mit dem Kopf voran ins Becken.
    Das Wasser war weich und samtig und viel zu warm. Sie hatte Erfrischung erwartet, diese unnatürliche Wärme überraschte sie. Mit kräftigen Beinstößen schwamm sie nach unten. Die Fackeln gaben nicht halb so viel Licht, wie sie erhofft hatte, je tiefer sie tauchte, umso düsterer wurde es. In der Mitte des Beckens, hatte ihr Vater die Lage des Hebels beschrieben. Nur, wo war die Mitte?
    Ihre Hände stießen auf Grund, und sie entschied, sich in einer stetig kleiner werdenden Kreisbahn vorwärts zu bewegen. Mit den Beinen paddelnd, tastete sie die glatten Steinplatten ab und bündelte nebenbei ihre Heilströme. Es war schwieriger, als sie angenommen hatte. Akur hatte recht behalten, sie konnte sich kaum auf alles gleichzeitig konzentrieren. Vor allem fehlte ihr die Möglichkeit, die Energie über ihren Atem zu verstärken. Daran hatte sie nicht gedacht. Wie ärgerlich!
    Sie warf einen raschen Blick nach oben. Goldgelber Lichtschein überspannte das Becken, orange Kugeln funkelten darin. Das Wasser lag ruhig, nichts bewegte sich. Ob die Masken bereits wussten, dass sich ein weiterer Eindringling in ihr Reich gewagt hatte? Weiter!, dachte sie, und als sie ein sachtes Ziehen in der Brust fühlte: Schneller!
    Dann berührte sie etwas Weiches, Nachgiebiges und hatte auf einmal Stoff zwischen den Fingern – Tamir! Der Schock schoss wie kochende Flüssigkeit durch ihre Adern. Es dauerte viel zu lange, ihn abzuschütteln. Kostbare Zeit, unentbehrliche Atemluft, notwendige Kraft.
    Ein Flattern streifte sie an der Schulter, dann am Kopf, an den Armen. Erwachten die Masken zum Leben? Ja, sie tanzten um sie herum, in einem Reigen, der schneller und schneller wurde. Das Wasser wogte und brodelte jetzt, Luftblasen stiegen auf wie glitzernde Ballons. Die Masken rückten näher, bedrängten sie von allen Seiten, als wollten sie ihren Körper in einen Kokon hüllen.
    Ferin verstärkte ihre Heilströme und wischte mit beiden Händen durch das Gewimmel begieriger Hautfetzen. Weg mit euch! Ihr habt keine Macht über mich! Tatsächlich zogen sich die Masken zurück, und das Wasser beruhigte sich. Sie seufzte in Gedanken auf und setzte ihre Suche fort.
    Ein paar Meter weiter schlug sie mit dem Ellbogen gegen Metall. Der Hebel, endlich! Genau genommen war es ein Ring, gerade groß genug für eine Hand. Sie griff zu und zog. Nichts rührte sich. Noch einmal. Mittlerweile stach es unangenehm in ihren Lungen.
    Ein Zittern durchlief das Wasser wie eine Welle. So deutlich,

Weitere Kostenlose Bücher