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Matthews Schatten: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Matthews Schatten: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Titel: Matthews Schatten: und andere paranormale erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Siegel brüchig, die Zeit wird undicht. Es ist unbedingt notwendig, dass du diesen Knopf wieder mitbringst.«
    Ich warf einen Blick auf meinen zwergenhaften Ehemann. »Bei mir habe ich ein winziges Hausmädchen gesehen«, sagte ich. »Es ist auf allen Vieren herumgekrochen.«
    Harry nickte mit ernstem Blick. »Dann hat es angefangen«, meinte er. »Das muss Sarah Smith gewesen sein, die nach ihrem Verlobungsring sucht.«
    »Sie war ganz klein, wie eine Katze. So … wie er. Warum passiert das?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Harry zurück. »Es hat etwas mit Entfernung und Zeit zu tun. Ich weiß nicht, warum die Menschen kleiner zu sein scheinen.«
    »Und die Wände haben zu schwitzen begonnen«, sagte ich. »Als würde sich dort Wasser niederschlagen.«
    Harry zuckte die Achseln. »Ich fürchte, da kenne ich mich auch nicht aus. Die Durchlässigkeiten, die Situationen, die einem aus den Händen gleiten, neigen dazu, mit etwas … Emotionalem verbunden zu sein. Traumatischen Erlebnissen. Glücklich, traurig, ängstlich. Alles, was extrem ist. Ich weiß es nicht genau, Ruth. Man kann es nur wahrnehmen, wenn man sensibel dafür ist. Vielleicht hat einmal jemand ein außerordentlich schönes Bad genommen. Ich kann nicht alles erklären, auch wenn ich wünschte, ich könnte es.«
    Ich sah Robert an, der immer noch auf- und abging und sich eindeutig in einer anderen Welt befand, denn er nahm uns nicht wahr und war mit seinem eigenen Schmerz beschäftigt. Hatte ich ihm das angetan? Sah so unsere Zukunft aus?
    »Weißt du denn, was mit mir passiert?«, fragte ich. »Mit diesem Haus? Du hast meinen Namen gekannt. Du musst auch andere Frauen gehabt haben. Welche, die vor mir oder nach mir hier gelebt haben. Hast du …«
    »Aber keine war wie du«, sagte er und drückte einen Kuss auf meine Lippen.
    Ich erwiderte den Kuss. »Ich wette, das sagst du allen Mädchen.«
    »Nur denen, die nackt sind«, murmelte er.
    Nach einer Weile fragte ich ihn noch einmal. »Was passiert mit mir?«
    »Du darfst keine Fragen stellen«, gab er zurück. »So darfst du nicht denken. Jemand hat mir einmal von dir erzählt. Das hätte diese Person nicht tun sollen. Es ist gefährlich, etwas zu wissen. Am Ende will man die Dinge ändern. In deiner Welt bin ich schon lange tot. Du könntest wahrscheinlich herausfinden, wann, wie und wo das geschehen wird. Aber ich darf nichts davon erfahren. Und …«
    »Jesus …«, hauchte ich, weil ich sofort seinen Tod gesehen hatte. Er würde im Großen Krieg sterben. Natürlich. Sie alle würden im Krieg umkommen. Und sein starker, jugendlicher, männlicher Körper würde so kalt und schwer sein wie die Erde, auf die er fiel, nur einer von Tausenden, deren Leben vergeudet wurde. »Oh, Harry …«
    Er legte einen Finger an meine Lippen. »Psst. Sag mir nichts, dann sage ich dir auch nichts. Alles, was wir haben, du und ich, alles, was wir teilen können, ist diese kleine Welt im Hier und Jetzt. Nichts, was vor diesem Fenster ist, nichts außerhalb dieser Tür.« Er sah sich in der Dachkammer um, in der jetzt glücklicherweise keine geschrumpften Ehemänner mehr herumgeisterten. »Hier und jetzt. Du und ich.« Er küsste meine Nasenspitze. »Und wenn es nach mir geht, ist das eine ganz wunderschöne Welt, Mrs Townsend. Ich würde sie mir nicht einen Zoll größer wünschen.«
    Ich gab ihm mein Wort, ihm den Hemdknopf bei der nächsten Gelegenheit zurückzugeben.
    Doch ich zögerte, denn ich wusste, dass ich dann in meiner Welt keinen greifbaren Beweis für die Existenz der seinen haben würde.
    Manchmal fällt mir das schwer, besonders wenn Robert darauf beharrt, dass ich einen Termin bei Dr. Chadwick mache – er meint Dr. Patel. Immer noch behauptet er, dass ich mich seit der Beule am Kopf merkwürdig verhalte. Aber ich fühlte mich gut, unbeschreiblich gut. Es sind die Jahre zuvor, die sich falsch anfühlen.
    Anderseits, wem muss ich das schon beweisen? Ich weiß, wie ich empfinde, und das ist mir Wahrheit genug. Ich lebe wieder, fühle mich überschäumend lebendig. Ich möchte jeden Moment mit Harry auskosten. Und nachdem der Knopf inzwischen wieder an seinem Hemd sitzt, sind die durchlässigen Stellen in der Zeit jetzt wieder versiegelt. Alle bis auf mein Herz, denn es rinnt in Harrys Herz hinein, genau wie seines in meins.

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