Matthews Schatten: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)
schnaufte und keuchte und mein zerdrücktes Handtuch umklammerte. Ich rückte die Schreibtischlampe zurecht und setzte die Computermaus wieder auf ihr Pad.
»Ich finde wirklich, du solltest einen Termin bei Dr. Chadwick machen«, meinte Robert. »Vielleicht bist du übermüdet.«
Dr. Chadwick hat die Praxis schon vor Jahren verlassen. Wir gehen jetzt zu Dr. Patel, aber das braucht Robert nicht zu erfahren, oder?
»Ja, ja«, sagte ich. »Ich rufe dort an.«
Doch ich machte keinen Termin. Stattdessen warf ich mich, als niemand zu Hause war, gegen die Tür des Dachbodens und betete, in den sprichwörtlichen Kaninchenbau aus Alice im Wunderland zu fallen. Es brauchte mehrere Versuche, und glücklicherweise war niemand da, der mich sah, denn ich muss ziemlich närrisch ausgesehen haben, wie ich versuchte, mein eigenes Erdbeben nachzustellen, in dem ich mich drehte und fiel und die Tür zuknallte, und so tat, als stolpere ich. Am nächsten Tag sollte meine Schulter ziemlich weh tun.
Vielleicht schluchzte ich leicht, als ich endlich durchbrach, denn langsam war ich frustriert und fürchtete, ihn nie wiederzusehen. Doch plötzlich befand ich mich wieder im Jahr 1909 und drückte mich an seine Tür. Ich wischte eine Träne weg, und tiefe Ruhe kam über mich. Harry wirkte nicht im Entferntesten überrascht.
Mit nacktem Oberkörper stand er am Wachstisch, spritzte Wasser auf seine Brust und seifte sich die Armbeugen ein. Ich hätte den ganzen Tag dastehen und zuschauen können, wie Tropfen über seinen blassen, gesunden Körper rannen und zu seinen Füßen spritzend zerschellten. Ich fühlte mich so glücklich und friedlich, dass das Bedürfnis, ihm von den seltsamen Vorfällen bei mir zu Hause zu erzählen, vollkommen verschwand.
Harry kam durch das Zimmer und rieb sich mit einem kleinen Handtuch kräftig ab. Seine muskulösen Unterarme schimmerten wie poliert, und seine Brustwarzen waren dunkelrosa Knöpfchen, die hinter einem Schleier aus dunklem Haar lagen. Sein Bauch wirkte herrlich altmodisch, denn über seinen kräftigen Muskeln lag eine weiche Schicht Unterhautfett, auf die ich mich am liebsten mit Fingern und Lippen gestürzt hätte.
»Mrs Townsend«, sagte er lächelnd. Er warf das Handtuch auf das Bett und kam zu mir. Seine braunen, blitzenden Augen ließen mich keinen Moment los.
Einen winzigen Moment lang ärgerte ich mich automatisch über dieses Handtuch, doch dann fiel mir ein, dass ich nicht dafür verantwortlich war. Zum Teufel mit feuchten Handtüchern! Zur Hölle mit der Verantwortung!
Harry legte seine großen Hände auf meine Hüften, bückte sich, um mit der Nase unter mein Haar zu fahren, küsste meinen Hals und erzeugte dabei leise Geräusche wie »hmmm«. Ich warf den Kopf zurück und bot ihm meinen Hals dar, und dann streckte ich mich und saugte an der feuchten Haut seiner Schulter. Er schmeckte nach frischem, kühlen Wasser, und ich schmolz schneller dahin als Butter in der Sonne. Meine Hände fuhren über die geschmeidige Haut auf seinem harten Rücken.
»Oh, Harry«, sagte ich. Ich liebte seinen Namen.
Wir küssten uns wild, mit weit geöffnetem Mund. Seine Lippen waren so feucht und beweglich. Sein Körper hinterließ feuchte Flecken auf meinem Kleid und kühlte die Haut darunter, und es dauerte nicht lange, bis ich vor Lust fast ohnmächtig wurde.
»Ich habe von dir geträumt«, sagte er und öffnete den ersten Knopf an meinem Kleid.
Ich hatte mich für ein etwas abgetragenes Kleid entschieden, in dem ich mich aus irgendeinem Grund sehr sexy fühle. Es war apfelgrün und hatte ein Muster, das wie cremefarbene Holunderreiser aussah. Diese Farben stehen mir, weil ich blasse Haut und aschblondes Haar habe, das zugegebenermaßen jedes Jahr aschfarbener wird. Das Kleid sieht besser aus, als die Beschreibung klingt. Es schmiegt sich an meine Figur, ohne hauteng zu sein, und ich mag, wie es beim Gehen schwingt.
Ich dagegen sehe schlimmer aus, als die Beschreibung vermuten lässt. »Wächsern«, hat Robert einmal über meinen Teint im Winter gesagt, wahrscheinlich in der Annahme, unsere Ehe sei so stark, dass er mich ungestraft beleidigen dürfte. Wahrscheinlich hat er recht. Manchmal fühle ich mich auch wächsern, als müsste ich bei Madame Tussaud’s stehen, ausdruckslos lächeln und den Eindruck vermitteln, lebendig zu sein. Aber das ist nicht der Punkt, oder? Man sagt seiner Frau einfach nicht, sie sehe wächsern aus.
»Waren es schöne Träume?«, flüsterte ich, als Harry den
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