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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Hüfte.
    »Hast du den Typen gesehen in der Kneipe, so einer mit langen Koteletten, ein Bullentyp, die Art eingebremster Schläger?«
    Sie lachte. »Diese Gestalten kenne ich, durchtrainiert, Möchtegernstahlblick, scharf wie ein Rasiermesser, direkt der Kinoleinwand entsprungen.«
    »So etwa.«
    »Nein, ich habe nicht auf andere Typen geachtet.« Sie lächelte, zog an der Zigarette und blies lachend den Rauch aus. Ihre Hand wanderte zur Mitte. »Da war aber früher mehr los.« Sie prustete.
    Er ging am frühen Morgen, nachdem sie ein zweites Mal miteinander geschlafen hatten, diesmal sanft und geduldig. Sie hatte ohnehin etwas von der Härte verloren, die sie früher für nötig gehalten hatte.
    Als Matti auf die Straße trat, sah er den beigefarbenen Audi A4 sofort. Der stand auf der anderen Straßenseite, darin der Kotelettentyp, dessen Gesicht in diesem Augenblick von einer glühenden Zigarette rötlich beschienen wurde. Matti zögerte, ob er hingehen sollte, aber dann begriff er, dass er nicht wusste, was er den Kerl fragen könnte, ohne sich lächerlich zu machen.
    Es war ein lauer Morgen, der Himmel war weiß-blau, nur wenige Wolkenfetzen zogen träge nach Westen. Nur ein unstetes mildes Lüftchen wehte. Vor ihm ging eng umschlungen ein junges Paar, sie kicherte, er hatte eine Flasche Bier in der Hand. Der Verkehr rollte zäh, irgendwo hupte es, ein Bus kam vorbei, ein paar Taxis. Ein Mann eilte mit einer Plastiktüte über die Straße und wich geschickt den Autos aus. In den Schaufenstern Elektrogeräte, Zigaretten, Zeitschriften, Handys. Matti stellte sich schräg vor das unbeleuchtete Fenster eines geschlossenen Imbisses und sah gleich den Audi, der in hundert Meter Abstand am Straßenrand angehalten hatte. Diesmal erkannte er das Kennzeichen: B-ZT 2109.
    Seltsam, aber Matti blieb ruhig, schaute sich die Situation an, als betrachtete er sie von außen. Diese Beschattung war viel zu auffällig. Der Kotelettentyp wollte gesehen werden.
    Er lief weiter zur U-Bahn-Station Wilmersdorfer Straße. Am Ende der Treppe stand ein Mann mit grauen Haaren in einem abgerissenen Parka und bettelte um U-Bahn-Karten. Die U 7 in Richtung Rudow rumpelte gerade herein, warme Luft zog durch den Tunnel. Matti drängte sich in eine Menschentraube und wurde mehr in den Waggon geschoben, als dass er ging. Er schaute zurück, erkannte aber niemanden. Doch er war sich fast sicher, dass ihm jemand folgen würde. Vielleicht war der Auftritt des Kotelettentyps nur ein Ablenkungsmanöver. Vielleicht sollte er den sehen, damit er einen anderen übersah.
    Neben ihm stand eine junge Frau, sie war grell geschminkt und hatte in Parfüm gebadet. Der Gestank waberte durch die stickige Luft und schlug Matti auf den leeren Magen. Sie brauchten knapp zwanzig Minuten zum Hermannplatz, wo sich ein Großteil der Fahrgäste durch den Pulk der Wartenden hindurchdrängen musste, um entweder die Treppe zu Karstadt hochzusteigen oder den Übergang zur U 8 zu nehmen. Matti nahm die Rolltreppe zur U 8. Die Bahn in Richtung Hermannstraße brauchte drei Minuten bis zur Leinestraße. Matti schaute draußen auf die Uhr. Er hatte noch mehr als zwei Stunden Zeit, bis er seine Schicht antreten musste. Als er daran dachte, durchfuhr ihn der Gedanke, dass einmal ein Mann einsteigen würde, der ihm ein Messer an den Hals oder eine Pistole an den Kopf setzte. In diesem Augenblick war er sicher, dass es geschehen würde. Er schritt schneller voran.
    Er schloss die Wohnungstür auf, betrat den Flur und stand vor einem Zettel mit großen roten Buchstaben: Wahrscheinlich Wanzen!!! Kein Wort über die DVD , Norbi usw.!!!
    Dornröschen stand in der Küche an der Spüle, wusch ab, bedächtig, als wäre es eine hinduistische Zeremonie. Matti setzte sich in die Küche und schaute eine Weile zu. »Wo ist Twiggy?«
    »Weiß nicht«, sagte sie, ohne den Kopf zu wenden. Sie stellte einen Teller ins Abtropfgestell. Dann drehte sie sich um, hob die Augenbrauen, nahm den Block mit den Einkaufszetteln und schrieb mit dem Bleistift: Besorgt ein Wanzengerät .
    Matti nickte.
    Plötzlich klingelte es. Er ging an die Tür. Drei Bullen, außer Atem, sie hatten die PC s hochgetragen. Einer hielt Matti ein Papier hin. »Unterschreiben, da!«
    »Kennen Sie das Wort mit den beiden T in der Mitte?«
    Der Beamte schaute Matti blöd an und tippte auf das Ende des Formulars.
    »Wie soll ich das unterschreiben, wo ich doch gar nicht weiß, ob die Dinger« – er deutete auf die drei PC s und

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