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Maskenball

Maskenball

Titel: Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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in der Klinik? Ist Ihr Mann deshalb verschwunden, weil er Fehler gemacht hat? Antworten Sie mir, Frau Köhler.«
    Aus Astrid Köhlers Gesicht war schlagartig das Blut gewichen. Leichenblass starrte sie Frank und Ecki an. Sie schaffte es nicht, das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken, als sie die Sätze zwischen ihren Zähnen herauspresste. »Verlassen Sie auf der Stelle mein Haus. Und wagen Sie es ja nicht, zurückzukommen. Wie können Sie solche Fragen stellen? Haben Sie jeden Anstand verloren? Ob mein Mann mit Medikamenten experimentiert hat? An Menschen? Raus, sofort raus, ich will Sie hier nicht mehr sehen. Mein Mann hat einen Eid geschworen. Befriedigen Sie Ihre schmutzige Fantasie anderswo, aber nicht hier. Und jetzt raus hier!«

    Die beiden Ermittler brauchten eine Weile, bis sie den Rausschmiss verdaut hatten. Schweigend fuhren sie die ersten Kilometer zurück Richtung Autobahn.
    Frank sprach als Erster. »Ich habe Hunger. Ich brauche jetzt etwas Fettiges, am besten Pommes.« Ohne Eckis Antwort abzuwarten, fuhr er über Felderend und Lobbericher Straße zu den Parkplätzen am Markt. Im Imbiss gegenüber vom »Alten Lambert« bestellten Frank und Ecki jeweils zwei große Fritten mit Mayo und Cola.
    »Mann, was war das eben? Hast du ihre Augen gesehen? Diese blanke Wut. Die Frau stand kurz vorm Explodieren.« Ecki schüttelte ungläubig den Kopf. »Was haben wir ihr denn getan?«
    »Wir haben einen sensiblen Punkt berührt. Entweder haben wir den Finger direkt in die Wunde gelegt und ihr Mann steckt bis über die Ohren in illegalen Geschäften, oder das Berufsethos ist unantastbar.«
    »Ich habe das Gefühl, dass die Frau völlig fertig ist. Und das liegt nicht nur daran, dass ihr Kind krank ist. Es muss mehr sein, als dass ihr Mann seit ein paar Tagen nicht zu Hause ist. Vielleicht hat es was mit seiner Arbeit tun. Kann aber auch etwas anderes sein.«
    »Was meinst du?«
    »Wenn ich das wüsste. Ich habe so ein komisches Gefühl, kann es aber nicht beschreiben. Sie versucht uns abzukochen.«
    »Das ist schlecht.« Frank streckte sich. »Hm. Wie das riecht.« Er nickte der älteren rundlichen Frau freundlich zu, die ihnen die Pommes Frittes brachte. »Danke, das brauche ich jetzt wirklich.«
    Ecki hatte sich schon den Mund verbrannt. »Heiß, verdammt.« Er nahm einen Schluck aus der Coladose. »Wenn ich mal so überlege, viel haben wir im Moment ja wirklich nicht. Mir fällt ein, wir müssen Böllmann noch darüber informieren, dass beide Mordopfer in der Hardterwald-Klinik behandelt wurden, möglicherweise beide von Köhler.«
    »Aber ein wirklicher Fortschritt ist das auch nicht. Und für mögliche, wie auch immer geartete, illegale Untersuchungsreihen gibt es nicht den geringsten Beweis. Wir brauchen Köhler, unbedingt. Er spielt eine zentrale Rolle, da bin ich mir sicher. Wir müssen die Telefongesellschaften checken und die Kreditkartenanbieter. Er wird schon noch auftauchen. Ein Job für Bean. Und«, Frank wischte sich den Mund mit der Papierserviette ab, »wir müssen uns das Personal der Klinik vorknöpfen. Vielleicht verquatscht sich ja jemand. Oder jemand hat etwas beobachtet, die Pfleger, Therapeuten oder die Schwesternschülerinnen, zum Beispiel.«
    »Haha, kannst du nicht einmal ernst bleiben?«
    »Mir geht der aufgesägte Breuer nicht aus dem Kopf. Wer tut so etwas?«
    »Ein Täter mit medizinischer Ausbildung. Köhler?«
    »Ich weiß nicht, der saubere Schnitt durch die Kehle spricht für ein scharfes Skalpell. Aber der grobe Schnitt durch das Brustbein passt nicht zu einem Mediziner. Wie gesagt, die haben doch auch ihre Berufsehre.« Trotz des unappetitlichen Themas aß Frank die Fritten mit Genuss.
    »Und wenn das rüde Aufbrechen der Leiche nicht geplant war? Eine Affekthandlung? Die Lust, im Blutrausch über die eigene Grenze zu gehen? Dafür würde sprechen, dass der Täter oder die Täterin den Fuchsschwanz aus der Wohnung des Opfers genommen hat. Übrigens, für eine Frau würde der schnelle Schnitt durch die Kehle sprechen. Dazu braucht man keine Kraft, nur ein scharfes Messer.«
    »Astrid Köhler?« Nachdenklich schob Frank mit seiner Gabel die restliche Pommes-Frittes-Stäbchen zusammen, um sie dann nach und nach aufzuspießen.
    »Warum nicht? Sie hat, wenn man will, zwei Mitwisser oder zwei Opfer der Messreihen ihres Mannes beseitigen wollen, um ihrem Angebeteten zu helfen. Könnte doch sein, dass Astrid Köhler ihrem Mann, dem erfolgreichen Mediziner, hörig ist, oder?«
    »Mord

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