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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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seinem Bauch. Ich kann es nicht herausholen. Ich kann nicht.«
    »Und … was heißt das jetzt?«
    »Er stirbt, Jasta.« Es war unabänderlich. Endgültig. Sie saß hier – sie, die Heilerin! – und konnte nichts tun. Nichts. Sie hatte heute Morgen ein Leben nach dem anderen gerettet, gebrochene Knochen wieder zusammengefügt, blutende Gefäße verschlossen, Schnitte, Quetschungen und Stauchungen geheilt, doch für Rhys kam jede Hilfe zu spät. »Er stirbt.«
    Jasta atmete scharf ein und blies die Luft ganz langsam aus. Sie klappte den Mund zu, dann wieder auf, ihre Mundwinkel zuckten. Ferin rechnete mit einer wahren Explosion ihres Zorns. Sie irrte sich. Jasta nickte nur.
    Ferin legte eine Hand auf die Wunde, die andere Hand auf Rhys’ Bauch. »Ich kann ihm nur … die Schmerzen nehmen.«
    »Mach das«, sagte Jasta ruhig.
    Ferin konzentrierte sich und brachte ihre Heilströme zur Entfaltung. Sein Schmerz brandete durch ihren Körper, und sie glaubte, zerspringen zu müssen. Alles, alles sog sie in sich auf, nur damit er nicht mehr leiden musste. Bereits kurze Zeit später beruhigte sich Rhys’ Atmung, und seine Lider flatterten.
    »F… Ferin«, hauchte er und sah sie an, die Augen dunkel.
    »Ich bin hier. Ich bin ja hier.«
    Er legte seine Hand auf ihre. »Dein … Gesicht …«
    Sie schniefte und lächelte. »Nicht schlimm. Du weißt schon, bei mir heilt alles von selbst.«
    »Bei mir … nicht.«
    Sie konnte das Wimmern nicht unterdrücken, eine Träne tropfte auf seine Hand.
    »Nicht weinen«, flüsterte er. »Nicht meinetwegen.«
    »Nein …«
    Rhys drehte den Kopf. »Jasta?«
    Sie klemmte ihm eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Ja?«
    »Sind wir … frei?«
    Ferin wusste nicht, wie Jasta es fertigbrachte, aber sie strahlte ihn an. »Ja. Wir sind alle frei. Du bist frei.«
    »Ich habe … gewartet, weißt du.« Er machte einen Versuch zu lächeln. »Auf diese … Nachricht. Auf euch. Ich … habe so sehr gewartet.«
    »Ich weiß.« Nun kämpfte auch Jasta mit den Tränen. »Jetzt sind wir hier. Und du bist frei.«
    »Ferin …« Rhys griff nach ihrer Hand. Widerstrebend ließ sie es zu, dass er sie wegzog. »Ist genug.«
    »Gut.« Keine Schmerzen mehr. Keine Tränen, keine Heilströme – er ging. Und etwas von ihr würde mitgehen. Gut. Es war gut.
    »Ferin …« Es war nur mehr ein Lufthauch.
    Sie beugte sich über sein Gesicht. »Ja?«
    »Ich … liebe dich.«
    »Ich weiß. Ich liebe dich auch.« Ferin senkte ihren Kopf und küsste ihn auf den Mund. So blieb sie, bis alles in ihm still wurde. »Ich liebe dich, Rhys.«

    Ferin starrte ins Leere. Die Ruinen des Spiegelsaals träumten in nächtlichem Dunkel. Sterne glitzerten durch die Krater im Deckengewölbe und behüteten ihren Schlummer. Es roch nach Feuer, verbranntem Fleisch und immer noch nach Blut. Sie lehnte an der Wand, konnte nicht schlafen. Vermied es hinüberzusehen zu der Stelle, wo Rhys am Nachmittag in den Flammen sein letztes Licht gefunden hatte. Nach den vielen anderen ihrer Gruppe.
    Auch vor dem Gebäude hatten die Gardisten begonnen, die Leichen wegzuschaffen. Akur hatte dem Hauptmann schließlich gestattet, dies in die Wege zu leiten. Es war zu heiß für Tote.
    Ferins Augen brannten vor Kummer, doch sie waren trocken und leer. Keine Tränen mehr … Stattdessen flatterten Gesprächsfetzen und Bilder durch ihren Geist und ließen sie nicht zur Ruhe kommen.
    Der Kerker: Sie hatte Jastas zornerfülltes Brüllen erwartet, doch keinesfalls ihr Schluchzen und die tränenüberströmten Wangen. Sie hatte Martus vorwurfsvollen Blick erwartet, weil die Worte, die sie zu Rhys gesagt hatte, ihn verletzen mussten. Aber er hatte geweint. Sie hatte die ausdruckslose Miene Laquors erwartet und ebenfalls Tränen vorgefunden. In ihr selbst waren alle Tränen versiegt. Sie hatte dagesessen und in Rhys’ vertrautes Gesicht geblickt, das so ruhig und friedlich war, und hatte nicht weinen können.
    Er war tot.
    Martu neben ihr regte sich im Schlaf, und sie wandte den Kopf und betrachtete ihn. Silbriges Mondlicht bemalte seine Stirn, seine Lider zuckten. An seinem Unterarm klebten dunkle Krusten getrockneten Blutes. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu waschen. Nach ihrer Rückkehr in den Spiegelsaal war er vor Erschöpfung zusammengebrochen. Ferin hatte ihn zur Wand geschleppt und seinen Kopf auf ein paar zusammengerollte Kleidungsstücke gebettet. Hier lag er nun. Er hatte den ganzen Nachmittag über geschlafen.
    Zaghaft

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