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Matterhorn

Matterhorn

Titel: Matterhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marlantes
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mag er euch besonders gern«, rief Arran.
    »Ja, der alte Drückeberger«, sagte Jancowitz liebevoll und rieb Pat den Kopf. »Wie lang hat er gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen?«
    »Ach, so ungefähr eine Woche. Wir haben einfach bei den Kundschaftern rumgehangen und sind dort beide so richtig schön fett geworden.« Er lächelte, stand auf und schnippte leicht mit den Fingern. »Dämlich waren wir vorher schon.« Pat nahm rasch die Sitz-Position ein. Arran wandte sich an Broyer und machte eine Kopfbewegung zu Jancowitz hin. »Hat der verrückte Motherfucker dich schon eingefuchst?«
    Broyer grinste. »Ja.«
    »Pass auf ihn auf, Broyer. Außer mir ist Janc der einzige andere Verrückte, der in Nam verlängert hat. Natürlich für irgendeine Braut in Bangkok, nicht für jemanden, der wirklich zu einem hält.« Er ging in die Hocke, packte Pat mit beiden Händen am Kopf, schob das Gesicht direkt vor dessen Nase und bewegte es hin und her. »Stimmt’s, mein Guter? Stimmt’s, du dummer Schäferhund?« Er stand wieder auf. Es war allgemein bekannt, dass Arran seine Dienstzeit zweimal verlängert hatte, weil die Kundschafterhunde nicht an andere Hundeführer übergeben werden konnten und eingeschläfert wurden, wenn ihre Dienstzeit vorbei war. Irgendwer in der wirklichen Welt hatte erklärt, sei seien zu gefährlich, um nach Hause mitgenommen zu werden.
    »Bist du jetzt wieder bei uns?«, fragte Jancowitz.
    »Nein, nicht solange ihr Bald-Eagle-Dienst schiebt«, antwortete Arran. »Man braucht kein vierbeiniges Radargerät, wenn sie einen mitten in der Scheiße absetzen.« Er wandte sich an Pat. »Wir sind Spezialisten, stimmt’s, Pat?« Pat wedelte mit dem Schwanz.
    »Was machst du dann hier?«, fragte Jancowitz.
    »Wir rücken morgen mit Alpha One Fifteen aus. Die werden am Ostende des Da-Krong-Tals abgesetzt. Jede Menge Sensorenaktivität.« Er hielt inne und grinste. »Eigentlich dürftest du das gar nicht hören. Eigentlich müsste ich dich jetzt umbringen.«
    »Die Scheiß-Gooks wissen doch sowieso schon Bescheid«, sagte Jancowitz und meinte es nicht nur im Scherz.
    Unbehagliches Schweigen trat ein. Janc wurde klar, dass Arran hergekommen war, weil er wieder in den Dschungel ging und sich verabschieden wollte.
    »Dir passiert schon nichts«, sagte Janc schließlich. »Mann, schließlich hast du Pat.«
    Mit verlegenem Grinsen senkte Arran den Blick auf Pat und hob ihn dann zu den Wolken. »Ich hoffe, ihr müsst nicht raus«, sagte er. »Wir sehen euch dann bei eurer nächsten Operation.«
    Sie sahen Pat und Arran nach. Ihnen allen war klar, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte.
    An diesem Abend gingen Blakely und Simpson beim Essen an die Spitze der Schlange, wo Marines, die Messedienst hatten, mit Schöpfkellen große Portionen Essen auf Tabletts klatschten. Einer kleckerte Blakely ein bisschen Bratensaft auf den Ärmel. Blakely funkelte ihn an, außerstande, den Fleck abzutupfen, weil beide Hände das Tablett festhielten.
    »’tschuldigung, Sir«, stammelte der junge Marine.
    Blakely lächelte. »Schon okay, Tiger. Halten Sie sich einfach ein bisschen zurück.«
    Er folgte Simpson in die Offiziers- und Unteroffiziersmesse. Jemand rief »Achtung«, und alle standen auf. Simpson knurrte »Rühren«, alle aßen weiter, und jedes Gespräch erlahmte vorübergehend, bis Simpson und Blakely Platz genommen hatten. Kurz nachdem sie sich gesetzt hatten, stand Blakely auf und goß zwei Tassen Kaffee ein. Er kehrte an seinen Platz zurück und sagte zu Simpson: »Ich habe gehört, es hätte gestern Abend irgendwo im Süden wieder einen Mordanschlag gegeben. Haben Sie davon gehört, Sir?«
    Simpson blickte auf, während er einen Mundvoll Nudeln mit Kaffee hinunterspülte. »Scheiße, nein. Wer?«
    »Irgendein Mustang-Lieutenant in Three Eleven. Drei oder vier von den Schweinen haben Granaten unter seine Pritsche gerollt, während er geschlafen hat. Jemand hat sie weglaufen sehen. Schwarze Radikale. Natürlich keinerlei Fingerabdrücke.«
    »Scheißetappenhengste«, sagte Simpson. »Wenn irgendwas von diesem Scheiß hier passiert, hänge ich jeden Black-Power-Mistkerl an den Eiern auf.« Mit einem kräftigen Schluck leerte Simpson seine Tasse Kaffee. »Wir sollten jeden schwarzen Mistkerl in den Busch schicken. Dann wäre der Spuk vorbei.« Er schaute auf seine leere Tasse. »Wie wär’s mit einem Schluck von dem portugiesischen Rosé?«, fragte er.
    Blakely ging zu dem Schrank, in dem die Kiste Mateus des

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