Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
dabei sollte man ihm lieber nicht in die Quere kommen.
Wie viele Wachen lungerten wohl noch in diesem Wald herum? An genügend Sicherheitsvorkehrungen hatte man eindeutig nicht gespart. Jemand anderes wäre wahrscheinlich gar nicht erst so weit gekommen. Sir Shane hatten sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch am Leben oder zumindest nicht schwer verletzt waren. Erschöpft von dem Schock, ließ Rebekka sich auf die Knie sinken und schlug die Hände vors Gesicht. Sie war erleichtert, aber auch voller Scham über das Missverständnis, dass sie gedacht hatte er würde mit dem Messer auf sie zielen.
„Rebekka?“, Sir Shane saß in der Hocke vor ihr und berührte sie sanft an der Schulter. „Es tut mir leid, ich musste sie töten! Es bleibt uns keine Zeit mehr und der Wald ist viel zu unsicher.“, sagte er leise. War er etwa gerade dabei sich zu entschuldigen? Dieser Mann war einfach unglaublich. Sie hob den Kopf, sah ihm direkt in die Augen und umarmte ihn dann so stürmisch, dass er hintenüber kippte. Damit hatte er weiß Gott nicht gerechnet, daher war er auch umso positiver überrascht, dass sie ihn nun auch noch innig küsste.
Als hätten sie die Zeit vergessen, lagen sie auf dem feuchten Boden des Waldes und tauschten zärtliche Küsse aus. Nun war es Sir George der mit offenem Mund dastand und sie erstaunt anstarrte. Schließlich räusperte er sich laut und vernehmlich, um sie wieder auf die eigentliche Situation aufmerksam zu machen. Er verstand einfach nicht wie man sich, in einem Fall wie diesem, so aufführen konnte. Die Beiden mussten den Verstand verloren haben. Anders ließ sich ihr unvorsichtiges Verhalten ja wohl kaum erklären. Was er nicht wusste, war das Sir Shane keinesfalls unachtsam gewesen war, sondern das er auch in einer Situation wie dieser, immer ein Auge auf seine Umgebung hatte. Er verließ sich da ganz und gar auf seine Sinne, die ihm durchaus die Möglichkeit boten auch mal etwas nebenher zu genießen. In anderen Nächten, in seinem Haus, da würde er sich Rebekka ganz hingeben können, ohne das ihnen die Gefahr drohte getötet zu werden. Er grinste, als er ihr aufhalf, um sich daraufhin noch tiefer in den Wald zu begeben.
25
Eine ungemütliche Begegnung
„Sie leben ja noch, Professor!“, sagte Peer mit einem spöttischen Unterton in seiner Stimme. Natürlich hatte er von Harris kümmerlichen Fluchtversuch gehört. Der Alte hatte ja doch ein wenig Mumm in den Knochen, dass hätte er ihm gar nicht zugetraut. Aber er war ja auch nicht allzu weit gekommen, Bender hatte ihn aufgehalten und ihm somit wohl das Leben gerettet. Peer war sich sicher, dass die mechanischen Männer dem Professor schleunigst den Garaus gemacht hätten. Das wäre für den Plan ihres Anführers noch fataler gewesen, als wenn Harris es von diesem Luftschiff herunter geschafft hätte. Man würde Peer das Herz durchbohren und seinen Kopf vom Körper trennen, sollte der Professor nicht mehr imstande sein, dass Elixier fertigzustellen. Deshalb packte er Harris am Kragen seines Hemdes und schüttelte den armen Mann kräftig durch. „Jetzt hören Sie mir mal genau zu, Sie kleiner menschlicher Wicht! Sollten Sie noch einmal so eine Nummer abziehen oder auch nur falsch mit der Wimper zucken, dann werde ich Ihnen ziemlich weh tun müssen. Das verstehen Sie doch sicher!?“, er zischte die Worte förmlich und zeigte dem zitternden Professor immer wieder seine enormen Fangzähne. Der Plan des Mannes, dessen Namen er nicht einmal kannte, war seiner Meinung nach einfach genial. Deshalb machte er hier überhaupt nur mit. Der Mann, der von allen nur mit Herr oder Meister angesprochen wurde, wollte an die Macht gelangen und damit dies auch gelingen konnte, musste er eine Armee von Vampiren um sich scharen. Vampire waren von Natur aus stärker, schneller und kaltblütiger als Menschen, doch das reichte ihrem Herrn noch lange nicht. Er wollte eine Armee die praktisch unzerstörbar war und der Professor musste ihm dabei behilflich sein solch eine Vampirarmee zu bekommen. Peer war dazu auserkoren worden, auf den Alten aufzupassen und er hatte vor seinen Job gut zu machen. Sollte Harris ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung machen, dann würde er ihn erst so richtig kennenlernen. Er würde ganz gewiss einige Methoden zur Anwendung bringen können, um den alten Mann gefügig zu machen. Noch immer hatte er ihn am Kragen gepackt, so dass seine Füße mindestens zwanzig Zentimeter über dem Boden baumelten. Der
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