Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
Flummi!« Philippa trat von einem Bein auf das andere.
»Ich glaube, ich bin aufgeregt für drei!«, sagte ich, und die Aufregung kribbelte in mir. Gleich würde ich Leo wiedersehen! Ob er sich auch so auf mich freute?
Linn nickte. »Ich bin so kribbelig, ob alles klappt, dass ich heute Morgen nichts essen konnte. Aber ich habe zumindest an meine Kamera gedacht!« Dann beugte sie sich vor und wisperte: »Stellt euch vor, selbst Mats wusste nicht, was er zur Beachparty anziehen sollte. Er hat mindestens drei bis vier verschiedene T-Shirts an- und wieder ausgezogen!«
Na so was! Ich dachte immer, Jungs hätten nicht die Stylingprobleme, die wir Mädchen Tag für Tag haben.
Philippa kicherte. »Hauptsache, er vergisst seine Badeshorts nicht…« Darüber mussten wir alle drei ziemlich lachen. Aber wir hörten sofort damit auf, als über die einzige Straße des Dorfes vier Jungs auf Fahrrädern näher kamen. Vom Haus der Quentins machte sich Mats in Flip Flops zu Fuß auf den Weg. Man sah ihm nicht an, dass er eben noch zig verschiedene T-Shirts anprobiert hatte. In seinen blau-weißen Badeshorts und dem weißen Poloshirt sah Mats sehr lässig aus. Aber wo blieb nur Leo?
Die Beachparty
L eo und seine beiden Freunde kamen als Letzte an. Philippa band ihnen die Armbänder um, und ich war froh, dass sie es machte, denn meine Hände hätten zu sehr gezittert. Stattdessen lehnte ich lässig am Zaun und unterhielt mich mit Mats und Jacob. Dann hielt ich die Luft an, denn Leo kam zu uns herüber.
»Hallo, Kleines, dieser wilde Look steht dir aber«, sagte er zu mir.
Wie wunderbar, meine nicht vorhandene Frisur gefiel ihm. Zum allerersten Mal in meinem Leben war ich froh, Locken zu haben! Ich war so überwältigt, dass ich ganz vergaß, etwas zu Leo zu sagen.
Neben mir stand Mats. Auf einmal wirkte er ziemlich geladen. Auch seine Stimme klang ganz anders als sonst. »Sie heißt Mathilda!«, sagte er. Energisch – und so sah Mats auch aus. Verwundert sah ich ihn an. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Aber das muss ja nichts heißen, ich kenne ihn ja erst zehn Tage. Obwohl es mir viel länger vorkommt.
Leo stand Mats gegenüber. »Quentin, endlich spielen wir mal eine Runde Beachvolleyball«, rief er und ordnete seine Haare. »Eigentlich hätte ich in den Sommerferien ja an einem Beachvolleyballturnier in Frankreich teilnehmen sollen, aber dazu hatte ich keine Lust. Ich sage dir, eines in Südafrika oder Kalifornien, das wäre mal eine echte Herausforderung.«
Komisch, dachte ich, genau dasselbe hatte ich von Leo erst letztens im Freibad gehört. Aber vielleicht waren das ja auch so typische Nachrichten unter Beachvolleyballern.
Mats zuckte nur kurz die Schultern. »Kann sein«, sagte er knapp und wandte sich ab. Er ging mit Jacob und seinen Freunden weiter.
Einen Moment lang stand ich ganz alleine mit Leo zusammen. Das war die Chance. Jetzt oder nie! Ich machte einen Kussmund, riss die Augen auf und nuschelte: »Na, wie findest du unseren Crown Beach?« Zugegebenermaßen ist es ziemlich schwierig, ›Crown Beach‹ mit Kussmund auszusprechen. Das hatte ich mir vorher leider nicht überlegt.
Leo sah mich an und trat rasch einen Schritt zurück. »Ist dir nicht gut?«
»Ähm, doch!«, rief ich, und damit er nicht sah, dass ich dunkelrot anlief, drehte ich mich um und lief schnell zu Linn und Philippa. Die beiden waren schon mit der Mannschaftsaufstellung beschäftigt. Immer je zwei Spieler bildeten eine Mannschaft.
»Es ist wirklich nicht einfach, faire Mannschaften zu bilden«, seufzte Linn. »Ich weiß nicht, wie gut die Freunde von Hannes und Jacob spielen. Die von Leo werden ziemlich gut sein.«
Philippa nickte. »Mathilda und mich musst du auch noch einteilen.«
Linn schaute auf ihre Liste und dann teilte sie sieben Paare ein. »Philippa, du spielst mit Leo. Mathilda mit Mats, Jacob mit …«
Beim Rest hörte ich nicht mehr genau zu. Irgendwie war ich enttäuscht, denn ich wäre so gerne mit Leo in einer Mannschaft gewesen. Aber so konnte ich ihn natürlich viel besser beobachten. Das war vielleicht ein Vorteil.
Auf dem Platz stellten sich die Paare auf. Ich stand neben Mats. Und als wir gerade mit dem ersten Spiel anfangen wollten, stolzierte Vivienne herbei. Sie trug eine Sonnenbrille, ein glitzerndes Top, Hotpants und unglaublich hohe Schuhe.
»Hallo, lasst euch nicht stören, ich will nur mal eben vorbeischauen !« Sie lachte glockenhell und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Leo winkte
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