Mass Effect 01 - Die Offenbarung
Füßen, schlug ihm die Pistole aus der Hand und schleuderte ihn aus der Tür, wo er hart auf den Boden krachte.
Grissom sprang von dem Stuhl hoch, auf dem er Nachtwache hielt, seit Kahlee bei ihm wohnte, und hob das Gewehr für einen weiteren Schuss. An dem blauen Blitz erkannte er, dass der kinetische Schild den größten Teil des Treffers abgefangen hatte. Aber der Schuss aus nächster Nähe hatte den Schutz trotzdem durchdrungen, und ein weiterer Treffer würde dem Eindringling den Rest geben.
Auf dem Rücken liegend zerrte Skarr das Messer aus seinem Gürtel und warf es auf seinen Angreifer. Die Klinge drang tief in Grissoms Oberarm ein, als der gerade den Abzug durchzog, wodurch er zurückstolperte und der Schuss fehlging. Statt dem Kroganer den Kopf wegzuschießen, hatte er ein rauchendes Loch in den Boden geballert.
Das Gewehr fiel aus Grissoms plötzlich erlahmter Hand. Skarr war auf den Beinen und wieder im Haus, bevor der alte Mann das Gewehr erneut auf ihn richten konnte. Vor Wut brüllend schlug er es ihm mit einem einzigen heftigen Schlag aus der Hand, sodass es ins Wohnzimmer schlitterte. Er griff sich den Menschen und knallte ihn gegen die Wand, bis der Mörtel brach.
Die Klinge rutschte aus Grissoms Arm, als er zu Boden fiel, wobei ihm alle Luft aus den Lungen gepresst wurde. Der Außerirdische ragte über ihm auf und drehte leicht den Kopf, damit er ihn mit einem seiner Reptilienaugen ansehen konnte. Grissom war kein Feigling, aber er spürte, wie Angst sein Herz umklammerte, als er in die schwarzen, toten Pupillen sah.
Dann hörte er das laute TAK ... TAK ... TAK - das vertraute Geräusch einer Hahne-Kedar PI5-25 der Allianz - und der Kroganer schwankte. Er war dreimal in den schweren Buckel aus Muskeln und Knochen getroffen worden, der auf seinem Rücken thronte. Aber er stand noch.
Anderson stand im Türrahmen mit gezogener Pistole. Er betrat den Raum, während er ein halbes Dutzend Mal auf den Kroganer feuerte, der sich jetzt umdrehte. Anderson zielte niedrig, er wollte die Beine treffen. Einer seiner Schüsse traf den hervorstehenden Punkt am Knie, wo die festen Platten der Panzerung durch dehnbares, aber zerstörbares Gummigewebe verbunden wurden.
Vor Wut und Schmerz schreiend, krachte der Kroganer zu Boden und hielt sich sein verwundetes Knie.
„Noch eine Bewegung, und der nächste Schuss geht zwischen deine Augen", warnte ihn Anderson.
Grissom war beeindruckt. Es war schon nicht leicht, einen Menschen in voller Panzerung mit einer Pistole auszuschalten, von einem Kroganer gar nicht erst zu reden.
„Ich bin froh, Sie hier zu sehen", japste er, als die Luft langsam wieder in seine Lungen drang.
„Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich mich von Ihrer kleinen Vorstellung gestern Abend habe täuschen lassen?", antwortete Anderson. Dabei ließ er den Kroganer nicht aus den Augen und hielt seine Waffe stets auf ihn gerichtet. „Ich habe Sie beobachtet, seit ich das Haus verlassen habe."
Grissom mühte sich auf die Füße, sein linker Arm hing immer noch nutzlos herab. Seine Rechte presste er gegen die blutende Wunde. Er stöhnte gequält.
„Ihr Freund ist verwundet", knurrte der Kroganer.
Anderson ließ sich nicht ablenken, nicht mal einen Moment.
„Er ist hart. Er wird es überleben."
Der Kroganer blutete aus der Wunde am Knie.
Die Panzerung auf seiner Brust war von kleinen Löchern durchdrungen, die Polsterung darunter angesengt und verbrannt. Dunkles Blut lief aus drei Wunden. Anderson überlegte, dass zumindest eine Kugel Schaden verursacht haben musste. Aber er hatte schon erlebt, dass Kroganer erheblich mehr wegsteckten und immer noch angriffen.
Der Außerirdische auf dem Boden war wie eine verwundete Bestie - wütend, verzweifelt und unberechenbar. Er keuchte, ob vor Schmerz, wegen der Anstrengungen oder aus Wut, war schwer zu sagen. Sein vernarbtes, brutales Gesicht war eine Maske äußerster Konzentration. Die Muskeln spannten sich an, als ob er sich für irgendetwas bereit machte.
Aber wenn er auch nur das Geringste versuchte, würde Anderson ihm aus drei Metern Entfernung in den Schädel schießen. Selbst ein Kroganer konnte das nicht überleben.
Er hörte, wie sich eine Tür öffnete und sich Schritte näherten. „Oh mein Gott. Sie sind ja verwundet", schrie eine Frau.
Anderson war nicht so dumm, den Kopf zu drehen. Aber für den Bruchteil einer Sekunde schauten seine Augen in Richtung der Frau. Mehr Zeit brauchte der Kroganer nicht.
Er streckte
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