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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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ihn herabblickte. Er wartete eine weitere halbe Sekunde – g e rade lang genug, damit die Person sich vorbeugte, um seine reglose Gestalt zu betrachten. Dann explodierte er.
    Er wirbelte herum, trat mit dem Fu ß zu und wollte sein Opfer zurückwerfen. Doch der Tritt traf nicht.
    Stattdessen trat die Person – mit chinesischen G e sichtsz ügen, mittelgroß, muskulös gebaut – flink zur Seite, hob den Ellbogen, schlug zu, und Graysons Kniescheibe sprang vom Gelenk.
    Unter normalen Umst änden hätte die schmerzende Verletzung den Kampf augenblicklich beendet. Aber Grayson wurde von Verzweiflung und seinem Urin s tinkt zu überleben getrieben. Selbst als er vor Schmerz aufschrie, streckte er die Finger aus und stieß sie seinem Gegner in die Kehle.
    Doch erneut wurde sein Angriff mit Leichtigkeit g e kontert. Der Gegner packte Graysons Handgelenke und verdrehte ihm den Arm. Dann zerrte er ihn vom Bett, sodass er hart auf dem Boden landete und ihm der Atem aus der Lunge gepresst wurde. Kurzzeitig bewegungsunf ähig, konnte er sich nicht widersetzen, als der Mann eine Nadel in seinen Arm stach und ihm eine u n bekannte Substanz injizierte.
    Der Mann lie ß ihn los, und Grayson versuchte aufzustehen. Sein Angreifer schlug ihm fest in die Leber, sodass Grayson wieder zu Boden fiel und sich zusammenkrümmte.
    Der Mann wandte sich ruhig ab, ging fort und drehte sich nicht um. Hilflos konnte Grayson nur zusehen, wie er ging. Seine Augen waren auf die Ouroboros-T ätowierung gerichtet, bis die Zellentür hinter ihm zuschlug.
    Ein paar Sekunden sp äter erkannte er eine ve r traute Wärme, die ihn durchfloss. Sein Gesicht wurde davon durchflutet, und seine Haut begann zu prickeln, als das sanfte Tuch des Roten Sandes sich um ihn legte.
    Grayson hatte schon zuvor Drogen genommen. Er hatte das feine Pulver immer geschnupft, um high zu werden. Doch es gab auch Leute, die es sich spritzten. Roter Sand lie ß sich auflösen und direkt in die Blu t bahn injizieren, falls man einen stärkeren Kick wollte – oder brauchte.
    Er rollte sich zusammen und schloss die Augen. Verzweifelt versuchte er zu verhindern, was geschah. Er war seit zwei Jahren drogenfrei gewesen. Er hatte seinen K örper den schmerzenden Symptomen des Entzugs ausgesetzt und gegen den mächtigen Sog seiner Sucht angekämpft, indem er an seine Tochter gedacht hatte. Nur wegen ihr hatte er sich verändert. War drogenfrei geblieben als Symbol für den neuen Mann, der er geworden war.
    Doch nach einem einzigen Nadelstich war alles fort, wof ür er so hart gearbeitet hatte. Er öffnete den Mund, wollte schreien angesichts dieses unverzeihlichen Verbrechens. Stattdessen k i cherte er leise über die Wellen der Euphorie, die ihn durchfl u teten.
    Er bebte vor Lust, als der Rote Sand durch seine Adern tobte. Der Effekt war hundert Mal intensiver als alles, was er erlebt hatte, als er ihn noch g e schnupft hatte. Die ersten paar Minuten waren die reinste Ekstase. Doch bereits jetzt verzehrte er sich nach mehr. Jede Zelle seines K örpers genoss die Freude der konze n trierten Droge und wollte mehr davon.
    Seine Augen wurden glasig, und ein idiotisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Kniescheibe sandte Schmerzsignale aus, doch der Sand hielt ihn davon ab, sich d a rum zu k ümmern. Immer noch kichernd brach er auf der Liege zusa m men und schloss die Augen vor verzücktem Behagen.
    Dann h örte er durch den rosafarbenen Nebel erneut das Flüstern. Und dieses Mal konnte er es bestens verstehen.

Neun
    Es war nicht das erste Mal, dass Kahlee von einer au ßerird i schen Spezies auf der Flucht vor Cerberus aufgenommen worden war. Im Gegensatz zu ihren Aufenthalten bei der quarianischen Flotte musste sie in der turianischen Botschaft keinen Schut z anzug tragen.
    Auf Andersons Bitte hin hatte Orinia erlaubt, dass Kahlee zu ihrem eigenen Schutz in der turianischen Botschaft bleiben konnte, w ährend sie sich auf ihren nächsten Zug gegen Cerberus vorbereiteten. Wenn Kahlee vorher gewusst hätte, dass zwei turianische Leibwächter Tag und Nacht bei ihr sein und sie das Botschaftsgebäude für geschlagene zwei Wochen nicht würde verlassen dürfen, hätte sie vielleicht w i dersprochen.
    Gl ücklicherweise gab es genug, was sie ablenkte. Die Akten über Cerberus, die Grayson ihr geschickt hatte, waren zwar umfassend, aber alles andere als vollständig und etwas überholt. Ve r ständlicherweise hatte Orinia keine Absicht, irgendetwas zu unte r nehmen, bevor

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