Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
wenn man den Treppenabsatz erreichte. „Sollten sie irgendeinen Wunsch haben Miss Brooks, dann zögern sie bitte nicht diesen auch auszusprechen und sich an mich oder meinem Personal zu wenden.“, er blickte ihr tief in die Augen um zu zeigen, dass er das auch tatsächlich so meinte. Sie sollte sich in seinem Haus wohlfühlen, das war ihm wichtig. Er dachte da eben ganz anders als andere Jäger. Er hatte nichts gegen Vampire, sie existierten halt genauso wie die Menschen und es waren nun mal nicht alle dem Rausch des Blutes verfallen. Die meisten ihrer Art konnten sich beherrschen und sich benehmen, so wie Rebekka. Schließlich gab es auch Menschen die vom rechten Weg abgekommen waren, so wie Räuber, Schläger und im schlimmsten und nicht seltenem Fall sogar Mörder. Sie mordeten für Kleinigkeiten, manchmal auch ganz ohne einen triftigen Grund. Meist aber waren die Berauschten noch skrupelloser, brutaler und auch gefährlicher. Für einen normalen Menschen, der kein Jäger war, ergab das einen ziemlich unfairen Kampf.
Mit der Hand schon am Türknauf hielt er plötzlich inne. In seinem Schlafzimmer, hinter der Tür, bewegte sich etwas. Da waren Geräusche, die sonst eindeutig nicht da waren. Er sah Rebekka an und wusste, dass sie ebenfalls etwas gehört haben musste. Vorsichtig drehte er den Knauf und öffnete langsam einen Spalt breit die Tür, während Rebekka sich gespannt an seinen Arm klammerte und ihm neugierig über die Schulter lugte. Adrenalin schoss durch seine Adern, er spannte seine Muskeln an und machte sich auf das schlimmste gefasst. War jemand in sein Zimmer eingedrungen? Ein Vampir? Er gab ihr ein Zeichen und trat dann die Tür so heftig auf, dass diese gegen die Wand schlug und der Putz von der Decke rieselte. Dicht gefolgt von Rebekka stürmte Sir Shane in sein Schlafzimmer, blieb jedoch gleich wieder wie angewurzelt stehen, so dass Rebekka nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und mit voller Wucht gegen ihn prallte. Sir Shane stolperte vorwärts und landete ausgestreckt quer auf seinem Bett, mit der Nase direkt auf der Matratze. Man konnte einen gedämpften Klagelaut vernehmen, als Rebekka auf seinem Rücken aufprallte. Auf dem Kopfkissen thronte niemand geringeres als der gute Chester, der sie beide mit seinen Knopfaugen anstarrte und aufgebracht vor sich hin krächzte. Rebekka starrte entgeistert zurück und fing sich erst wieder, als sich der Körper unter ihr schüttelnd zu regen begann. Erschrocken rollte sie sich zur Seite um von Sir Shane abzulassen und ihn zu entlasten. Sie wollte sich gerade vergewissern, dass er sich nichts getan hatte, als sie bemerkte, dass er keine Schmerzen hatte, sondern dass er sich vor Lachen kaum noch bewegen konnte. Er lag noch immer auf dem Bauch und lachte in die Matratze hinein. Er war wirklich ein außergewöhnlicher Mann. Da konnte man glatt den Verstand verlieren und die Etikette vergessen, indem man sich ihm einfach hin gab. Ihr Blick wurde augenblicklich zärtlich, als sie ihn betrachtete. Sein Lachen wirkte ansteckend und sie konnte gar nicht anders als mit ihm zu lachen. Plötzlich aber schreckte sie ein hämmern auf, denn Maxwell klopfte dreimal laut und erschien kurz darauf im Türrahmen. Er räusperte sich und war offensichtlich peinlich berührt, als er seinen Dienstherrn mit der Vampirin auf dem Bett liegend vorfand. „Entschuldigen Sie, Sir! Ich wollte mich nur erkundigen, ob alles in Ordnung ist!?“ Sichtlich nervös schaute er abwechselnd zu Boden und zu Sir Shane. Dieser setzte sich lässig auf, hob eine Hand und streckte, zum Zeichen das alles okay war, den Daumen nach oben. „Es ist alles Bestens, Max. Miss Brooks ist schwerer als sie aussieht.“, er stöhnte theatralisch. Rebekka schnappte sich, gespielt beleidigt, eines der größeren Kissen und schlug ihn damit. Sir Shane lachte. „Aua! Außerdem wollte sich unser zahnradbestückter Freund nur ein wenig Aufmerksamkeit verschaffen.“, er zeigte auf Chester, der mittlerweile einen Platz auf dem Sekretär gefunden hatte. Maxwell schien beruhigt und zog, zufrieden und durchaus gewillt der Situation zu entkommen, schleunigst von dannen.
Rebekka war gerade im Begriff sich ein weiteres Mal für diesen furchtbaren Vogel zu entschuldigen, als sie bei dem Versuch aufzustehen am Handgelenk gepackt und sanft zurück auf das Bett gezogen wurde. Sir Shane wurde ernst und fragte: „Willst du denn wirklich schon gehen?“ Er zog sie noch ein Stückchen näher an sich heran. Doch weiter ging
Weitere Kostenlose Bücher