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Matterhorn

Matterhorn

Titel: Matterhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marlantes
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und Scheiße in den Latrinen sowie Mottenkugeln von der Zeltleinwand. Mole blickte von seinem MG auf und kicherte leise. »Ich werd nicht mehr, China. Guck mal, was da die Straße langkommt.«
    China sah hin und lächelte, als er Arran und Pat sah. Pat ging locker bei Fuß, tappte wie immer leise und mit heraushängender Zunge dahin und sah aus, als befände er sich auf einem Sonntagspaziergang. Seine roten Ohren zuckten nach vorn, als er Moles Stimme hörte. Arran, der das Zucken der Ohren bemerkte, aber nichts hören konnte, schaute in die Richtung, in die die Ohren zeigten. Er sah Mole und China und hob mit einer Hand grinsend seine Schrotflinte hoch in die Luft.
    Arran stieß die Faust leicht gegen die von China und Mole. Pat setzte sich, noch immer bei Fuß.
    »Scheiße, ich hab gedacht, du wärst irgendwo am An Shau oder sonst wo«, sagte China.
    Arran grinste. »Das war mal. Jetzt komm ich zu euch zurück. Ich hab gehört, wir fliegen morgen los.«
    Die beiden MG -Schützen nickten, sagten aber nichts.
    Pat fing zu winseln an, wollte loslaufen. Er war auf eine Gestalt aufmerksam geworden, die die Straße entlangkam. Es war Hawke. Pat winselte erneut. Arran lachte und ließ ihn laufen. Pat stürmte die Straße entlang, um Hawke zu begrüßen. Gleich darauf balgten sich die beiden miteinander: Hawke hatte den kräftigen Hals des Hundes umfasst, hielt ihn in den Armen und bewegte dessen Kopf hin und her, während Pat immer wieder versuchte, die Schnauze zwischen Hawkes Beine zu stecken und sich zugleich an ihm zu reiben wie eine Katze.
    Noch immer über Pats Verrenkungen lachend, trat Hawke zu den drei Marines. Er bedeutete China und Mole, sitzen zu bleiben.
    »Genug, aus«, sagte Arran zu dem Hund. »Zeig mal ein bisschen Respekt gegenüber dem Skipper.« Dann nahm seine Stimme einen anderen Ton an. »Sitz.« Sofort hockte sich Pat freudig hechelnd hin. »Er mag Sie wirklich, Skipper«, sagte Arran. »So ’ne Begrüßung kriegt nicht jeder.«
    Hawke streichelte Pats Kopf und Ohren. Er blickte zu den drei Marines auf. »Ja. Ich bin froh, dass ihr beide wieder da seid«, sagte er. »Ohne euch kommt man sich da draußen blind vor.« Dann legte er Mole eine Hand auf die Schulter, schob sich zwischen Mole und China und steckte den Kopf ins Zeltinnere, ohne etwas zu ihnen zu sagen. Er zog den Kopf zurück und wandte sich an die beiden MG -Schützen. »Ich hab gehört, ihr habt ein paar Chucks aus dem Zelt gejagt.«
    »Ich geh dann mal«, sagte Arran grinsend. Er schnippte leicht mit den Fingern, und Pat stand auf.
    »Null vier dreißig im Versorgungszelt«, sagte Hawke.
    »Aye, Sir. Bin froh, wieder dabei zu sein.« Arran ging, und Pat tappte wie üblich an seiner linken Seite dahin.
    Die drei sahen Hund und Hundeführer einen Moment lang nach.
    »Was ist nun?«, fragte Hawke.
    »Hier hat keiner irgendwen verjagt, Skipper«, sagte China.
    Hawke sah ihn eine Zeit lang an. »Wer’s glaubt.«
    »Nein, ehrlich, Sir. Die sind von allein gegangen.«
    Hawke überlegt eine Weile. »Wissen Sie, China, es ist mir scheißegal, ob ihr unter euch bleibt. War’s mir schon immer. Wenn wir morgen in die Hubschrauber steigen, gibt’s sowieso nur noch eine Farbe, nämlich Grün.« Unbewusst blickte er himmelwärts. »Seid ihr bereit?«
    Beide legten den Kopf schräg, und Mole zuckte die Schultern.
    »Ich brauche euch, um die Frischlinge in der Spur zu halten. Okay?«
    »Das kriegen wir hin, Sir«, sagte China.
    Hawke sah sie an und nickte beinahe unmerklich. »Gut. Danke.«
    Die beiden MG -Schützen sahen ihm nach, wie er die Straße entlangging. »Der ist anständig«, sagte Mole.
    »Ja«, sagte China. »Das ist er. Ausnahmsweise mal Glück gehabt.«
    »China, meinst du, wir sollen’s ihm sagen?«, murmelte Mole leise.
    China bedachte seinen Freund mit seinem strahlenden Lächeln. »Was denn? Was sollen wir ihm sagen?«
    »Wach auf, Mann. Dass Henry Cassidy allemachen will.«
    »Das ist doch alter Scheiß. Die machen gar nichts.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Mole.
    »Hey, Mann. Da läuft nichts, Brother. Ich hab mit den Jungs geredet, und die haben kapiert, was ich von wegen den Black Panthers meine. Wir haben hier in Nam angefangen: Uns kann keiner mehr. Und das nehmen wir mit nach Hause. Wir haben im Feuer gestanden und uns unter Feuer bewährt …«
    Mole fiel ihm ins Wort. »Mach halblang, China. Vergiss doch mal diesen revolutionären Scheiß. Dein Black-Panther-Geschwafel ist Henry scheißegal. Der braucht die Brothers

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