Mass Effect 03 - Vergeltung
stammelte der plötzlich ängstliche Techniker. „Rufidentifizierung geht vielleicht. Finde he r aus, wohin die Nachrichten gegangen sind. Aber mehr geht nicht.“
„Mach es“, zischte Aria. „Finde heraus, mit wem er gespr o chen hat. Verstanden?“
Der Salarianer schluckte h örbar. Unfähig zu sprechen, nickte er kurz.
„Räumt das hier auf " , fügte Aria hinzu und wandte sich zum Gehen. „Und um Himmels willen, könnte jemand bitte Liselle zudecken.“
Sechs
Grayson kam nur langsam wieder zu Bewusstsein. Lange Zeit schwebte er zwischen Wachen und Schlafen, bis Ber ührungen die durch Drogen he r vorgerufene Schwärze durchdrangen.
Sein Mund war trocken. Er versuchte zu schlucken, was in einem schmerzhaften, abgehackten Keuchen endete, als seine trockene Kehle beinahe an der geschwollenen Zunge erstickte. Er öffnete die flatternden Lider, dann machte er sie augenblic k lich wieder zu, weil grelles Licht auf seiner Netzhaut brannte.
Selbst mit geschlossenen Augen konnte er die Helligkeit s e hen. Er versuchte, sich umzudrehen, stellte aber fest, dass er sich nicht bewegen konnte.
Ein Adrenalinsto ß spülte die Überreste des Beruhigungsmi t tels fort, und die Wirklichkeit stürmte u n barmherzig auf ihn ein. Er war nackt und lag auf dem Rücken auf einer kalten, harten Unterlage. Seine Arme waren mit breiten Bändern an Handg e lenken und Ellbogen fixiert. Die Beine waren ähnlich an Knien und Knöcheln festgebunden. Drei weitere Bänder -über der Hüfte, den Oberschenkeln und der Brust – vervollständigten die Fe s selung.
Er öffnete die Augen erneut und blinzelte in das Licht. Dann versuchte er, den Kopf in beide Ric h tungen zu drehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo er war. Doch auch der war f i xiert. Ein Band unter dem Kinn hielt seinen Mund geschlossen. Er konnte ihn nicht mal öffnen, damit er um Hilfe schreien konnte. Nicht, dass er erwartet hätte, welche zu b e kommen.
Diesmal gibt es keine M öglichkeit zur Flucht. Cerberus macht mit dir, was sie wollen.
Eine Welle der Panik überkam ihn, und er kämpfte wild gegen die Fesseln an, drückte dagegen und wand sich in der vergebl i chen Bemühung, die Bänder auch nur einen Zentimeter zu ve r schieben.
„Sie werden sich nur verletzen“, sagte eine Stimme neben ihm.
Das Licht wurde milder. Grayson öffnete die A u gen ganz und sah den Unbekannten, der sich über ihn beugte. Er trug seine übliche Kleidung: ein teures schwarzes Jackett über einem weißen Designerhemd, das er am Kragen aufgeknöpft hatte.
„Was ist mit Liselle?“, versuchte Grayson zu fr a gen, doch sein Kinn bewegte sich nicht, und alles, was herauskam, war ein unverständliches Grunzen.
„Sie werden die Antwort darauf schnell genug bekommen“, versicherte ihm der Unbekannte, während er sich wieder au f richtete, obwohl nicht klar war, ob er seinen Gefangenen wir k lich verstanden hatte.
Nachdem der Unbekannte ihm nicht weiter die Sicht nahm, konnte Grayson eine gro ße Lampe e r kennen, die direkt über ihm an der Decke hing, äh n lich wie man sie in einem Operationssaal fand. Sie war nun ausgeschaltet, doch das erklärte die unerträ g liche Helligkeit von zuvor.
Sie waren nicht allein. Er konnte h ören, wie sich andere Leute in dem Raum bewegten. Und das elektrische Summen irgen d welcher Maschinen.
Er blickte von einer zur anderen Seite und ve r suchte, so viel wie m öglich zu erkennen, bevor sie das Licht wieder einscha l teten. Am Rande seines G e sichtsfelds bekam er so viel mit, dass sich sein Ei n druck festigte, sich in einer Art Krankenhaus oder Labor zu befi n den. Ein Mann in einem langen weißen Kittel zu seiner Rechten ging zu einer Reihe von Monitoren.
Der Unbekannte stand zu seiner Linken und blockierte den gr ößten Teil seiner Sicht in diese Richtung. Doch Grayson konnte über die Schulter einen kurzen Blick auf merkwürdige, erschreckende med i zinische Geräte erhaschen. Und dann setzte das blendende Licht wieder ein und zwang ihn erneut, die Augen zu schließen.
„Es ist lange her“, sagte der Unbekannte.
Mit geschlossenen Augen blieb Grayson nichts anderes übrig, als sich auf die Stimme seines Feindes zu konzentrieren. Der Tonfall war ruhig, fast schon gleichgültig. Doch Grayson kannte den Unbekannten gut genug, um sich nicht beirren zu lassen.
„Sie fragen sich wahrscheinlich, was mit der Asari geschehen ist“, fuhr der Unbekannte fort. „Sie ist natürlich tot. Schnell und schmerzlos gestorben, wenn es Sie
Weitere Kostenlose Bücher