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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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was geschehen ist“, sagte er. „Ich war so in Sorge.“
    „Es ist in Ordnung“, versicherte sie ihm und streckte die Hände aus, um seine Hand zu drücken. „Mir geht es gut.“
    Es war schwer zu sagen, welcher der Erwachsenen erstaunter über diese Geste war. In all den Jahren an der Grissom-Akademie hatte Kahlee nie erlebt, dass Gillian körperlichen Kontakt mit anderen Personen gesucht hatte. Gillian selbst schien ihre Reaktion vergessen zu haben, als sie ihre Hand fallen ließ und die Augen schloss.
    „Ich bin müde“, murmelte sie. „Ich muss jetzt schlafen.“
    Ein paar Sekunden später schnarchte sie leise. Grayson schaute sie lange an, bevor er sich erhob und sich Kahlee und Hendel zuwandte. Eine unangenehme Stille hing in der Luft.
    Kahlee brach die Stille. „Die Ärzte sagen, dass sie sich vollständig erholen wird. Sie wollen sie nur noch ein paar Tage unter Beobachtung halten.“
    „Sie meinten, Dr. Toshiwa hat ihr das angetan?“ Graysons Gesicht war aufgeblüht, als Gillian seine Hand ergriffen hatte. Jetzt war sein Gesichtsausdruck düster vor kaum unterdrückter Wut.
    Kahlee nickte zur Tür und deutete an, dass sie das Gespräch draußen weiterführen sollten, damit sie das schlafende Mädchen nicht störten. Die beiden Männer verstanden den Wink, und alle drei gingen in den Korridor, damit sie außer Hörweite waren. Sie bemerkte, dass sowohl Hendel als auch Grayson stehen blieben, bevor sie die Ecke umrundet hatten, damit sie das Zimmer im Auge behielten.
    „Jiro hat irgendeine Art von unerlaubtem Experiment an ihr durchgeführt“, erklärte Hendel und nahm das Gespräch da auf, wo es geendet hatte. „Wir haben ihn festgesetzt.“
    Grayson nickte leicht. „Gut.“
    „Er arbeitete für eine Gruppe namens Cerberus“, platzte Hendel plötzlich heraus, seine Worte kamen schnell wie Geschosse. Kahlee konnte sehen, dass er eine Reaktion provozieren wollte.
    „Cerberus?“, fragte Grayson nach einem Moment und wandte den Kopf leicht zur Seite.
    „Eine radikale pro-menschliche Gruppe von Terroristen“, antwortete Hendel. „Sehr gut ausgestattet. Jiro war einer ihrer Agenten. Wir glauben, dass er das Ascension-Projekt infiltriert hat, um nahe an Gillian heranzukommen.“
    „Davon habe ich noch nie gehört. Hat er allein gearbeitet?“
    Hendel zögerte, bevor er antwortete. Kahlee fürchtete, dass er eine Art Spiel mit Grayson trieb. Zu ihrer Erleichterung antwortete der Sicherheitschef schließlich ehrlich.
    „Das wissen wir nicht. Die Befragung dauert an. Er liefert uns die Informationen nur Stück für Stück. Vielleicht will er eine geringere Haftstrafe aushandeln, indem er uns Dinge vorenthält.“
    „Sie sollten es vielleicht mit Folter statt mit Befragung versuchen.“ Graysons Stimme war ruhig und kalt. Aber man konnte seine Wut spüren. Die archaische Wut eines Vaters, der sein einziges Kind verteidigte.
    „So macht man das bei der Allianz nicht“, sagte ihm Kahlee.
    „Wir bekommen die Antworten schon noch früh genug“, fügte Hendel hinzu, obwohl Kahlee sich nicht sicher war, ob er das als Trost für den besorgten Vater oder als Drohung meinte.
    Grayson begann, auf dem Korridor auf und ab zu gehen. Mit einer Hand rieb er sich dabei das stoppelige Kinn.
    „Ihrem Wissensstand nach könnten noch mehr Cerberus-Agenten in dieser Schule arbeiten.“
    „Das ist unwahrscheinlich“, versicherte ihm Hendel. „Ich hatte im Laufe der Jahre bei der Allianz immer wieder mit Cerberus zu tun. Und ein paar Sachen an ihren Methoden sind mir aufgefallen. Ihre Agenten neigen dazu, allein zu arbeiten.“
    „Aber sicher sind Sie sich nicht?“, hakte Grayson nach und blieb direkt vor ihm stehen. „Dr. Toshiwa hat jahrelang hier gearbeitet, und Sie wussten nicht, wer er war.“
    Der Sicherheitschef antwortete nicht, trat aber nervös von einem Fuß auf den anderen.
    „Jeder könnte für sie arbeiten. Ein weiterer Forscher. Ein Lehrer. Eine der Schwestern. Selbst Sie!“
    Er unterstrich seine Anschuldigung, indem er einen Finger auf Hendels muskulöse Brust setzte. Der größere Mann wurde zornig, hielt aber den Mund. Kahlee trat vor und legte eine Hand auf Graysons Handgelenk und senkte sanft dessen Arm.
    „Hendel hat Gillians Leben gerettet“, erinnerte sie ihn.
    Der Vater ließ verärgert den Kopf hängen. „Das hatte ich vergessen. Es tut mir leid.“
    Er sah wieder auf und streckte seine Hand aus. „Danke, Chief Mitra.“ Hendel schüttelte sie kommentarlos.

„Ich weiß all

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