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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
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meint, da gehören Katzen nicht hin. Ich finde, da sind sie besonders kuschelig.
    Kiste um Kiste räumte ich aus und hatte noch nie zuvor so viel Platz für meine Anziehsachen gehabt. Dieser Schrank ist genial! Und als es Mittag wurde, stand ich noch immer im Schlafanzug in meinem neuen Zimmer und faltete den letzten Umzugskarton zusammen.
    Unten klingelte es an der Haustür. Ich hörte die Schritte meiner Mutter, dann rief sie durch das Treppenhaus hinauf: »Mathilda, Besuch für dich!«
    »Wer ist denn da?«, schrie ich hinunter.
    »Linn und Philippa sind da«, tönte es hinauf.
    »Sie sollen raufkommen«, rief ich, während ich meinen Schlafanzug von mir warf und hastig eine Jeans, ein T-Shirt und meine liebste Kapuzenjacke anzog.
    Als die Tür ein paar Sekunden später aufging und die beiden in mein Zimmer kamen, saß ich in meinem Sitzkissen und las in einem Buch. »Hi«, sagte ich lässig.
    »Hi«, erwiderten Linn und Philippa. Die beiden sahen sich um. »Tolles Zimmer«, sagte Philippa und trat an das Fenster zur Straße. »Und, Mathilda, was sagst du zur Aussicht?«, fragte sie.
    »Zur Aussicht?«, wiederholte ich. Hm, was sollte ich schon groß zum Ausblick auf das Haus der Quentins sagen?
    Philippa deutete auf die andere Straßenseite. »Das Dachfenster genau gegenüber ist übrigens Mats’ Zimmer.« Sie sah genauer hin und fragte uns: »Seit wann trägt er blaue Boxershorts mit weißen Punkten?«
    »WAS?«, schrien Linn und ich gleichzeitig und stürzten zu Philippa ans Fenster. Doch das Dachfenster im Giebel gegenüber lag verlassen da. Von Mats gab es keine Spur. Und von gepunkteten Boxershorts auch nicht.
    Philippa grinste uns an: »Auf alle Fälle könnte die Aussicht interessant sein.«
    »Interessant?«, wiederholte ich kopfschüttelnd und sah besorgt Linn an. »Ist Philippa vom Pferd gefallen? Hat sie sich den Kopf gestoßen?«
    Linn grinste und legte ihre Hand auf Philippas Stirn. Schnell zog sie sie zurück, so als hätte sie sich verbrannt. »Ja, sie ist heiß. Hoffentlich ist es nicht ansteckend«, kreischte sie.
    So alberten wir eine Weile herum. Dann fiel Linns Blick auf meinen großen Fotorahmen, gleich neben dem Bett. Der mit den vielen witzigen Fotos von Hannah, von mir und unseren anderen Freundinnen in Köln.
    Und als ich all die Fotos sah, war mir auf einmal gar nicht mehr zum Kichern zumute.
    »Fehlt dir Köln sehr?«, fragte Linn leise. Wie sie das fragte, das war nicht geheuchelt, sondern einfach ehrlich.
    Ich nickte und musste schlucken. Mir fehlten nicht nur meine Freunde, sondern auch unser Viertel in Köln, die Läden, einfach alles. Das fühlte sich ein bisschen so an wie Heimweh auf einer Klassenfahrt. »Ich glaube, ich habe Kölnweh«, gestand ich.
    Philippa sah mich nachdenklich an. »Ich kriege immer Heimweh, wenn ich mehr als eine Woche vom Hof weg bin«, gestand sie. »Und das Schlimmste ist, dagegen kann ich nichts machen, nur nach Hause fahren.«
    Linn sprang auf. Ihre Augen blitzten. »Dann lasst uns doch in die Stadt fahren!«
    »Du meinst nach Köln?« Wieso hatte ich daran noch nie gedacht? Mein Herz schlug schneller.
    »Nein, nach Großwinkel«, sagte Linn. Ach, dachte ich, Großwinkel klingt nicht besonders interessant. Was sollte es da schon groß geben?
    Aber Philippa setzte sich auf. »Los, das machen wir. Jetzt gleich, mit dem Bus um 14:30 Uhr.«
    Und Linn rief: »Komm, Mathilda, wir zeigen dir dort alles!«
    Nun, das ›alles‹ war etwas übertrieben. Denn es gab ungefähr zwei Straßen mit Geschäften in Großwinkel. Aber Philippa fand einen süßen Bikini, der schon runtergesetzt war. Im strömenden Regen flüchteten wir in eine Eiscafé. Und wen trafen wir dort? Leo!!!
    Er saß an einem kleinen runden Tischchen. Wieder sahen seine Haare so süß verstrubbelt aus und seine Augen so strahlend blau. Aber er war nicht allein. Es fühlte sich an, als hätte mich jemand in den Bauch geboxt. Ihm gegenüber saß Vivienne. Sie lachte glockenhell und ihre Haare fielen mal wieder perfekt auf ihre Schultern. Meine lockten sich wahrscheinlich ganz kindisch unter der Kapuze meiner Regenjacke. Das ist wirklich ein Problem und es passiert mir bei Regenwetter ganz schnell. Eine furchtbare Vorstellung, Leo mit lauter Ringelschwänzchen auf dem Kopf gegenüberzustehen. Auf einmal wusste ich gar nicht, was ich machen sollte. Stocksteif stand ich im Gang der Eisdiele. Zum Glück zog mich Linn zu einem Vierertisch. Mit weichen Knien sackte ich auf den Stuhl.
    Wir bestellten

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