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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Zeit folgen. Er konnte nichts anderes tun als essen und schlafen. Doch wenn er schlief, hatte er Träume – Albträume, an die er sich nach dem Erwachen nie richtig erinnern konnte. Die ihn aber trotzdem zittern ließen.
    Er hatte keinerlei Kontakt mit irgendjemandem von Cerberus. Doch er konnte wirklich nicht b e haupten, dass er allein war.
    Sie waren in seinem Kopf, sprachen fl üsternd mit ihm, aber er konnte nichts verstehen. Das war nicht die kritische, sarkastische Stimme, die er normale r weise in seinen Gedanken hörte. Diese Stimme war fort. Die anderen hatten sie für immer verstummen lassen.
    Er versuchte, sie zu ignorieren. Doch es war unm öglich, di e ses heimtückische Murmeln dauerhaft zu blockieren. Es war irgendwie gleichermaßen abstoßend wie verführerisch. Ihre Gegenwart in seinen Gedanken war sowohl verletzend als auch einladend. Die Reaper riefen ihn durch die unermessliche Leere des Raums.
    Irgendwie wusste er, dass er, wenn er sich auf sie konze n trierte, verstehen w ürde, was sie sagten. Doch er wollte sie nicht ve r stehen. Er bemühte sich sogar sehr, sie nicht zu verstehen. Denn wenn er das tat, bedeutete es den Anfang vom Ende.
    Mit jeder vergehenden Stunde konnte Grayson sp üren, wie das Flüstern stärker wurde. Drängender. Auch wenn Cerberus ihm diese schreckliche Technologie der Außerirdischen impla n tiert hatte, hatte er dennoch einen eigenen Willen. Noch konnte er ihnen widerstehen. Und er plante, die Stimmen so lange von sich fernzuhalten, wie es menschenmöglich war.
    „Ich dachte, Sie hätten gesagt, die Transformation würde eine Woche dauern“, sagte der Unbekannte zu Doktor Nuri.
    Sie blickten durch ein halbdurchsichtiges Fenster hinab in Graysons Zelle. Kai Leng kauerte im Scha t ten bei der Wand, dort schien er f örmlich mit der Dunkelheit zu verschmelzen.
    An der R ückseite des Raums beobachteten die anderen Mi t glieder von Doktor Nuris Team die Daten auf den schwebenden holografischen Bildschirmen, die von den einzelnen Com putern übermittelt wurden. Sie beobachteten und zeichneten alles auf, was in der Zelle geschah. Graysons Atmung, seine Herzfrequenz und Hirnaktivität. Veränderungen der Temperatur seines Körper und der Luft. Sie protokollierten selbst Fluktuationen in elektr i scher, gravitonischer, magn e tischer und dunkler Energie, die der Raum abstrahlte.
    „Sie meinten, ich sollte Vorsicht walten lassen, nachdem wir ihn beinahe bei der Einpflanzung ve r loren haben“, erinnerte sie ihn.
    „Ich wollte nur sichergehen, dass nichts schie f läuft.“
    „Meine Angaben waren lediglich eine Einschä t zung. Unsere Forschungen weisen darauf hin, dass die Zeiträume zwischen Indoktrinierung und Wiederherstellung stark variieren und letztlich von der Stärke des Subjekts abhängen.“
    „Er widersetzt sich“, sagte der Unbekannte anerkennend. „Bekämpft die Reaper.“
    „Ich bin erstaunt, dass er so lange durchhält“, g e stand Doktor Nuri. „Sein Fokus und seine En t schlossenheit sind stärker als alles, womit ich gerechnet habe. Ich habe ihn anfänglich unte r schätzt.“
    „Er ist immer unterschätzt worden“, antwortete der Unb e kannte. „Deshalb war er ein so guter Agent.“
    „Wir könnten versuchen, den Prozess künstlich voranzutre i ben“, bot Doktor Nuri an. „Aber es würde die Ergebnisse ve r fälschen. Und es könnte seinen Körper erneut in einen Schockzustand versetzen.“
    „Das Risiko wäre zu groß.“
    „Setzen Sie ihn doch unter Drogen“, meinte Kai Leng und trat vor, um sich der Unterhaltung anz u schließen. „Wir haben immer noch den Roten Sand, den wir auf Omega erbeutet haben.“
    „Das könnte funktionieren“, sagte Doktor Nuri, nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte. „Unsere Tests haben g e zeigt, dass Drogen keinen Einfluss auf die Reaper-Techno logie haben. Und es k önnte seine Konzentration schwächen. Ihn der I n doktrination zugänglicher machen.“ „Tun Sie es“, befahl der Unbekannte.
    Grayson r ührte sich nicht, als er hörte, wie die Zellentür g e öffnet wurde. Er lag auf der Seite und starrte die Wand an. Er hörte Schritte und versuchte zu e r raten, wie viele Personen es waren. Es klang nach einer einzigen, doch auch wenn dort ein Dutzend bewaffneter Wachen gestanden hätte, hätte es keinen Unterschied ausgemacht. Er wusste, dass dies womöglich seine ei n zige Chance zur Flucht war.
    Die Schritte verstummten. Er konnte sp üren, wie jemand n e ben seinem Bett stand und auf

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