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Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition)

Titel: Masken - Unter magischer Herrschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lang
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soll das heißen?«
    Es kam nur mehr ersticktes Röcheln.
    »Lass ihn los, Akur!«, rief Ferin. »Lass ihn!«
    Angewidert nahm Akur die Hand weg, der Hauptmann sog den Atem ein. »Er ist … schwer verletzt«, stöhnte er. »Ich weiß nicht, ob er …«
    »Sie bringen mich hin«, sagte Ferin. »Sofort.«
    Mit einem hastigen Nicken kämpfte sich der Hauptmann auf die Beine.
    »Jasta soll mit dir kommen«, sagte Akur. »Zorba, fessle seine Hände vor dem Körper und die Beine so, dass er gehen kann.«
    Martu und Dawid schleppten sich heran. Es war nicht ersichtlich, wer wen stützte. Dawid hinkte merklich, doch die Blutung an seiner Hüfte hatte gestoppt. Martus Zustand war weit bedenklicher. Er war völlig entkräftet, Ferin sah ihm an, dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte. Zu den alten Verletzungen waren zahlreiche Schnitte und Blessuren hinzugekommen, seine Züge waren stark eingefallen, und sein Atem ging schwer. Doch all das war nichts gegen den Ausdruck in seinen Augen. Darin brannte unsäglicher Schmerz. Über ihren Schmerz. Er blieb vor ihr stehen, und sie versanken in einer vorsichtigen Umarmung.
    »Nesjen«, flüsterte er gebrochen. »Dein Gesicht …«
    »Es heilt wieder«, sagte sie. Ja, diese Wunden würden heilen. Andere niemals mehr. »Wir holen Rhys aus dem Kerker. Aber du … brauchst nicht mitzugehen, du … solltest dich ausruhen.«
    »Und dich allein lassen? Ich denke ja gar nicht daran.« Er brachte ein Lächeln zustande. »Jetzt hast du mich am Hals. Für den Rest deines Lebens.«

    Sie traten hinaus ins Sonnenlicht und prallten geschockt zurück, weil sie ein solches Ausmaß an Vernichtung und Leid nicht erwartet hatten.
    Die Stufen vor dem Spiegelsaal und der Platz davor waren mit reglosen Körpern gepflastert, die weißen Steine waren blutbefleckt. Gardisten lagen neben Pheytanern, Verwundete neben Toten, und von allen Seiten hörten sie das Wimmern und Ächzen der Überlebenden.
    »Hier auch …«, flüsterte Ferin.
    »Hier auch«, bestätigte der Hauptmann.
    Jasta zerrte ihn am Strick weiter. »Zorba hat sie mobilisiert. Als dieses Portal die Stadt erschütterte, ahnte er, dass wir Hilfe nötig hatten. Erst hatten sie große Furcht und wollten sich ihm nicht anschließen. Dann kamen die Tiger, und da folgten sie ihm. Angeblich ging Zorba mit zwanzig Männern los, und als sie hier eintrafen, waren es beinahe hundert.«
    Ferin fehlten die Worte. Ihr Kopf war übervoll mit Entsetzen und Abscheu, nichts anderes fand darin Platz. Sie fasste nach Martus Hand, zwang sich, geradeaus zu schauen oder zumindest nicht in die leeren Gesichter zu blicken. Gemeinsam bahnten sie sich ihren Weg durch den menschlichen Irrgarten.
    Der Marsch quer durch Laigdan war beschwerlich und zehrte an ihren Kräften, von denen ohnehin kaum noch etwas vorhanden war. Sie kamen einfach nicht schnell genug voran. Der Hauptmann plagte sich beim Gehen und stürzte mehrmals. Erst als Ferin Jasta dazu überredete, seine Fußfesseln zu lösen, konnten sie an Tempo zulegen.
    Gruppen von Pheytanern bevölkerten singend und jubelnd die Straßen, und sie verloren wertvolle Zeit damit, sich hindurchzudrängen. Die halbe Stadtbevölkerung war auf den Beinen, von den Merdhugern ließ sich jedoch keiner blicken. Sie verschanzten sich wohl in ihren Häusern und warteten ab, bis die Lage sich beruhigte.
    Die Hitze machte ihnen zu schaffen, und Ferin erinnerte sich, dass sie zuletzt vor ihrem Aufbruch nach Laigdan in der Mine etwas getrunken hatte. Ihr Körper schrie nach Wasser, dumpfe Schmerzen wälzten sich über ihr Gesicht, und ihr Schädel dröhnte. Dennoch wollte sie nur eines: laufen. Laquors Reaktion hatte die schlimmsten Befürchtungen in ihr geweckt. Bitte, flehte sie in Gedanken, bitte mach, dass wir nicht zu spät kommen!
    Als sie die Kaserne erreichten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel, und sie waren alle vier schweißgebadet. Das Wächterhäuschen war leer, das Tor verschlossen. Der Hauptmann trommelte mit den Fäusten dagegen, nannte seinen Namen und brüllte abwechselnd Befehle und Flüche. Ferin wunderte sich über seinen Einsatz. War es das schlechte Gewissen, oder fürchtete er um sein Leben? Jasta hatte keine Zweifel aufkommen lassen, dass sie ihm die Kehle aufschlitzen würde, sollte er auch nur eine falsche Bewegung machen.
    Schließlich ließ man sie ein. Es gab ein kurzes Handgemenge, als sich die Gardisten auf sie stürzen wollten, das damit endete, dass Martu einen Mann tötete, Jasta Laquor zu

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