Mass Effect 02 - Der Aufstieg
befriedigen“, sagte Isli. „Wir haben keine Vorräte von nichtquarianischen Lebensmitteln an Bord der Idenna, aber wir werden bei den anderen nachfragen.“
Sie wandte sich erneut an Lemm. „Du musst mit mir kommen. Der Kapitän wird mit dir persönlich sprechen wollen.“ Dann wandte sie sich an die Menschen. „Denkt daran, ihr dürft euer Schiff nicht verlassen. Entweder Ugho oder Seeto werden draußen vor der Luftschleuse Wache halten. Wenn ihr etwas braucht, sagt ihnen Bescheid.“
Und damit ließen die Quarianer sie allein. Eine Minute später hörten sie ein lautes Geräusch, als die Tür zur externen Schleuse zur Idenna zugeschlagen wurde und sie in dem Shuttle einschloss.
„Hmmpf", knurrte Hendel, „das ist eine merkwürdige Art, Prominente zu behandeln.“
19. Kapitel
Selbst nach allem, was er für Cerberus getan hatte, selbst nach hunderten Missionen und fast sechzehn Dienstjahren konnte Grayson seine persönlichen Treffen mit dem Erleuchteten an einer Hand abzählen.
So charismatisch und beeindruckend er auf dem Videoschirm auch wirkte, war er in der Realität doch noch bei weitem beeindruckender. Er strahlte große Ernsthaftigkeit aus, und ihn umgab eine Aura der Autorität. Durch sein kühles Selbstvertrauen schien er alles zu kontrollieren, was um ihn herum vorging. In seinen stählernen Augen lag eine Intelligenz, die in Kombination mit seinem silbergrauen Haar und seiner Respekt einflößenden Präsenz den Eindruck erweckte, dass er eine Weisheit weit jenseits derer normaler Menschen besaß.
Die Einrichtung seines Büros, das der Erleuchtete für persönliche Treffen nutzte, verstärkte diese Wirkung nur noch. Der Raum war klassisch in dunklem Holz eingerichtet, was ihm eine seriöse, fast schon düstere Atmosphäre verlieh. Das Licht war gedämpft. Sechs schwarze Stühle umgaben einen Tisch mit einer Platte aus Milchglas, wodurch auch größere Gruppen empfangen werden konnten.
Dieses Treffen aber war privater Natur. Grayson saß in einem der beiden übergroßen Ledersessel in der Mitte des Büros, dem Erleuchteten direkt gegenüber. Er bemerkte zwei Wachtposten vor der Tür, als er eintrat. Aber im Büro selbst schienen sich nur er und der Erleuchtete zu befinden.
„Wir haben noch keine Beweise für Ihre Geschichte gefunden“, sagte der Erleuchtete und beugte sich in seinem Sessel vor, wobei seine Ellbogen auf den Knien lagen und er die Hände verschränkte.
Seine Miene war verständnisvoll, und seine Stimme klang mitfühlend. Aber unter der Oberfläche schlummerte eine unbestreitbare Härte. Grayson fand ihn erneut gleichzeitig fesselnd und einschüchternd. Er schaffte es, dass man ihm vertrauen wollte. Wenn man sich aber zum Lügen entschloss, schienen seine Augen zu sagen, würde er es wissen … und das würde ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.
Glücklicherweise für Grayson war die Wahrheit auf seiner Seite.
„Ich stehe zu meinem Bericht. Ich habe Gillian, wie befohlen, aus dem Ascension-Projekt genommen. Während der Mission war ich gezwungen, meine Pläne zu ändern. Kahlee Sanders und Hendel Mitra haben darauf bestanden mitzukommen. Ich hatte dafür gesorgt, dass Pel sich um die beiden kümmert. Aber als ich auf Omega eintraf, hat er uns gefangen genommen und wollte uns an die Sammler verkaufen.“
Der Erleuchtete nickte, als würde er jedem Wort zustimmen. „Ja, natürlich. Aber mir ist immer noch nicht klar, was dann passiert ist.“
Die Frage klang harmlos, doch Grayson erkannte die darin verborgene Falle. Innerhalb von zwei Tagen nach Erhalt der Nachricht hatte Cerberus ein Team geschickt, um ihn von Omega zur Erde zu bringen, damit er sich mit dem Führer der Organisation traf. Wenn man bedachte, dass Pel und seine gesamte Mannschaft tot waren, einige davon waren gar durch seine Hand gestorben, konnte er die Einladung unmöglich ablehnen.
Bei der Landung hatten sie ihn in einen wartenden Wagen gesteckt und ihn direkt zu dem langweiligen Büroturm gebracht, der als Geschäftszentrale der Cord-Hislop-Aerospace diente, dem legalen Geschäftszweig von Cerberus. Im gesamten Gebäude arbeiteten normale Männer und Frauen, die sich mit dem Bau und Verkauf von Schiffen und Shuttles beschäftigten. Keiner von ihnen ahnte, dass sie in Wahrheit für den anonymen Mann tätig waren, der in dem geheimen Penthouse lebte, das ganz oben auf dem Gebäude thronte. Noch über den privaten Suiten der allseits bekannten Firmenoberen.
Grayson brannte während der endlos
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