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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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waren geheim.“
    „Für den richtigen Preis ist jede Information zu bekommen“, erklärte der Quarianer. Es war schwer, seinen Gesichtsausdruck hinter der Maske zu erkennen, aber sein Tonfall war ruhig. „Und wie ich bereits sagte, wir sind an allem, was die Geth betrifft, sehr interessiert. Nachdem wir wussten, dass Saren ihre Armeen anführte, begannen wir alle Informationen zu sammeln, die wir bekommen konnten: seine persönliche Geschichte, absolvierte Missionen und so weiter. Als wir entdeckten, dass er enge Verbindungen zu einem menschlichen Wissenschaftler unterhielt, der an illegalen KI-Forschungen beteiligt war, haben wir den Hintergrund des Wissenschaftlers ebenfalls recherchiert.“
    „Illegale KI?“, murmelte Hendel und schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Das war vor langer Zeit“, sagte Kahlee.
    „Der Kapitän der Idenna wird sich mit dir unterhalten wollen.“
    „Ich kann euch nicht helfen“, widersprach sie. „Ich weiß nichts über Saren oder die Geth.“
    „Du weißt vielleicht mehr, als du denkst“, antwortete Lemm.
    „Bei dir klingt das, als hätten wir gar keine andere Wahl“, bemerkte Hendel mit dunkler Stimme.
    „Ihr seid keine Gefangenen“, versicherte ihnen der Quartaner.
    „Wenn ich euch zur Flotte bringe, werdet ihr geehrte Gäste sein. Wenn ihr dort nicht hinwollt, können wir den Kurs sofort ändern. Ich kann euch auf jeder gewünschten Welt absetzen.“
    „Allerdings ist es möglich, dass, wenn wir uns mit der Flotte treffen, sie euch nicht gleich wieder gehen lassen“, gestand er. „Mein Volk ist sehr vorsichtig, wenn es darum geht, unsere Schiffe zu schützen.“
    Der Sicherheitschef schaute zu Kahlee. „Es ist deine Entscheidung. Du bist die Prominente.“
    „Das würde deine Pilgerreise beenden, richtig?“, wollte sie wissen. „Das Treffen mit mir ist dein Geschenk an den Kapitän.“
    Er nickte, sagte aber nichts.
    „Wenn ich nicht mitmache, kannst du nicht zu deiner Flotte zurückkehren, oder?“
    „Ich wäre gezwungen, meine Reise fortzusetzen, bis ich etwas von Wert finde und es zu meinem Volk zurückbringe. Aber ich will euch nicht dazu zwingen. Das Geschenk darf nicht dadurch errungen werden, dass jemand anderes Schaden erleidet oder verletzt wird – egal, ob Quarianer oder nicht.“
    „Es ist in Ordnung“, sagte sie, nachdem sie darüber nachgedacht hatte. „Ich rede mit ihnen. Wir schulden dir unser Leben, und das ist das Mindeste, was ich tun kann. Außerdem“, fügte sie hinzu, „sind wir nirgendwo sicherer untergebracht.“
     
    ***
     
    Vierzig Stunden später fielen sie unter Lichtgeschwindigkeit, weniger als fünfhunderttausend Kilometer von der Migrantenflotte entfernt. Lemm saß erneut im Pilotensessel mit Kahlee neben sich. Hendel stand am jetzt üblichen Platz in der Tür, die zur Passagierkabine führte. Und selbst Gillian war in das enge Cockpit gekommen.
    Das Mädchen schien Lemm zu mögen. Sie hatte begonnen, ihm überall hin zu folgen. Dabei schaute sie ihm auch dann zu, wenn er sich nur ausruhte oder ein paar Stunden schlief. Gillian begann keine Unterhaltungen mit ihm, doch sie antwortete prompt, wann immer er sie auch ansprach. Es war ungewöhnlich, aber ermutigend zu sehen, wie sie auf jemanden reagierte. Deshalb hatten weder Kahlee noch Hendel versucht, sie davon abzuhalten, als sie nach vorn kam.
    Die Migrantenflotte mit ihren Abertausenden von Schiffen, die in enger Formation flogen, zeigte sich auf dem Navigationsschirm als ein einziger großer roter Punkt. Lemm erhöhte den Schub, und sie begannen, stetig auf die Flotte zuzufliegen.
    Als sie sich auf unter hundertfünfzigtausend Kilometer genähert hatten, waren plötzlich mehrere kleinere Schiffe auf dem Navigationsschirm zu sehen, die sich von der Hauptarmada absetzten und ihnen auf einem Abfangkurs entgegenflogen.
    „Die Navy-Patrouillen bringen jedes Schiff auf, das sich der Flotte nähert“, hatte Lemm sie vorher informiert. „Sie sind schwer bewaffnet und eröffnen sofort das Feuer auf alles, was sich nicht identifiziert oder sich weigert zu fliehen.“
    Nach allem, was Kahlee über die quarianische Gesellschaft wusste, war diese Reaktion völlig verständlich. Tief im Herzen der Migrantenflotte befanden sich drei riesige Lebensschiffe: gigantische Landwirtschaftsträger, die die Flotte mit Nahrung für siebzehn Millionen Wesen versorgten. Wenn ein Feind jemals eins dieser Schiffe beschädigte oder zerstörte, würde das unausweichlich zu einer katastrophalen

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