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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Hungersnot führen. Und die bedeutete den qualvollen, langsamen Hungertod von Millionen von Quarianern.
    Lemm antwortete den schnell herankommenden Patrouillen, indem er einen Kommunikationskanal öffnete. Ein paar Minuten später zischte eine quarianisch sprechende Stimme aus den Lautsprechern. Der kleine Translator, den Kahlee statt einer Halskette trug, übersetzte alles.
    „Sie fliegen in einen verbotenen Bereich. Identifizieren Sie sich.“
    „Hier ist Lemm’Shal nar Tesleya, der um die Erlaubnis bittet, wieder zur Flotte zurückkehren zu dürfen.“
    „Überprüfe Erlaubnis.“
    Lemm hatte ihnen vorher erklärt, dass die meisten Quarianer, die auf Pilgerreise gingen, oft in neu akquirierten Schiffen zurückkamen. Ohne Registrierung oder Rufzeichen bestand der einzige Weg der Identifizierung darin, ein einzigartiges Code-Satz-System zu benutzen. Bevor er aufgebrochen war, hatte der Kapitän der Tesleya ihn zwei Sätze auswendig lernen lassen. Einer war der Alarmsatz, der als Warnung diente, wenn etwas nicht in Ordnung war. Etwa, wenn sich Feinde an Bord des Schiffes befanden und den Piloten dazu zwangen, in die Flotte einzudringen. Der Alarmsatz würde die schwerbewaffneten Patrouillen veranlassen, sofort das Feuer zu eröffnen. Der zweite Satz, der Alles-in-Ordnung signalisierte, brachte sie sicher an den Patrouillen vorbei.
    „Die Suche nach Wissen hat mich weit von meinem Volk entfernt. Jetzt hat mich die Entdeckung der Weisheit zurückgebracht.“
    Es gab eine lange Pause, während der die Patrouille den Satz an die Tesleya zur Bestätigung sandte. Kahlees Handflächen schwitzten, und ihr Mund war trocken. Sie schluckte schwer und hielt den Atem an. Graysons Shuttle war auf Geschwindigkeit für Langstreckenflüge optimiert. Es hatte aber keine Waffen oder GARDIAN-Verteidigungssysteme an Bord und besaß praktisch keine Panzerung. Wenn Lemm den Alarm ausgelöst hatte, würde die Patrouille sie binnen Sekunden in Trümmer schießen.
    „Die Tesleya heißt dich willkommen, Lemm“, kam die Antwort. Und Kahlee stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Sagt ihnen, es ist gut, wieder daheim zu sein“, antwortete er, dann fügte er hinzu: „Ich brauche Kontakt zur Idenna.“
    Wieder gab es eine lange Pause, aber dieses Mal spürte Kahlee keine unerträgliche Spannung, während sie wartete.
    „Wir schicken die Koordinaten und Grußfrequenzen zur Idenna“, antworteten sie schließlich.
    Lemm bestätigte den Erhalt der Nachricht, dann brach er die Kommunikation ab. Sie setzten ihren Anflug auf die Flotte fort, und der einzelne riesige rote Punkt auf dem Navigationsschirm verwandelte sich in zahllose kleine rote Pixel, die so eng beieinander lagen, dass Kahlee sich fragte, wie die Schiffe, für die sie standen, es vermieden, zu kollidieren.
    Mit sicherer, geübter Hand steuerte sie ihr quarianischer Pilot in die Menge der Schiffe hinein und arbeitete sich langsam zu der Position vor, wo die Idenna mit dem Rest der quarianischen Gesellschaft flog. Zwanzig Minuten später öffnete er die Kommunikationskanäle erneut, um einen Grußruf abzusetzen.
    „Hier ist Lemm’Shal nar Tesleya, erbitte Landeerlaubnis, um an die Idenna anzudocken.“
    „Hier ist die Idenna. Die Anfrage wurde genehmigt. Landung an Bucht drei.“
    Lemms dreifingrige Hände flogen über die Kontrollen, um die nötigen Anpassungen vorzunehmen. Zwei Minuten später spürten sie das leichte Rütteln, als die Andockklammern sich schlössen, um ihr Schiff festzuhalten. Gefolgt von einem zischenden Geräusch, als die Universalschleuse sich mit dem Einstieg ihres Schiffs verband.
    „Ich erbitte eine Sicherheitsmannschaft und ein Quarantäneteam“, erklärte Lemm über den Kommunikationskanal. „Stellt sicher, dass sie Schutzanzüge tragen. Das Schiff ist nicht sauber.“
    „Anfrage bestätigt. Die Teams sind unterwegs.“
    Der Quarianer hatte sie auch darüber informiert. Das Quarantäneteam war notwendig, wann immer ein neues Schiff zum ersten Mal zur Flotte kam. Die Quarianer konnten keine Bakterien, Viren oder andere Unreinheiten tolerieren, die von früheren nichtquarianischen Besitzern versehentlich in die Flotte eingeschleppt wurden.
    Genauso wurde das Anfordern einer Sicherheitsmannschaft, die das Schiff bei seiner ersten Ankunft inspizierte, unter den Quarianern als übliche Höflichkeit erachtet. Damit bewiesen sie, dass sie nichts zu verbergen hatten. Üblicherweise kam das Team an Bord und man stellte sich vor, ohne dass es zu

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