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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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sich darauf und schloss alles andere aus. Sie wandte sich dem Computer zu und starrte erneut unverwandt darauf.
    Kahlee und Jiro, die beide mit ihrem unüblichen Verhalten vertraut waren, störten sie nicht, indem sie sich nicht von ihr verabschiedeten.
    „Was hältst du davon, wenn wir uns ein bisschen Zeit für uns nehmen?“, flüsterte Jiro, während sie den Korridor entlanggingen. Dabei legte er den Arm um Kahlees Taille.
    „Nicht hier, wo die Kinder uns sehen können“, schimpfte sie und stieß ihn spielerisch in die Rippen. Er zuckte zusammen, ließ sie aber nicht los.
    „Wir könnten zurück in Gillians Zimmer gehen“, schlug er vor und zog sie zu sich. „Sie bemerkt gar nicht, dass wir da sind.“
    „Das ist nicht witzig!“, fuhr Kahlee ihn an und verpasste ihm einen Stoß mit dem Ellbogen.
    Seine Hand löste sich von ihr, als er ein übertriebenes Grunzen von sich gab, sich krümmte und so tat, als schnappe er nach Luft. Kahlee verdrehte die Augen und ging weiter.
    „Vorsicht, Soldat!“, sagte er, richtete sich auf und lief ein paar Schritte, um zu ihr aufzuschließen. „Du kannst hier nicht einfach rumlaufen und harmlose Zivilisten wie mich verprügeln.“
    „Du gehst kaum als harmlos durch“, antwortete sie. „Außerdem bin ich jetzt auch Zivilistin.“
    „Du kannst zwar das Mädchen aus der Army nehmen, aber niemals die Army aus dem Mädchen“, konterte er grinsend.
    Es war ein harmloser Scherz. Jiro zog sie immer mit ihrer militärischen Vergangenheit auf. Doch diesmal musste sie an Nicks Bemerkung denken, in der er sie mit Hendel verglichen hatte.
    „Gillian schien es heute gut zu gehen“, sagte sie, bemüht, das Thema zu wechseln.
    Jiro zuckte die Achseln, sein Gesicht wurde ernst.
    „Sie macht immer noch nichts mit den anderen Kindern zusammen. Und sie liegt weit hinter dem Rest der Klasse zurück.“
    Kahlee wusste, dass er damit die biotischen Fähigkeiten meinte. Selbst unter den bemerkenswerten Kindern des Ascension-Projekts war Gillian etwas Besonderes. Mit drei Jahren war bei ihr eine leichte Form von Autismus festgestellt worden. Beinahe hätte das Direktorat sie deshalb nicht an der Akademie aufgenommen. Schließlich hatte man aber doch nachgegeben. Das lag zum Teil an der großzügigen Spende von Grayson und zum anderen daran, dass Gillian weitaus größeres Potential gezeigt hatte als alle anderen Schüler … oder jedes andere Wesen in der kurzen Geschichte der menschlichen Biotik.
    Die aktuelle Forschung ging davon aus, dass sich das biotische Potential in der frühen Kindheit als feste, unabänderbare Eigenschaft bildete. Das Ziel eines Programms wie dem Ascension-Projekt war es, den Biotikern zu zeigen, wie sie ihr Talent am effektivsten einsetzen konnten. Bei Gillian jedoch zeigten die regelmäßigen Tests an der Akademie, dass sich ihre Fähigkeiten in erratischen, aber unbestreitbaren Sprüngen erhöhten. Dieses Phänomen war bis dahin unbekannt gewesen.
    Der Abstand zwischen Gillians Fähigkeiten und denen des Rests ihrer Klassenkameraden war zu Beginn schon groß gewesen, mittlerweile war er immens. Trotz dieses Vorteils hatte Gillian Probleme, ihr Potential in beobachtbare Resultate zu verwandeln. Aufgrund ihres einzigartigen kognitiven Prozesses kämpfte sie darum, die mentalen Fokussierungstechniken anwenden zu können, die notwendig waren, um die Verstärker mit den elektrischen Impulsen ihres Gehirns in Einklang zu bringen. Kurz gesagt, sie wusste nicht, wie sie ihre Kräfte anzapfen sollte, und keiner ihrer Lehrer schien es ihr beibringen zu können.
    „Vielleicht hatte das Direktorium von Anfang an recht“, sagte Kahlee seufzend. „Das ist vielleicht zu viel für sie.“
    „Vielleicht hilft der Besuch ihres Vaters“, schlug Jiro ohne große Hoffnung vor. Einen Moment später fügte er hinzu: „Wie hat Hendel darauf reagiert, als er von Graysons Besuch erfahren hat?“
    „Wie du es erwarten würdest“, antwortete sie. „Er hat versucht, einen Grund zu finden, ihm den Besuch zu verbieten.“
    „Lass mich raten“, schmunzelte Jiro. „Du hast ihn durch deinen Dienstgrad überstimmt.“
    „Genug mit dem Armeegeschwätz“, sagte sie müde.
    „Tut mir leid“, entschuldigte er sich, sein Lächeln verschwand. Eine Sekunde später war es wieder voll da. „He, warum machst du nicht heute mal früh Feierabend?“, bot er ihr an. „Ich kann die Daten für dich auswerten. Du gehst in mein Quartier, machst es dir da bequem und entspannst dich. Ich

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