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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Entscheidung muss ihr Vater treffen.“
    „Also wirst du Grayson davon erzählen?“

„Ich sage ihm, welche Optionen er hat. Gillian wäre vielleicht besser dran, wenn sie ihre biotischen Fähigkeiten nicht an der Akademie entwickeln würde. Er könnte ihr einen Privatlehrer besorgen. Jemand, der dafür ausgebildet ist, mit ihrem Geisteszustand umzugehen. Das kann er sich locker leisten.“
    „Und was, wenn er sie nicht aus dem Programm nehmen will?“
    „Dann müsste ich mich wirklich fragen, ob ihm das Wohl seiner Tochter am Herzen liegt.“ Sie bedauerte die Worte, kaum dass sie sie ausgesprochen hatte.
    „Jetzt klingst du fast wie Hendel“, schalt er sie.
    Die Bemerkung klang härter, als sie gemeint war. Nicks Vergleich zwischen ihr und dem Sicherheitschef von gestern war in ihren Gedanken noch frisch.
    „Tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Ich bin nur müde. Ich kann nicht jede Nacht hierherkommen.“ Um es nicht so düster klingen zu lassen, fügte sie hinzu: „Wenn du mal in mein Alter kommst, brauchst du deinen Schlaf.“
    „Du scherzt, oder?“, fragte er ungläubig. „Ich sehe dich kaum noch. Du arbeitest immer … oder verbringst deine Zeit mit Hendel.“
    „Er behält die Schüler gern im Auge“, erklärte sie. Besonders Gillian.
    „Ich glaube langsam, dass ihr beide mehr als nur Freunde seid“, sagte Jiro düster.
    Kahlee lachte laut auf. Sie sah, wie Jiro sich versteifte und von ihr abwandte.
    „Es tut mir leid“, sagte sie und legte einen Arm tröstend auf seine Schulter. „Ich wollte nicht lachen. Aber vertrau mir, ich bin nicht Hendels Typ. Du wärst das schon eher.“
    Eine Sekunde lang schien er ratlos, ein verwirrter Blick in einem jugendlichen Gesicht. „Ohhh“, sagte er einen Moment später, als er verstand, was sie meinte.
    Das Telefon im Schlafzimmer klingelte, bevor einer der beiden etwas sagen konnte. Jiro schaute auf die Ruferkennung, und seine Augen weiteten sich.
    „Das ist Hendel!“
    „Ach?“, meinte Kahlee achselzuckend. „Nimm ab.“
    Er griff hinüber und drückte den Knopf für den Lautsprecher.
    „Hendel?“
    „Graysons Shuttle hat uns gerade angefunkt“, knurrte die Stimme am anderen Ende der Leitung. „Er wird in einer Stunde hier sein.“
    „Sieht so aus, als ob der Hurensohn in seiner eigenen Zeit lebt“, fügte Hendel hinzu.
    Kahlee verdrehte die Augen. Es war üblich, dass Leute, die den Planeten oder die Raumstation besuchten, ihre Ankunftszeit so legten, dass sie zu den Dienstzeiten eintrafen. Aber Grayson reiste viel in seinem Beruf, und sich permanent auf andere Zeitzonen einzustellen verlangte jedem einiges ab. Gillians Vater war nicht der Einzige, der mitten in der Nacht eintraf. Er war nur der Einzige, über den sich Hendel aufregte.
    „Oh … ja … okay“, antwortete Jiro. „Ich mache mich fertig.“
    „Ich habe versucht, Kahlee in ihrem Zimmer zu erreichen, aber sie war nicht da“, fügte Hendel hinzu. „Ich vermute mal, sie ist bei dir.“
    Jiro wandte sich ihr mit einem Achselzucken zu, und sein Blick schien zu fragen: Was soll ich ihm sagen?
    „Ich bin hier“, antwortete sie nach einer langen, peinlichen Pause. „Ich komme mit Jiro direkt zur Landebucht.“
    „Dann treffe ich euch dort in fünfundvierzig Minuten.“ Das Telefongespräch endete mit einem Klicken.
    „Wie kann er von uns wissen?“, fragte sich Kahlee laut. Sie glaubte nicht, dass es sonst jemand wusste. Sie und Jiro waren immer sehr vorsichtig gewesen.
    „Was wäre er für ein Sicherheitschef, wenn er es nicht wüsste?“, gluckste Jiro, stand auf und ging zu der kleinen Duschkabine.
    Hendel war barsch und griesgrämig. Und er neigte dazu, gegenüber seinen Schutzbefohlenen überfürsorglich zu sein. Aber niemand konnte ihm vorwerfen, dass er seinen Job nicht beherrschte. Trotzdem war Kahlee nicht zufrieden damit.
    „Woher hatte er wohl den Tipp?“, rief sie und zog ihr Hemd aus.
    Jiro streckte seinen Kopf aus dem Badezimmer. „Von dir vielleicht. Ich wette, er kann in dir wie in einem offenen Buch lesen. Du kannst Geheimnisse nicht gut bewahren.“
    „Vielleicht warst du es ja auch“, konterte sie, während sie ihre Hose auszog. „Du bist auch kein Meister darin.“
    „Ich bin vielleicht besser, als du denkst“, sagte er geheimnisvoll. Dann lachte er und verschwand im Badezimmer. Eine Sekunde später hörte sie, wie die Dusche plätscherte.
    Komplett nackt durchquerte Kahlee den Raum und betrat das Bad. Jiro hob eine Augenbraue, als sie

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