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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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abzuschießen. Aber der Überzahl der Hochgeschwindigkeitsgeschosse, die aus nächster Nähe abgefeuert wurden, war es nicht gewachsen. Normalerweise wären die tödlichen Projektile vom kinetischen Schild des Schiffes abgeprallt, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. Aber weil das Schiff sich im Landeanflug befand, um Bodentruppen aufzunehmen, waren diese Schilde abgeschaltet. Wie Skarr vermutete, hatte die Mannschaft der Iwo Jima noch keine Zeit gefunden, sie wieder zu reaktivieren.
    Hunderte kleiner Explosionsgeschosse drangen in die Außenhaut des Schiffes ein, wobei sie faustgroße Stücke herausrissen, sobald sie detonierten. Die Mannschaft wurde von dem Tornado brennender Teile regelrecht zerfetzt, die durch das Innere des Schiffes flogen. Die Iwo Jima geriet außer Kontrolle, krachte zu Boden und verging in einer feurigen Explosion. Große Metallteile flogen herum und zwangen die Söldner, sich in Deckung zu werfen. Skarr ignorierte die geschmolzenen Metallstücke, die vom Himmel fielen, hängte sich sein Gewehr über und ging in Richtung des Truppentransporters.
    Er lief direkt darauf zu, weil er wusste, dass die Soldaten der Allianz ihn von der anderen Seite nicht sehen konnten. Das Fahrzeug, das ihnen Deckung gab, blockierte zugleich ihre Sicht nach vorn.
    Als er sich dem Transporter näherte, verteilten sich die Söldner hinter ihm, damit sie schießen konnten. Sie belegten den Transporter mit Dauerfeuer und sorgten so dafür, dass keiner der Marines sich aus der Deckung wagen konnte.
    Der Kroganer ignorierte den Geschosshagel und blieb gut zehn Meter vor dem Transporter stehen. Jeder Muskel spannte sich an, als er seine biotischen Fähigkeiten einsetzte. Dadurch wurden die chirurgisch implantierten Verstärkermodule in seinem Körper aktiviert. Er begann, Schwarze Energie einzusaugen wie ein Schwarzes Loch das Licht und zu speichern. Es dauerte fast zehn Sekunden, um die maximale Aufladung zu erreichen. Dann entließ Skarr die  Energie in einem einzigen Stoß durch die Faust in Richtung seines Ziels.
    Der auf dem Dach liegende Transporter wurde in die Luft geschleudert und flog über die Köpfe der verblüfften Marines hinweg, bis er viele Meter hinter ihnen landete. Die Soldaten waren völlig überrascht und dem Angriff schutzlos ausgeliefert. Auf so etwas hatte ihre Ausbildung sie nicht vorbereitet. Völlig verunsichert rührten sie sich nicht. Ein kleines Grüppchen, zusammengedrängt im Sand.
    Sie wären wohl auf der Stelle niedergeschossen worden, wäre der Feind nicht genauso überrascht gewesen wie sie selbst. Die Söldner brüllten nicht mehr, sondern beobachteten erstaunt, wie der biotisch veranlagte Kroganer den vier Tonnen schweren Transporter einfach aus dem Weg bließ.
    „Lasst eure Waffen fallen!", knurrte Skarr.
    Die Marines gehorchten, weil sie wussten, dass der Kampf vorbei war. Langsam standen sie auf, hoben die Hände über den Kopf und warfen die Sturmgewehre auf den Boden.
    Kahlee war klar, dass sie keine andere Wahl hatten.
    Der Kroganer trat vor und ergriff sie so fest am Oberarm, dass sie vor Schmerz aufschrie. Einer der Marines trat einen zögerlichen Schritt vor, um ihr zu helfen, ließ es dann aber sein. Sie war erleichtert - er hätte ihr ohnehin nicht helfen können, sein Tod wäre völlig umsonst gewesen.
    Während die Söldner die Waffen auf die Soldaten gerichtet hielten, schleppte und zerrte Skarr Kahlee zu einem der Fahrzeuge. Er warf sie auf die Ladefläche und kletterte dann zu ihr.
    „Tötet sie", rief er seinen Männern zu und nickte in Richtung der Soldaten der Allianz.
    Das Hämmern der Waffen übertönte Kahlees Schreie.
    Saren beobachtete die Geschehnisse durch das Fernglas, wobei er es vermied, sich auch nur im Geringsten zu bewegen. Er war überrascht, dass Skarr Sanders nicht tötete und sie stattdessen nur gefangen nahm. Offensichtlich war sie tiefer in die Angelegenheit verstrickt, als er bislang geglaubt hatte. Aber es änderte eigentlich nichts.
    Die Söldner kletterten in die Fahrzeuge und fuhren in die Dämmerung davon. Sie schalteten die Scheinwerfer ein, um während des abendlichen Zwielichts besser sehen zu können.
    Saren sprang auf und lief zu seinem kleinen Erkundungs-Geländewagen, den er in der Nähe geparkt hatte. Der Wagen war speziell für Überwachungsaktionen in der Nacht ausgerüstet. Die Scheinwerfer waren abgeblendet, sodass sie nur noch ein schwaches Leuchten ausstrahlten, das gerade zum Fahren ausreichte. Aus der Feme konnte dieses

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