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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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dort sein und ihr Halt geben, wenn sie an den Leichen vorbei musste.
    Anderson traf ein paar Sekunden vor Kahlee ein. Er sagte nichts, als ihre Augen auf die get öteten Wachen fielen, und ließ sie die Toten in Stille b e trauern.
    Sie ging langsam zu der ersten Leiche – einem jungen Mann, dem man in die Brust gestochen hatte – und kniete sich neben ihn. Trotz seiner glasigen Augen legte sie den Finger an die Kehle, um seinen Puls zu pr üfen. Sie fand keinen und schloss sanft seine Lider, dann ließ sie den Kopf sinken.
    Kahlee erhob sich und überprüfte die zweite Le i che auf dieselbe Art, bevor sie zu Anderson trat.
    „Erin und Jörgen“, sagte sie. „Gute Leute.“
    „Grayson hat ihnen das angetan“, sagte Anderson, obwohl er wusste, dass sie das nicht hören wollte. „Wenn wir ihn nicht aufhalten, werden noch andere sterben.“
    Kahlee nickte zustimmend.
    „Du musst dich um mich nicht sorgen“, versicherte sie ihm. „Wenn wir ihn töten müssen, werde ich nicht zögern.“
    Anderson mochte den Klang des Wortes „wenn“ nicht, doch er wusste, mehr konnte er nicht von ihr erwarten. Sie konnte sich selbst noch nicht eingest e hen, dass Grayson unrettbar verloren war.
    „Die Leichen sind noch warm“, bemerkte sie. „Und das Blut beginnt erst zu gerinnen. Ich vermute, dass Grayson vor nicht einmal zehn Minuten hier war.“
    „Sollen wir den Alarm aktivieren?“, fragte A n derson.
    Kahlee sch üttelte den Kopf. „Es ist mitten in der Nacht – die meisten Schüler und das Personal sind in ihren Zimmern. Das ist wahrscheinlich der sicherste Ort für sie. Besser, als wenn wir Alarm geben und sie alle auf den Gang herausströmen und nachsehen, was los ist.“
    „Was ist mit dem Sicherheitspersonal?“
    „Das sollten wir von der Wachstation aus benachrichtigen kö n nen“, meinte Kahlee.
    Sie gingen schnell in den kleinen Kontrollraum, von dem aus man das Dock überblickte. Kahlee legte ein paar Schalter um, dann schlug sie frustriert mit der Hand auf die Konsole.
    „Das ganze System ist durchgeschmort.“
    „Ist irgendeine andere Sicherheitsstation in der Nähe?“
    Sie sch üttelte den Kopf. „Sie sind überall verteilt. Es würde ewig dauern, die Leute alle einzusammeln.“
    „Hast du eine Ahnung, wo Grayson hin will?“
    Kahlee dachte einen Moment nach, bevor sie antwortete.
    „Wenn die Reaper nur Informationen haben wo l len, dann geht er zu den Datenarchiven. Wenn sie auf mehr Opfer aus sind, dann ist er zu den Schlafräumen unterwegs. Auf jeden Fall muss er in Richtung des Ascension-Flügels. Komm“, sagte sie und lief los.
    Anderson packte sie am Unterarm und hielt sie zur ück.
    „Grayson hat die Pistolen der Wachen. Wir wissen, dass er b e waffnet ist. Du kannst nicht ohne Waffe hinter ihm her.“
    „Ich habe ein Messer“, erinnerte sie ihn und zeigte ihm, wo sie es in ihren Stiefel gesteckt hatte.
    „Du brauchst eine Pistole.“
    „Das ist eine Schule, keine militärische Einrichtung. Die einz i gen Waffen hier werden von den Wachen getragen“, erklärte sie. „Außerdem“, fügte sie hinzu und hielt ihre bandagierten Finger hoch, „könnte ich sowieso nicht feuern.“
    „Wo ist die nächste Wachstation?“, fragte Ande r son.
    „Den Gang runter und dann nach rechts“, antwo r tete sie. „Aber der Ascension-Flügel liegt in der en t gegengesetzten Richtung.“
    „Dann teilen wir uns“, erklärte Anderson und verfiel in die ve r traute Rolle eines Offiziers, der Befehle erteilte. „Du gehst und alarmierst die Wachen. Lass sie dir helfen, die Schlafräume zu durchsuchen. Wenn du Grayson nicht findest, weck alle Kinder auf und bring sie an einen sicheren Ort.“ Er wusste, dass Kahlees Hauptsorge der Sicherheit der Kinder galt.
    Zu seiner Erleichterung nickte sie zustimmend.
    „Geh nach links, wenn du aus dem Hauptgang kommst“, sagte sie. „Wenn du dem folgst, kommst du zum Haupteingang des Ascension-Flügels.
    Dort an der Wand h ängt eine Karte. Das Datenarchiv ist auße r halb der Hauptforschungslabors. Such nach dem großen Raum, an dem ‚verbotene Zone’ steht.“
    Es gab einen unangenehmen Moment der Stille. Anderson wusste einfach nicht, ob er sie k üssen, sie drücken oder einfach „Viel Glück!“ sagen sollte. Kahlee löste das Problem, indem sie sich vorbeugte und ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen gab. Dann wandte sie sich um und rannte aus der Tür.
    Anderson packte das Gewehr fest mit den H änden, senkte das Visier seines Helms und lief in

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