Mass Effect 03 - Vergeltung
einem Planeten irgendwo jenseits des Omega-4-Relays im Terminus-System. Auf der Om e ga-Raumstation sprach man voller Angst und Ehrfurcht von i h nen. Angeblich boten die Kollektoren hohe Summen f ür die Erfüllung sehr sp e zifischer und oftmals bizarrer Wünsche.
Ihre Forderungen hatten stets etwas mit dem Handel mit l e benden Opfern zu tun. Doch sie waren noch viel mehr als no r male Sklavenh ändler. Sie wollten nur bestimmte Wesen, die genau ihren Anforderungen entsprachen: eine Mutter aus einem salarianischen Klan mit verschiedenfarbigen Augen oder eine ältere Asari-Frau zwischen zwei - und dreihundert Jahren.
Die Bewohner von Omega betrachteten die Au s sicht auf ein Gesch äft mit den Kollektoren wie einen G e winn in der Lotterie. Eine seltene Chance, die für jeden zu unglaublichem Reichtum führte, dem dieses Glück zuteil wurde. Nur wenige interessierte, wie sich die Opfer dabei fühlten.
Die meisten glaubten, dass die Kollektoren sie als Testobjekte f ür genetische Experimente verwendeten. Doch niemand wusste das mit Sicherheit. Jedes Schiff, das nicht zu den Kollektoren gehörte und durch das Omega-4-Relay flog, verschwand für i m mer.
Vor ein paar Jahren, so sagten die Ger üchte, hatten die Ko l lektoren ein besonderes Interesse an Menschen entwickelt. Grayson selbst wäre beinahe an sie verkauft worden, nachdem ihn Pel, sein ehemaliger Partner verraten hatte. Glücklicherweise hatte er, bevor die Kollektoren eintrafen, fliehen können und Pel dabei getötet.
Dieses Mal hast du nicht so viel Gl ück. Der U n bekannte hat ein Geschäft mit den Kollektoren gemacht. Sie geben ihm i r gendwelche fortschrittliche Techn o logie im Austausch für dich.
Auf den ersten Blick schien das die logische Erkl ärung zu sein, doch Grayson erkannte schnell, dass sie keinen Sinn ergab. Der Unbekannte wäre nie damit einverstanden gewesen, i r gendwelchen rätselhaften Außerirdischen menschliche Testo b jekte zu überlassen, damit sie daran die Schwächen der ganzen Spezies erkunden konnten. Das widersprach allem, wof ür Ce r berus stand und woran er glaubte.
„Die Kollektoren sind Agenten der Reaper“, e r klärte ihm der Unbekannte. „Ein Sklavenvolk unter der völligen Kontrolle ihrer Herren. Jede merkwü r dige Anfrage, die sie stellen, erfolgt im Auftrag der Reaper.
Sie sind der wahre Feind. Ein Volk synthetischer Organismen – Maschinen –, das alles organische Leben ausl öschen oder u n terdrücken will. Und nun haben sie die Menschen im Visier.“
Er machte eine Pause, als erwarte er eine Reaktion von Grayson. Es war fast, als habe er vergessen, dass er ein sehr einseitiges Gespr äch mit jemandem führte, den er gefesselt und außer G e fecht gesetzt hatte.
„Wir müssen die Reaper untersuchen. Mehr herausfinden über ihre Stärken und Schwächen, damit wir zurückschlagen können. Sie werden uns diese Mö g lichkeit verschaffen.“
„Wir können beginnen.“
Die weibliche Stimme ert önte irgendwo an Graysons rechter Seite. Weil er die Augen immer noch geschlossen hielt, war er sich jedoch nicht s i cher. Doch er nahm an, dass es die Frau war, die er zuvor schon gesehen hatte.
Das hohe Sirren einer m ächtigen Maschine e r klang, und ein paar Sekunden später explodierte Graysons Welt förmlich, als sein Körper von einer kräftigen elektrischen Entladung getroffen wurde. Seine Mu s keln zuckten, brachten seinen Hals dazu, sich zu beugen, und seine Gliedmaßen spannten sich unter den Fe s seln mit solcher Kraft an, dass die Bänder tief in seine Haut schnitten und er zu bluten begann.
Pl ötzlich ließ der Strom nach, und Grayson e r schlaffte. Jeder Nerv in seinem Körper brannte. Es fühlte sich an, als ob seine Haut abgezogen worden sei und die Muskeln und Sehnen d a runter freilägen. Doch trotz des quälenden Schmerzes blieb sein Körper absolut reglos, er konnte nicht mal schrei en – war vol l st ändig paralysiert, dennoch bei vollem B e wusstsein und wach.
„Wir müssen die Prozesse wiederholen, um die Arbeit s schritte der Kollektoren so genau wie möglich reproduzieren zu kö n nen“, erklärte der Unbekannte. „Es tut mir leid, doch das wird … unangenehm we r den.“
Grayson sp ürte, wie seine Augenlider hochgez o gen wurden. Weil er seine Muskeln nicht kontrolli e ren konnte, blieben sie so, und seine Augen blickten nach oben in die quälende Helligkeit der Operationslampe. Dann blockierte die Silhouette der Wi s senschaftlerin das Licht, als sie sich über
Weitere Kostenlose Bücher