Mass Effect 02 - Der Aufstieg
Krankenhausnachthemd trug, und Grayson das Zimmer verlassen. Hendel bemerkte sie ebenfalls und ging direkt auf sie zu.
Und in diesem Moment entwickelte sie einen gewagten Plan.
Graysons Herz pochte, als er im Krankenzimmer darauf wartete, dass die Schwester kam und die Maschinen, die Gillians Status überwachten, abbaute. Er hatte seine Rolle so weit gut gespielt, aber er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Befragungsspezialisten der Allianz Jiro den Namen seines Kontakts entlocken konnten. Bis dahin musste er von der Station verschwunden sein.
Nervös begann er, am Fuß von Gillians Bett auf und ab zu gehen.
Die Schwester kommt nicht. Der Sicherheitschef sitzt dir im Nacken. Er verzögert es. Dir rennt die Zeit davon.
Er wandte sich um und ging schnell zum Bett hinüber, damit er sich zu Gillians Ohr hinunterbeugen konnte. „Komm schon, Gigi. Wach auf, Liebling. Wir müssen gehen.“
Sie bewegte sich, setzte sich auf, die Augen trübe und immer noch im Halbschlaf.
„Wo gehen wir hin?“
Er antwortete nicht. Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit den Maschinen zu. Sie wirkten nicht sehr kompliziert.
„Wir sind in Eile, Gigi“, sagte er und wandte sich wieder seiner Tochter zu. „Ich muss diese Maschinen abstöpseln, ja?“
Das Mädchen sah besorgt aus. Die Angst in ihrem Gesicht spiegelte seine eigene. Aber dann nickte sie. Es dauerte nur eine Minute, um sie zu lösen. Er musste nur ein paar einfache Elektroden von ihrem Kopf entfernen, ein Gerät war an ihr Handgelenk angeschlossen, ein anderes an ihrem Unterleib. Sie zuckte jedes Mal, wenn seine Finger ihre nackte Haut berührten, ihr Gesicht verzog sich vor Unbehagen. Der Augenblick, in dem sie die Hand ausgestreckt und freiwillig seine Hand berührt hatte, schien lange, lange vorbei.
„Alles fertig“, sagte er, als er bereit war.
Hektisch sah er sich im Raum um, bis er in einer Ecke ein Paar Sandalen erblickte. Er hob sie auf, brachte sie zur Seite des Bettes und stellte sie auf den Boden.
„Zieh deine Schuhe an. Schnell jetzt.“
Gillian gehorchte, und ein paar Sekunden später standen die beiden im Korridor. Sie kamen keine drei Meter weit, da spürte Grayson eine schwere Hand auf seiner Schulter, und zwar so fest, dass er zusammenzuckte.
Er wirbelte herum und war nicht allzu überrascht, dass es Hendel war, der ihn aufhielt. Kahlee stand hinter dem großen Sicherheitschef und wirkte verwirrt und unsicher.
„Sie sollten doch auf die Schwester warten“, sagte Hendel ärgerlich.
Grayson schüttelte seine Hand ab. „Jede Sekunde, die wir länger hier sind, ist Gillian in Gefahr. Ich warte nicht mehr länger.“
„Wo wollen Sie hin?“, fragte Hendel. „Wo, glauben Sie, kann Cerberus sie nicht aufspüren?“
„Ich kenne Leute im Terminus-System“, antwortete er schnell und wusste, dass er irgendetwas erzählen musste. „Leute, denen ich vertraue.“
„Und wer ist das? Ihr Dealer?“
Grayson antwortete nicht, sondern wandte sich einfach ab. Hendel griff ihn sich erneut und wirbelte ihn herum, packte ihn am Hemd und drückte ihn gegen die Wand. Dort festgenagelt sah er, wie Gillian die Szene mit blankem Entsetzen verfolgte.
„Aufhören!“, befahl Kahlee und trat vor, um die beiden zu trennen. „Wie wäre es, wenn wir mit Ihnen kämen?“
Beide Männer starrten sie an, als ob sie verrückt geworden sei.
„Sie wollen Gillian von hier fortbringen“, sagte sie schnell zu Grayson. „Und wie wäre es, wenn wir mitkämen? Ich könnte Gillians Implantate überwachen, und Hendel besitzt eine medizinische Grundausbildung.“
Keiner der Männer antwortete ihr. Aber immerhin ließ Hendel Graysons Hemd los und trat zurück.
„Wenn Sie sich wirklich vor einer Gruppe von Terroristen verstecken wollen, brauchen Sie alle Hilfe, die Sie bekommen können“, fügte Kahlee hinzu.
„Woher weiß ich, dass ich Ihnen beiden vertrauen kann?“, fragte Grayson misstrauisch.
„Hendel hat bereits einmal Gillians Leben gerettet“, erinnerte ihn Kahlee. „Und was mich betrifft, da müssen Sie einfach Ihren Instinkten trauen.“
Grayson nickte und spielte das unerwartete Szenario bereits im Kopf durch. Es war nicht ideal, aber jede weitere Sekunde, die er auf der Station verbrachte, brachte ihn der Entdeckung näher. Er musste nur weg von der Akademie, dann konnte er sich um die beiden kümmern.
Doch zuerst musste er es ihnen richtig verkaufen. „Sie wissen schon, was das bedeutet, oder? Sie verlieren vielleicht beide
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