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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Saren nach.
    „Ich weiß es nicht", schrie sie und schlug mit den Fäusten frustriert auf den Tisch. „Vielleicht glauben sie, ich könnte das Programm wieder aufnehmen. Aber sie haben die Daten gelöscht, alle Testpersonen getötet. Unsere ganze Forschung ist futsch!"
    Sie legte den Kopf auf die Arme und weinte. „Und jetzt sind alle tot", murmelte sie schluchzend. „All meine Freunde, Dr. Qian. Alle sind sie tot."
    Anderson legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter, während der Turianer regungslos danebensaß. Nach ein paar Sekunden stieß er sich vom Tisch ab und stand auf.
    „Ich werde herausfinden, wer diesen Angriff befohlen hat", sagte er, steckte die Pistole zurück in den Gürtel und wandte sich zum Gehen. „Und warum."
    An der Tür blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. „Wenn du mich angelogen hast, werde ich das ebenfalls herausfinden."
    Einen Moment später war er weg, verschwunden in der Nacht.
    Kahlee weinte immer noch, Anderson zog sie zu sich heran und versuchte, sie zu trösten. Sie hatte sich Saren gegenüber gut geschlagen, hatte Lügen erzählt, die dennoch genug Wahrheit enthielten, um sie glaubwürdig zu machen. Aber in ihren Tränen lag nichts Falsches. Die Leute auf Sidon waren tatsächlich ihre Freunde gewesen, und sie waren jetzt alle tot.
    Sie schmiegte den Kopf an ihn, suchte Trost in der Nähe zu einem anderen Menschen. Ein paar Minuten später versiegten die Tränen, und sie entfernte sich sanft von ihm.
    „Entschuldigung", sagte sie, lachte nervös und wischte sich über die Augen.
    „Alles in Ordnung", antwortete Anderson. „Du hast eine Menge durchgemacht."
    „Was passiert jetzt?", fragte sie. „Wirst du mich einsperren?"
    „Noch nicht", antwortete er. „Es war mein Emst, was ich deinem Vater gestern gesagt habe. Ich glaube nicht, dass du eine Verräterin bist. Aber ich muss wissen, was vorgefallen ist. Und nicht die Story, die du dem Turianer aufgetischt hast. Ich will die ganze Wahrheit."
    Sie nickte und schnäuzte sich. „Ich denke, das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem du mein Leben gerettet hast. Aber können wir meinen Vater zuerst in ein Krankenhaus bringen?"
    „Selbstverständlich."
    Wie sich herausstellen sollte, war es gar nicht so leicht, Grissom in ein Krankenhaus zu verfrachten. Er war ein großer Mann, und das Sedativ, das Kahlee ihm verabreicht hatte, machte ihn müde. Er war nur Ballast, unkooperativer Ballast.
    „Lasst mich in Ruhe", murmelte er, als sie versuchten, ihn aus dem Bett zu hieven und auf die Beine zu bekommen.
    Kahlee stand auf einer Seite des Bettes und hielt seinen unverletzten Arm. Anderson befand sich auf der anderen Seite, griff ihm unbeholfen um die Hüfte und versuchte, die verwundete Stelle nicht zu berühren. Jedes Mal, wenn sie Grissom in eine sitzende Haltung ziehen wollten, fiel er wieder um.
    Seine Tochter versuchte, mit ihm zu reden, schnaubte jedes Mal, wenn sie ihn hochhoben. „Wir müssen dich ... hmpf ... in ein ... hmpf... Krankenhaus bringen."
    „Die Blutung ist bereits gestoppt", protestierte er. Seine Worte klangen unklar und irgendwie schwer durch das Beruhigungsmittel. „Lasst mich doch einfach schlafen."
    „Wir sollten etwas anderes ausprobieren", sagte Anderson zu Kahlee, stand auf und ging um das Bett herum.
    Er setzte sich genau entgegengesetzt zu Grissom auf die Bettkante, Dann zog er den alten Mann an dessen unverletztem Arm auf seinen Rücken. Mit Kahlees Hilfe gelang es ihm, aufzustehen und das nicht unbeträchtliche Gewicht Grissoms zu tragen.
    „Lass mich runter, du Bastard", stöhnte Grissom.
    „Sie hatten ein Messer im Arm, und ein verdammter Kroganer hat Sie gegen die Wand geworfen", sagte Anderson und machte einen unsicheren Schritt in Richtung Wohnzimmer. „Jemand muss Sie untersuchen."
    „Du dämlicher Idiot", knurrte Grissom. „Dann finden sie auch heraus, dass Kahlee sich hier versteckt hält."

Anderson zögerte, dann trat er einen Schritt zurück. Indem er sich halb setzte und halb fallen ließ, legte er Grissom zurück aufs Bett.
    „Ist er zu schwer?", fragte Kahlee in Sorge um beide.
    „Nein", erwiderte Anderson und keuchte leicht von der Anstrengung. „Aber er hat recht. Sobald wir ihn einliefern, fliegst du auf."
    „Wovon redest du da?"
    „Der Raumhafen ist sowieso schon in erhöhter Alarmbereitschaft wegen des Angriffs auf Sidon. Wenn wir jetzt eine Legende wie Jon Grissom mit Wunden wie diesen in ein Krankenhaus bringen, dreht der Sicherheitsdienst

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