Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
mittlerweile mit Viertagebart, in einer Arbeitshose und T-Shirt. Er war ein ganzes Stück größer als Leo und auch als seine Freunde. »Jungs, ich hoffe, ihr habt gehört, wozu die Getränke da sind!«
Die beiden Freunde von Leo nickten schnell.
Leo aber sagte nichts. Er atmete schnell und seine Fäuste waren geballt.
»Vielleicht willst du dich ein bisschen abkühlen?« Justus klang ganz freundlich. »Komm, ich zeige dir mal, wo der Wasserschlauch ist.« Und er tat so, als wollte er alleine mit Leo zur Scheune gehen.
»Danke, es geht schon!«, sagte Leo hastig und machte einen schnellen Schritt zurück. Er knallte die Flasche auf die Kühlbox und schlenderte so lässig er nur konnte zur Chill-out-Ecke. Seine Freunde folgten ihm.
Linn kicherte erleichtert. »Justus, du hast aber nicht an die Beachkleidung gedacht.«
»Habe ich nicht?«, fragte Justus grinsend. Er zog sich das T-Shirt und die Arbeitshose aus. Darunter trug er Badeshorts. Alle Mädels aus meiner alten Klasse hätten laut gekreischt. Selbst Linn machte große Augen und ich – ich traute mich fast nicht hinzusehen!
Justus hängte seine Anziehsachen über den Zaun und sagte so, als ob es das Normalste wäre: »Also, ich muss mich erst etwas abkühlen.« Er ging zu dem Wasserschlauch an der Scheune hinüber. Danach kam er tropfnass zurück und klopfte Hannes auf die Schulter: »Hannes, wie sieht’s aus? Kommst du mit ’ne Runde chillen? Dann kannst du mir erzählen, was es Neues gibt.«
»Ich glaub’s nicht«, murmelte Philippa. »Woher weiß er das schon?«
Picknick am Strand
S tatt einer Antwort stand Linn auf und sagte zu uns: »Ich muss mal ins Bad. Kommt ihr mit?« Ich wusste sofort, dass sie mit uns allein sprechen wollte. Und zwar so, dass es kein Junge hören konnte. Die saßen jetzt, in der Mittagshitze, überall im Schatten. Auf dem Crown Beach gab es wirklich kein Fleckchen, wo wir ungestört reden konnten.
Philippa nickte und stand sofort auf. »Wir sind gleich wieder da!«, rief sie den Jungs zu.
Linn legte ihre Arme auf unsere Schultern, wir legten unsere um ihre Taille und so hopsten wir auf fünf Beinen zum Haus. Philippa öffnete die schwere Eingangstür. Drinnen, im Flur, war es herrlich kühl.
»Kleinen Moment, ich muss wirklich mal aufs Klo«, Linn grinste verlegen, »und zwar dringend!«
Philippa und ich setzten uns vor dem Badezimmer auf eine alte Truhe, die im Flur stand. »Woher weiß Justus nur von Hannes und mir?«, wisperte sie, und ihre Wangen wurden rot.
»Ich glaube, manche Sachen muss man nicht sagen, die sieht man so. Es war echt mutig, wie sich Hannes neben dich gestellt hat. Leo und seine Freunde wollten wirklich Ärger.«
»Jaaaa, ich fand Hannes auch toll!« Philippa seufzte entzückt und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. So saßen wir, bis Linn nach uns rief, und als wir sie im Badezimmer abholten, standen wir drei plötzlich vor dem großen Badezimmerspiegel.
Drei gebräunte Mädchen in Bikinis sahen uns an, eine mit langem blondem Zopf, eine mit schulterlangen rotbraunen Haaren und eine mit dunklen wilden Locken. Ich weiß nicht, ob es am Licht über dem Spiegel lag, aber wir sahen alle drei richtig gut aus! Selbst ich hatte in diesem Moment nichts an mir auszusetzen. Das erstaunte mich am meisten.
»Hey!«, machte Linn und stupste uns an. »Als Beachbabes machen wir doch echt was her!«
Philippa lachte. »Den peinlichen Teil des heutigen Tages habe ich euch noch gar nicht erzählt.«
»Was war denn los?«, fragten Linn und ich gleichzeitig.
»Na, als Hannes ankam, habe ich ihn mit dem Wimpernklimpern begrüßt, und wisst ihr, was er mich gefragt hat?«
»Sag schon!«
»›Oh, hast du Sand ins Auge gekriegt?‹« Philippa prustete los.
Wir kriegten uns darüber kaum ein. Und als es still war, sagte ich leise: »Das geht ja noch. Testet niemals den Kussmund, sonst denken die Jungs, euch ist schlecht.«
Linn und Philippa fragten nicht weiter nach und dafür war ich ihnen dankbar. »Da sieht man doch mal wieder, dass man nicht alles glauben sollte, was in den Zeitschriften steht«, sagte Philippa schließlich. »Kommt, jetzt holen wir den Nudelsalat und machen ein Picknick am Strand!«
Justus zog sich bald wieder seine Arbeitssachen an und verschwand in der Scheune. Leo und seine beiden Freunde gingen auch bald danach. Dann fuhren Hannes‘ Freunde und auch Jacob. Zum Schluss saßen nur noch Mats, Hannes und wir drei mit unseren Papptellern im Schatten. Rein zufällig stand Hannes
Weitere Kostenlose Bücher