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Mathias Sandorf

Mathias Sandorf

Titel: Mathias Sandorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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des Doctors. Es erübrigte nur noch, sich der beiden Anderen zu bemächtigen und Carpena selbst hatte gesagt, wo man sie würde finden können.
    Da der Doctor von Silas Toronthal, Peter von diesem und von Sarcany gekannt wurde, so schien es ihnen gerathen, erst in dem Augenblick aufzutauchen, in welchem sie es mit Erfolg thun konnten. Jetzt, nachdem man die Spur der beiden Genossen wieder aufgefunden hatte, war es von Wichtigkeit, sie nicht mehr aus den Augen zu verlieren, so lange, bis die Umstände es erlauben würden, gegen sie zu operiren.
    Deshalb waren Pointe Pescade, um Jenen überallhin zu folgen, wohin sie gingen, und Kap Matifu, um wenn nöthig, Pointe Pescade die starke Hand zu reichen, nach Monaco gesandt worden, wohin der Doctor, Peter und Luigi sich auf dem »Ferrato« ebenfalls begeben wollten, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen sein würde.
    Die in der Nacht angelangten Freunde hatten sich sofort an ihr Werk gemacht. Es war ihnen nicht schwer geworden, das Hotel zu entdecken, in welchem Silas Toronthal und Sarcany abgestiegen waren. Während Kap Matifu in der Umgegend in Erwartung des Abends umherpromenirte, sah Pointe Pescade, der auf der Lauer stand, die beiden Verbündeten in der ersten Nachmittagsstunde fortgehen. Es schien ihm, als ob der sehr niedergeschlagen aussehende Banquier wenig sprach, während Sarcany ihn ziemlich lebhaft unterhielt. Pointe Pescade hatte des Vormittags erzählen gehört, was am Abend vorher in den Sälen des Casino zu Monte Carlo vorgegangen war, das heißt, von jener unglaublichen Serie, die zahlreiche Opfer gefordert hatte, darunter in hervorragender Weise Silas Toronthal und Sarcany. Er folgerte daraus, daß ihre Unterhaltung sich auf dieses unglückliche Ereigniß bezog. Da er übrigens erfahren, daß die beiden Spieler in der letzten Zeit bedeutende Einbußen erlitten hatten, so schloß er nicht weniger juridisch genau daraus, daß ihre letzten Mittel fast vollständig erschöpft sein mußten und daß gewiß der Augenblick herannahe, in dem der Doctor zu passender Zeit auftauchen könnte.
    Das Erfahrene wurde einer Depesche anvertraut, die gleich am frühen Morgen ohne Namensnennung an die Station La Vallette auf Malta gerichtet wurde; von dort wurde sie auf einem besonderen Draht schnell nach Antekirtta befördert.
    Als Sarcany und Silas Toronthal die Halle des Casino betraten, war Pointe Pescade hinter ihnen; als sie die Thürschwelle zu den Sälen der Roulette und des
Trente et Quarante
überschritten, that er das Gleiche.
    Es war gerade drei Uhr Nachmittags. Das Spiel begann lebhafter zu werden. Der Banquier und sein Gefährte machten erst einen Spaziergang durch die Säle. Sie standen vor den Spieltischen einige Augenblicke und beobachteten die Züge, nahmen aber selbst nicht am Spiele Theil.
    Pointe Pescade bewegte sich neugierig hin und her, verlor aber seine beiden Leute dabei nicht aus den Augen. Er glaubte sogar, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, einige Fünkfrankstücke auf die Rubriken der Roulette setzen zu müssen; er verlor sie selbstverständlich, übrigens mit einer bewundernswerthen Kaltblütigkeit. Warum hatte er auch nicht den trefflichen Rath eines äußerst verdienstvollen Spielprofessors befolgt, der zu ihm gesagt hatte:
    »Wenn man beim Spiele Glück haben will, mein Herr, so muß man die kleinen Treffer schießen lassen und nur die großen gewinnen. Darin gipfelt die ganze Kunst!«
    Vier Uhr schlug es, als Sarcany und Silas Toronthal die Zeit für gekommen erachteten, einen Einsatz zu wagen. An einem der Roulettetische waren mehrere Plätze unbesetzt. Beide ließen sich nebeneinander nieder. Der Leiter des Spieles sah sich sofort nicht nur von Spielern, sondern auch von Zuschauern umringt, die begierig waren, der Revanche der beiden am Abend vorher ausgeplünderten Berühmtheiten der Spielsäle beizuwohnen.
    Pointe Pescade stellte sich natürlich in die vorderste Reihe der Neugierigen und er war gewiß nicht Einer der am Wenigsten von den Wechselfällen des Spieles aufgeregten Zuschauer.
    Während der ersten Stunden waren die Chancen fast die gleichen. Um sie besser zu verwerthen, spielte Jeder von Beiden für sich. Sie pointirten besonders und machten bedeutende Coups, theils auf Grund einfacher Combinationen, theils auf vervielfachten, wie sie die Roulette ermöglicht, theils mit Hilfe verschiedener Combinationen auf einmal. Das Schicksal wendete sich nicht gegen sie, aber auch nicht ihnen zu.
    Zwischen vier und sechs Uhr

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