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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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berührte sie Martus Wange und ließ ihre Finger dort ruhen. Sie dachte an den langen Weg zurück durch die Straßen der Stadt. Jasta hatte Laquor die Fesseln abgenommen. Zusammen mit einem zweiten Gardisten hatte er Rhys hierhergetragen. Freiwillig. Dann die Tränen der anderen. Akur, Nolina, Elmó, Hoang … selbst Sobenio. Sie weinten um Rhys. Alle. Nur sie nicht. Nicht weinen. Nicht meinetwegen.
    Sie hatte nichts für Rhys tun können. Manchmal kommt jede Hilfe zu spät, erinnerte sie sich an Sobenios Worte. Sie hatte das nie glauben wollen, war der festen Meinung gewesen, dass es nur am Unvermögen des Magiers gelegen hatte, dass Alia oder Rhys’ Vater sterben mussten. Aber so war es nicht, es gab Umstände, die keine Heilung mehr zuließen. Sie hatte nicht versagt. Sie war einfach zu spät gekommen. Viel zu spät. Wenn sie die Augen schloss, sah sie ihn vor sich liegen, und seine Stimme flüsterte: Ich liebe dich.
    »Ferin …«, murmelte Martu. Ertappt zog sie die Hand zurück. Er setzte sich auf. »Es ist Nacht.«
    »Mhm.« Sie wagte nicht mehr, ihn anzusehen. Nicht jetzt, nicht mit Rhys’ letzten Worten im Kopf. »Fühlst du dich besser?«
    »Ein wenig.« Er rubbelte an seinem Arm. »Ich muss mich waschen. Und etwas trinken.«
    Ferin schaute ihm nach, wie er sich in Richtung Maskenbecken entfernte. Als er wiederkam, setzte er sich ihr gegenüber. Stumm kauerte er vor ihr, und sie stierte befangen zu Boden. Zwischen ihnen war eine Kluft, die nicht tiefer hätte sein können. All das Grauen der vergangenen Nacht, die unzähligen Gestalten des Todes belagerten den Abgrund und verhinderten, dass sie einander näherkamen. Und all das Gesagte und Ungesagte.
    »Ferin?«
    Sie blickte nicht auf.
    »Bitte sprich mit mir.«
    Sie schwieg.
    »Dann werde ich sprechen. Du brauchst nur zuzuhören.«
    Ferin atmete tief, sie wollte nicht einmal das.
    »Du darfst deine Trauer zulassen«, sagte Martu sanft. Er nahm ihre Hand in seine. »Ich sehe, wie du dich quälst.«
    Ein Beben übermannte sie, sie fror in der lauen Nachtluft. Ihre Muskeln verkrampften sich, die oberflächlich verheilten Wunden auf ihren Schultern zogen und stachen. Zahllose Entgegnungen stoben durch ihr verwirrtes Denken, doch keine schien auch nur annähernd geeignet, ihre Gefühle auszudrücken.
    »Es ist nicht … wie du denkst«, stammelte sie endlich und konnte vor Zähneklappern kaum reden.
    »Doch, es ist, wie ich denke. Und es ist in Ordnung. Ich weiß, wie sehr er dich geliebt hat.«
    »Du weißt es?« Überrascht hob Ferin den Blick. »Woher …?«
    Martu lächelte versonnen. »Das war nicht schwer zu erraten. Allein, wie er dich ansah. An jenem Morgen in Sobenios Haus, als du noch geschlafen hast … Er war gekommen, weil er sich Sorgen um dich gemacht hat. Er stand nur da und betrachtete dich. In seinen Augen lag so viel Zärtlichkeit.«
    »Das war Rhys? Du hast gesagt, es sei Sobenio gewesen.«
    »Nicht ich – du hast das gesagt. Du hast es gedacht. Ich kannte weder den einen noch den anderen. Als sich dann am Feuerplatz Namen und Gesichter zusammenfanden, wurde mir alles klar. Du hattest keine Ahnung.«
    »Nein, hatte ich nicht«, sprudelte es aus ihr heraus. »Er hat nie auch nur ein Wort darüber verloren. Erst, als du weg warst … Er wollte mit mir leben, Kinder haben … und ich … habe es ihm versprochen …« Ferin schrie auf, ihr Innerstes geriet völlig außer Kontrolle. Sie verfiel in lautes Wehklagen, jeder Atemzug ein stöhnendes Jammern. Sie konnte sich nicht beherrschen, es nicht stoppen, hatte nicht gedacht, überhaupt zu solchen Lauten fähig zu sein. Sie schaukelte ihren Oberkörper vor und zurück und presste die Hände gegen ihre schmerzende Brust.
    »Sch.« Martu rückte näher. »Schon gut. Alles ist gut. Es ist gut, hörst du.«
    Ferin kippte nach vorn, und er umschlang ihre Schultern mit beiden Armen. Seine Stacheln bohrten sich in ihre Haut, in die kaum geschlossenen Wunden. Er musste spüren, wie sie zusammenzuckte, doch er zog die Arme nicht zurück. Hielt sie nur fester.
    »Er sagte: ›Ich liebe dich.‹ Ich … liebe … dich. Und er war … mein Freund. Wie konnte ich denn …« Sie wimmerte und schluchzte, einzig die Tränen wollten nicht kommen. »Ich liebte dich. Aber du warst weg. Und ihn … liebte … i…« Die Worte ertranken in ihren Qualen.
    »Ich weiß, dass du ihn geliebt hast. Es ist gut. Es macht mir nichts aus.«
    »A… anders«, keuchte sie. »Es war nicht dasselbe.«
    »Ja, es

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