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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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zitiert«, sagte Dornröschen. »Am frühen Morgen!«
    Twiggy schüttelte den Kopf, seine Mimik deutete Verzweiflung an. »Das chinesische Geschwätz auf nüchternen Magen. Irgendwann fängt er mit Mao an, war ja auch so ein Bauernphilosoph.«
    Matti hob die Hand und deutete einen Schlag an. Dann frühstückte er weiter. Als er sich endlich seine erste Zigarette anzünden konnte, stand er auf und öffnete das Fenster. Draußen platterten Autoreifen über das Kopfsteinpflaster.
    »Und wenn die beiden schon wieder gesund sind?«, fragte Matti.
    »Bert sagt, das reicht für zwei Tage. Der Durchfall hört zwar bald auf, aber danach fühlt man sich schlapp«, erklärte Dornröschen.
    »Das heißt gar nichts. Die schleppen sich auch todkrank zur Arbeit für einen Hungerlohn«, sagte Matti, der am Fenster stand und rauchte.
    »Wenn ich bei dem den Eindruck erwecke, ich sei absolut zuverlässig und für jede Arbeit zu haben« – die Klos kamen ihr in den Sinn – »dann hab ich vielleicht eine Chance …«
    »Und wie lange willst du deine Zuverlässigkeit beweisen?«, fragte Matti.
    Ein blauer Lieferwagen hielt vor der Kneipe unten.
    Dornröschen antwortete nicht.
    »Das ist doch alles Mist«, sagte Twiggy.
    »Aber wir müssen in die Zornstraße rein, du weißt, warum«, sagte Matti. Eine Brise wehte Zigarettenqualm in die Küche.
    »Wenn der eine Weg versperrt ist, gehe den zweiten«, sagte Twiggy getragen.
    Sie schauten sich an und prusteten los, sogar Dornröschen.
    »Wie geht denn das beim Putzen?«, fragte Matti, dem Tränen in den Augen standen.
    »Was heißt, wie geht das?«
    »Er fährt euch hin und dann?«
    Dornröschen gähnte. »Also, er bringt uns, dann schließt er auf, lässt uns rein und schließt wieder zu.«
    »Er sperrt euch ein?«
    »Ja.«
    »Hm.« Matti überlegte. »Wenn er das in der Zornstraße genauso macht, dann hat er den Schlüssel …«
    »Er hat einen ganz dicken Schlüsselbund, ein Monsterteil«, sagte Dornröschen. »Du bist ja manchmal gar nicht so blöd.«
    Matti überhörte es. »Wenn du ihm den Schlüssel klemmen könntest oder einen Abdruck …«
    »Vergiss es«, warf Twiggy ein. »Die haben mit Sicherheit Schlüssel, die sich nicht kopieren lassen. Und außerdem haben sie eine Alarmanlage. Und wahrscheinlich eine zusätzliche Türsperre mit Sicherheitscode. Jedenfalls, wenn das die Typen sind, die eine Geheimfirma in der Firma aufgezogen haben, haben die wenigstens diese Sicherungstechnik eingebaut. Da genügt dir kein Schlüssel.«
    Schweigen.
    Natürlich hat er recht, moserte Matti insgeheim, mehr mit sich selbst als mit Twiggy. Aber was sollen wir tun? Dornröschen wird sich krumm putzen, und sie können nicht ewig in dieser Wohnung bleiben. Und wenn sie zurückmussten in die Okerstraße, dann begann der Tanz von vorn.
    »Wenn man einen einschleusen könnte«, sagte er.
    Die beiden anderen schauten ihn an.
    »Wen?« Twiggy hatte große Augen. »Uns kennen die, wenn wir da auftauchen, machen die Goldbroiler aus uns.«
    »Das hätte vielleicht Konny geschafft«, sagte Dornröschen traurig. Sie war gerade in der frühen Depriphase.
    »Der bestimmt.« Matti schnippte die Zigarette aus dem Fenster und drehte sich eine neue. »Aber selbst wenn uns einer einfiele, wir können ihn nicht hinschicken, die bringen den auch um.« Eine Angstwelle rollte an.
    »Noch mal zurück zu dem Schlüssel«, sagte Dornröschen. »Und wenn der keine Türsperre mit so einem Code hat? Das wissen wir doch gar nicht.«
    »Du meinst, wir sollten es versuchen?« Twiggy knetete seine Hände.
    »Wenn dir die zweite Tür versperrt ist, klau den Schlüssel von der ersten«, sagte Dornröschen.
    Matti musste doch grinsen.
    »Mit dem Schlüssel kämen wir immerhin ins Gebäude. Vielleicht finden wir da, was wir suchen«, sagte Twiggy.
    »Das ist alles Unsinn«, sagte Matti. »Wenn wir da reingehen, dann können die einen Kinofilm aufnehmen, mit uns in den Hauptrollen. Titel: Drei Deppen in Berlin. Wahrscheinlich kommen wir rein, aber nicht mehr raus. Ich gehe jede Wette ein, dass selbst Profis da nichts reißen könnten. Stell dir vor, du baust so eine Art Minigeheimdienst auf und eine Firma darum herum als Tarnung. Und dann lässt du es zu, dass Amateureinbrecher da einfach so reinmarschieren? Lächerlich.«
    Schweigen.
    Robbi maunzte, kratzte am Hosenbein und landete auf Twiggys Schoß.
    »Du brauchst gar nicht mehr putzen zu gehen. War ein Versuch, bringt aber nichts«, sagte Matti. »Die armen Putzfrauen, aber es

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