Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
rettete, dann konnte er vielleicht das ein oder andere von hier mitnehmen. Selbstverständlich war er kein Dieb, aber die Entführer hatten dann ja sowieso nichts mehr davon, wenn sie geschnappt oder getötet wurden. Harris hoffte eindeutig auf Letzteres.
19
Schlafzimmergeflüster
Gerade als Sir Shane und sein Freund gedachten die Kellerräume zu stürmen, weil sie ein lautes aufheulen vernahmen, kam Rebekka durch die Tür gelaufen und lächelte sie beide freudestrahlend an. Sir George stieß hörbar die Luft aus. „Was zur Hölle war das für ein Geräusch?“, er sah Rebekka forschend in das hübsche Gesicht. Ihre Wangen und Lippen waren gerötet und sie wirkte erfrischend aufgeblüht. Sie lächelte immer noch als sie ihnen erklärte, dass sie dort drinnen in keinster Weise jemals in Gefahr gewesen war und dass es ihr und auch dem Gefangenen relativ gut ginge. Sie musste nicht mal schwindeln was das Betraf, denn auch dem Vampir würde es bald wieder besser gehen. Seine Wunden würden heilen und die Augenhöhle sich schließen, auch wenn ihm kein neues Auge vergönnt sein würde. Ein Auge konnte nicht einfach wieder neu entstehen, das war selbst bei ihrer Art unmöglich. Er würde dann wohl, sollte er jemals wieder aus diesem Keller rauskommen, eins dieser schicken neuen Dinger tragen … eine Augenklappe aus Messing mit Gravur. Das war doch total angesagt heutzutage, selbst wenn man zwei gesunde Augen hatte. Wäre dieser Vampir nicht so stur gewesen, dann hätte man die Sache problemlos freundlicher klären können. Aber er hatte es ja nicht anders gewollt und eben mit der harten Tour vorlieb nehmen müssen. Das fehlende Auge würde ihn kaum beeinträchtigen.
„Ich weiß wo man den Professor hingebracht hat. Wenn es Tag ist, könnte man ihn eventuell leichter dort herausholen, aber das würde am Ende nicht viel bringen. Wenn die Vampire nicht dort sind, sondern sich Tagsüber woanders verkriechen, dann wären sie einem in der Nacht schon wieder auf den Fersen. Wenn wir uns aber direkt während der Nacht anschleichen, dann könnten wir sie sofort eliminieren und wären sie ein für allemal los. Das kann nur im Interesse aller sein. Damit meine ich auch den Professor und die Königin.“, Rebekka wartete auf eine Reaktion seitens der Männer. Sir George war erschöpft eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin. Sir Shane saß ihr grübelnd gegenüber und schaute ins Leere. Er wusste, dass sie recht hatte. Sie mussten die Vampire loswerden und das konnten sie am besten, wenn sie diese auch dort antrafen. Das Nest musste ausgeräuchert werden. Die Nacht war fast vorüber. Sir George war anscheinend sowieso nicht in der Lage jetzt loszuziehen und zu kämpfen. Er selbst war auch schon zu lange auf den Beinen und brauchte dringend eine kurze Verschnaufpause. Rebekka konnte am Tage auch nichts ausrichten und sie würde sich auf keinen Fall davon abbringen lassen mit ihnen mitzukommen. Erschöpft rieb er sich mit der Hand über die Augen. „Die Nacht ist fast vorüber. Wir sollten ebenfalls ein wenig ruhen.“, er deutete auf Sir George und grinste. „Den bekommen wir jetzt eh nicht mehr wach.“, er stupste leicht mit seinem Schuh gegen das Bein seines Freundes. Dieser grunzte nur leise und drehte sich in die entgegengesetzte Richtung. Rebekka fing an zu kichern und hielt sich fix die Hand vor den Mund. Sie war froh das Sir Shane ihr, wenn auch unausgesprochen, zustimmte und nicht ohne sie in den Kampf zog. Sie wollte an seiner Seite kämpfen und mit ihm siegen oder gemeinsam untergehen. Auf leisen Sohlen schlichen sie sich aus dem Zimmer und orderten von einem der Hausmädchen eine Decke für Sir George, bevor sie sich selber in Richtung der Schlafräume begaben.
Sebastian war, zum Glück, auch schon wieder eingetroffen. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte Sir Shane sich persönlich auf den Weg gemacht um ihn zu holen. Er wollte den Jungen keiner unnötigen Gefahr aussetzen und draußen war es zudem auch ziemlich ungemütlich zu dieser Jahreszeit. Es regnete viel und es war windig und kalt. Ein typisches Herbstwetter eben. In der Nähe oder am Haus des Professors hatte sich nichts Nennenswertes ereignet. Das war jedoch vorauszusehen gewesen, denn die Entführer hatten ja bereits was sie wollten. Nur wenn Harris unbedingt noch etwas aus seinem Haus benötigt hätte, wäre wahrscheinlich jemand gekommen um es zu holen.
Sir Shanes Schlafzimmer befand sich hinter der ersten Tür die man passierte,
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