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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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bleibst", versicherte ihm Saren. „Wenn du stirbst, fordert die Allianz meinen Kopf. Und der Rat könnte geneigt sein, ihnen den zu geben. Zumindest würde ich meinen Rang als Spectre verlieren." Er musterte Anderson kalt. „Ehrlich gesagt, wäre es mir egal, ob du lebst oder tot bist, Mensch", fuhr er fort. Es klang, als würden sie über das Wetter reden. „Aber ich werde natürlich nichts tun, womit ich meine Karriere aufs Spiel setze."
    Es sei denn, du glaubst, damit durchkommen zu können, dachte Anderson. Laut fragte er: „Hast du die Akten bekommen?"
    Saren nickte.
    „Was machen wir als Nächstes? Wie finden wir Edan?"
    „Ich habe ihn bereits gefunden", antwortete der Spectre überheblich.
    „Wie?", fragte Anderson überrascht.
    „Ich bin ein Spectre. Das gehört zu meinem Beruf."
    Anderson erkannte, dass er keine Antwort auf seine Frage erhalten würde, also beließ er es dabei. „Wo ist er?"
    „Im Bunker einer E-Zero-Raffinerie", antwortete Saren. Er warf ein Bündel architektonischer Zeichnungen auf den Tisch. „Das hier ist der Grundriss."
    Anderson hätte beinahe gefragt, wo er die herhatte, biss sich dann aber auf die Zunge. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften wurde jede E-Zero-Raffinerie halbjährlich überprüft. Der Grundriss jeder Anlage musste den Inspektoren zugänglich sein. Es war sicherlich ein Leichtes für jemanden mit der Befehlsgewalt eines Spectres, sich diese Pläne zu besorgen.
    „Ich habe die Gegend drumherum bereits ausgekundschaftet" fuhr Saren fort. „Die Anlage ist von zivilen Arbeitercamps mit minimalen Sicherheitsvorkehrungen umgeben. Wenn wir bis zum Einbruch der Nacht warten, sollten wir eindringen können, ohne Aufmerksamkeit zu erregen."
    „Und dann was? Gehen wir einfach rein und töten Edan?"
    „Ich würde es vorziehen, ihn lebend zu schnappen. Dann können wir ihn später verhören."
    Etwas daran, wie er das Wort verhören aussprach, jagte Anderson einen Schauer über den Rücken. Er wusste, dass Saren eine brutale Ader hatte. Man brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie er die Folter als Teil seines Jobs genoss.
    Der Turianer musste seine Reaktion gesehen haben. „Du kannst mich nicht ausstehen, oder?"
    Es gab keinen Grund, ihn anzulügen. Saren hätte ihm sowieso nicht geglaubt.
    „Ich mag dich nicht. Und es ist offensichtlich, dass du auch nicht mein größter Fan bist. Aber ich respektiere, was du tust. Du bist ein Spectre, und ich glaube, du machst deinen Job verdammt gut. Ich hoffe, dass ich etwas von dir lernen kann."
    „Und ich hoffe nur, dass du mir den Einsatz nicht versaust", erwiderte Saren.
    Anderson ließ sich nicht provozieren. „Du hast vorgeschlagen, dass wir nach Einbruch der Dunkelheit in die Anlage eindringen. Was machen wir bis dahin?"
    „Ich brauche etwas Schlaf, erklärte der Turianer und bestätigte damit Andersons Verdacht, dass er die ganze Nacht auf gewesen war. „Die Raffinerie liegt zwei Stunden außerhalb der Stadt. Wenn wir zwei Stunden nach Sonnenuntergang losfahren, sollten wir um Mitternacht dort sein. Das dürfte ausreichen, um vor dem Morgengrauen hinein- und wieder hinauszukommen."
    Der Turianer schob seinen Stuhl zurück, offensichtlich war er der Meinung, dass die Zusammenkunft beendet war. „Wir treffen uns hier um 16 Uhr", sagte er, drehte sich um und ging. Auf Camala galt der galaktische Zwanzig-Stunden-Tag, und jetzt war es nicht einmal 12 Uhr. Er würde auf keinen Fall die nächsten vier Stunden in dieser Absteige verbringen.
    Außerdem hatte er mit Botschafterin Goyle seit gestern Nachmittag nicht mehr gesprochen. Eine gute Gelegenheit, sich zurückzumelden und zu hören, wie es Kahlee erging. Aus rein dienstlichen Gründen natürlich.
    „Ist diese Leitung sicher, Lieutenant?", fragte Botschafterin Goyle.
    „So sicher, wie es eben auf einer batarianischen Welt möglich ist", entgegnete Anderson.
    Das Gespräch fand über eine Echtzeit-Videoleitung statt. Echtzeitkommunikation von einer Kolonie im Randsektor bis zur Citadel verursachte einen immensen technischen Aufwand, der zudem sehr teuer war. Aber Anderson fand, dass die Allianz sich das leisten konnte.
    „Ich habe mich mit Saren getroffen. Es sieht so aus, als wollte er mich tatsächlich mitmachen lassen."
    Es gab eine Verzögerung, die den Bruchteil einer Sekunde dauerte, während der das Signal verschlüsselt und mit Priorität zu einer Kommunikationsboje im Orbit von Camala geschickt und dort ins Extranet eingespeist wurde, bis es

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