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MASKENBALL UM MITTERNACHT

MASKENBALL UM MITTERNACHT

Titel: MASKENBALL UM MITTERNACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CANDACE CAMP
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Ihnen bestätigen, dass der Duke of Rochford ein hochanständiger Gentleman ist. Er würde niemals eine Frau verführen und anschließend fallen lassen, schon gar nicht, wenn sie ein Kind von ihm erwartet. Hat Ihre Schwester dieses Kind je zur Welt gebracht?“
    „Nein. Kurz nach der Hochzeit mit Lord Swithington verlor sie das Kind. Aber das beweist gar nichts“, erklärte er aufbrausend. „Viele Frauen erleiden Fehlgeburten.“
    „Waren Sie bei ihr, als es passierte?“
    „Nein, natürlich nicht. Ich studierte in Oxford.“ Er sah sie mit versteinerter Miene an. „Das bedeutet nicht, dass es nicht passiert ist.“
    Callie schwieg, sah ihn nur abwartend an. Nach einer Weile senkte er den Blick, aber sie hatte den Zweifel in seinen Augen flackern gesehen. Ihr war klar, dass er mit der allmählich dämmernden Erkenntnis kämpfte, dass das, was er in den letzten fünfzehn Jahren geglaubt hatte, ein Lügengebäude gewesen war. Dass seine Schwester, die er liebte und der er vertraute, ihn skrupellos hintergangen hatte.
    „Eigentlich ist das nicht mehr von Bedeutung“, erklärte er mürrisch. „Wir werden das Problem nicht lösen. Im Übrigen betrifft uns die Sache nicht.“
    „Selbstverständlich betrifft sie uns“, entgegnete Callie scharf und gereizt.
    „Ich weiß.“ Er begegnete ihrem durchdringenden Blick unverwandt. „Sie dürfen nicht glauben, dass ich die Situation, in die Daphne Sie gebracht hat, auf die leichte Schulter nehme. Was immer sie dazu bewogen haben mag, sie hat Ihnen großes Unrecht angetan, und ich werde nicht zulassen, dass Sie darunter leiden. Ich will retten, was zu retten ist, und in erster Linie gilt es, dafür zu sorgen, dass Ihr Ruf keinen Schaden nimmt.“
    „Es muss ein Dorf in der Nähe sein … dieses Lower Upton. Dort gibt es gewiss ein Gasthaus, in dem ich mir ein Zimmer nehmen kann.“
    „Ihre Kutsche ist abgefahren“, gab er zu bedenken. „Mein Pferd steht im Stall, andere Pferde gibt es hier nicht. Ich kann nicht zulassen, dass Sie alleine durch die Nacht reiten. Mein Pferd könnte uns beide tragen, oder ich könnte Sie zu Fuß begleiten. Aber das würde unser Problem nicht aus der Welt schaffen. Wenn Sie nach Mitternacht hoch zu Ross an einem Dorfwirtshaus ankommen, ob allein oder in Begleitung eines Mannes, und sich ein Zimmer nehmen, das erregt in jedem Fall Verdacht und gibt Anlass zu Gerede. Wir sollten aber jedes Gerücht vermeiden.“
    „Was könnte mir daran schaden?“, wandte sie ein. „Die Dorfbewohner kennen mich nicht, und ich kann einen falschen Namen angeben.“
    „Es ist trotzdem besser, wenn niemand Sie sieht“, widersprach er mit Bestimmtheit. „Weiß jemand, dass Sie hier sind?“
    „Ich glaube nicht. Nachdem der Bote mir den Brief aushändigte, bin ich umgehend aufgebrochen. Nur die Dienstboten im Haus wissen davon, aber die sind verschwiegen und treu ergeben. Nicht einmal Francesca war anwesend. Sie begleitete Tante Odelia zu einem Besuch bei einer alten Dame.“ Callie hob erschrocken die Hand an ihren Busen, ein alarmierter Zug flog über ihr Antlitz.
    „Was ist?“, fragte Bromwell. „Woran denken Sie?“
    „Nichts von Bedeutung. Ich überlege nur, ob dieser Besuch gleichfalls Teil dieses schändlichen Planes war. Wäre Francesca bei mir gewesen, als ich die Nachricht von Sinclairs Unfall erhielt, hätte sie mich zweifellos begleitet, und das Vorhaben wäre gescheitert.“
    Bromwell seufzte. „Lady Odelia schätzt meine Schwester und mich sehr, weil wir sie zum Lachen bringen, wie sie sagt. Ich glaube nicht, dass Ihre Großtante bewusst etwas tun würde, um Ihnen zu schaden. Aber wenn Daphne ihr einen Besuch bei einer Freundin vorgeschlagen und hinzugefügt hätte, dass Francesca sie gewiss gern begleiten würde, hätte sie vermutlich zugestimmt. Vielleicht ahnte sie sogar, dass Daphne etwas im Schilde führte, aber sie würde ihr niemals eine Bösartigkeit unterstellen.“
    Callie nickte stumm, tief bestürzt von Daphnes heimtückischen Plan, sie zu kompromittieren. Es war ihr unbegreiflich, mit welcher Gefühlskälte sie auch ihren Bruder in diese unendlich peinliche Situation gebracht hatte.
    „Wie dem auch sei“, erklärte Callie, um ihn von seiner bitteren Enttäuschung abzulenken, die Wahrheit über Daphnes schlechten Charakter erfahren zu müssen. „Francesca weiß, wo ich bin und aus welchem Grund, da ich ihr ein paar Zeilen hinterließ, um zu verhindern, dass sie sich allzu große Sorgen macht. Sie ist meine Freundin und

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