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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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jemand an ihrem Sitzgurt herumtastete. Instinktiv wollte sie ihn abwehren, aber dann hörte sie eine menschliche Stimme, die brüllte, sie solle sich beruhigen.
    Sie versuchte, sich zu konzentrieren. Der Wagen bewegte sich nicht mehr, aber um sie drehte sich noch immer alles. Der Fahrer neben ihr war angegurtet. Das Lenkrad war abgebrochen, und das kantige Ende der Lenksäule war durch seine Brust gedrungen und hatte ihn regelrecht aufgespießt. Seine toten Augen standen weit offen. Seine glasigen Pupillen starrten sie vorwurfsvoll an.
    Sie erkannte, dass sie einige Sekunden weggetreten gewesen war. Einer der Marines hinter ihr war ausgestiegen und griff von außen durch die zerstörte Scheibe, um ihren Sicherheitsgurt zu lösen. Sie kämpfte nicht mehr dagegen an, sondern streckte stattdessen die Hände aus, um sich abzustützen, damit sie nicht auf das umgedrehte Dach knallte, sobald der Gurt sie nicht mehr hielt.
    Eine Sekunde später sprang der Gurt auf. Sie schaffte es, dass der Kopf nicht anschlug, aber sie stieß sich schmerzhaft das Knie an dem zerstörten Armaturenbrett. Starke Hände packten ihre Arme und zogen sie durch das klaffende Loch, in dem vorher eine Panzerglasscheibe gesessen hatte, aus dem Transporter.
    Als sie wieder richtig herum saß, floss das überschüssige Blut aus Kahlees Kopf ab, wodurch sie die Welt endlich wieder normal wahrnehmen konnte. Merkwürdigerweise hatten die Marines im hinteren Teil des Wagens alle überlebt. Die fünf und Kahlee waren jetzt im Schatten ihres Wagens zusammengedrängt, der ihnen als Deckung diente.
    Kahlee konnte Gewehrfeuer hören. Es handelte sich nicht um das schwere Dong-dong-dong von Panzerabwehrwaffen, sondern das scharfe Rat-tat-tat aus Sturmgewehren. Sie konnte das metallische Plingen hören, wenn Kugeln von den dicken Panzerplatten abprallten, die sie vor den Gegnern schützten.
    Kahlee hatte nicht mal eine Pistole dabei, aber die Marines hatten ihre Waffen aus dem Wagen bergen können. Unglücklicherweise wurden sie vom feindlichen Feuer festgenagelt, sodass sie ihnen nichts nutzten. Durch das permanente Dauerfeuer konnten sie nicht einmal riskieren, sich für den Bruchteil einer Sekunde aufzurichten und zurückzufeuern.
    „Warum benutzen die nicht ihre Kanonen?", rief Kahlee, deren Stimme fast von dem Gefechtslärm verschluckt wurde.
    „Sie wollen uns lebend!", antwortete einer der Marines und warf ihr einen Blick zu, der klarmachte, auf wessen Überleben der Feind tatsächlich Wert legte.
    „Sie versuchen, uns zu umgehen", schrie ein anderer und zeigte auf den Horizont.
    Einer der Geländewagen hatte abgebremst. Er war auf die Entfernung kaum zu erkennen. Der Wagen umkreiste sie in einem weiten Bogen, wohlweislich außerhalb der Reichweite ihrer automatischen Waffen.
    Kahlees Aufmerksamkeit wurde durch ein ohrenbetäubendes Brüllen von oberhalb des Wagens abgelenkt. Es war das unvergleichliche Tosen eines Raumschiff-Kernantriebs, der in die Atmosphäre eindrang. Als sie nach oben schaute, sah sie ein kleines Schiff, das vom Himmel kam.
    „Es ist die Iwo Jima ", rief einer der Marines.
    Das Schiff bewegte sich schnell und stieß auf den Geländewagen hinab, der sie umgehen wollte. In weniger als fünfzig Meter Höhe bremste es scharf ab und eröffnete das Feuer. Ein einziger, wohlgezielter Schuss aus den GARDIAN-Verteidigungslasern verwandelte das Fahrzeug in Altmetall.
    Die Iwo Jima neigte sich und änderte die Richtung direkt auf die letzten verbleibenden Geländewagen zu. Die Marines jubelten spontan. Die Kavallerie war endlich eingetroffen!
    Skarr hatte die Fregatte schon lange gesehen, bevor sie zu dem vernichtenden Schuss auf den ersten der Blue-Sun-Geländewagen angesetzt hatte. Die Ankunft stellte ein lästiges, aber nicht völlig unerwartetes Ereignis dar.
    Schnell, aber ruhig und pragmatisch sprang er aus dem Geländewagen und begann Befehle zu erteilen. Seinen Anweisungen Folge leistend, setzten die Söldner die Massebeschleunigerkanone zusammen, die sich auf der Ladefläche des Wagens befunden hatte.
    Während die Fregatte der Allianz weiterhin auf die Geländewagen feuerte, lud Skarr die Waffe mit Hunderten Schuss Explosivmunition. Als sich die Fregatte in einem weiten Bogen auf ihn zubewegte, machte er das Ziel aus und erfasste es. Und als er die Jubelschreie der Marines, die sich hinter dem umgestürzten Transporter versteckten, hörte, feuerte er.
    Das GARDIAN-Lasersystem der Iwo Jima war darauf ausgelegt, heranfliegende Raketen

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