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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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erste Mal. Morgen gehst du aber auch mit der unverdünnten Säure an den Urinstein.«
    Immerhin, sie hatte zwei Sätze herausgebracht. Dornröschen lächelte sie an, was die Hagere zu verwirren schien. Sie zog ab.
    Als Dornröschen fertig war, schüttete sie den Inhalt des Eimers in eine Kloschüssel und zog. Dann ging sie zur Tür, sah sich noch einmal um und war verdutzt, als sie ein Gefühl der Zufriedenheit in sich verspürte, weil es so sauber war. Pervers, dachte sie, und das Gefühl war weg. Ihr fielen ihre beiden Supertypen ein, die saßen zu Hause am Küchentisch und ließen es sich gut gehen. Ein bisschen sauer wurde sie schon, während sie das Putzzeug zum Materialraum trug.
    Die Hagere schien ihre Augen überall zu haben, jedenfalls tauchte sie in der Sekunde auf, als Dornröschen alles verstaut hatte. Nun musste sie in den Büros helfen.
    Um Viertel vor zwei am Morgen war sie wieder zu Hause, erschöpft und genervt. Sie sagte erst einmal nichts, wusch sich lange die Hände und das Gesicht, kochte sich einen Kräutertee und setzte sich zu Twiggy und Matti in die Küche. Mattis Handy lag auf dem Tisch. Die beiden spürten, dass es besser war, sie nicht anzusprechen. Sie trank einen Schluck, Matti öffnete den Kühlschrank, nahm zwei Flaschen Bier heraus und öffnete beide. Robbi erschien gähnend in der Tür, setzte sich und ringelte das Schwanzende um die Vorderpfote. Dann starrte er die Menschen an, als wären sie Außerirdische.
    »Der hat mich nach Köpenick geschickt. Klos habe ich geputzt«, sagte sie leise.
    Matti und Twiggy wechselten einen ratlosen Blick.
    »Wir haben das Zeug den Putzfrauen verpasst, die aus der Zornstraße kamen«, sagte Matti.
    »Ich schwör’s«, ergänzte Twiggy.
    »Das heißt, in der Zornstraße darf nicht jeder putzen. Wenn da eine ausfällt, dann sucht Wittmann sich genau aus, wen er hinschickt.« Dornröschen gähnte. »So eine Scheiße.«
    »Und nun?«, fragte Matti. Er fluchte innerlich. Es hatte so gut geklappt mit dem Pizzatrick, und jetzt das.
    »Der hat mich auch für morgen Abend bestellt. Als ich ihn gefragt habe, ob es wieder nach Köpenick geht, hat er gesagt, das soll ich mal seine Sorge sein lassen.«
    »Toll«, sagte Twiggy. »Hör auf mit der Putzerei, das bringt nichts.« Er stöhnte, setzte die Flasche an und leerte sie zur Hälfte.
    »Nicht so schnell«, sagte Dornröschen.
    »Echt, wenn du jetzt aufhörst, ist das okay«, sagte Matti.
    »Lass mich doch nachdenken, nicht immer so hektisch. Warum schickt der mich nicht in die Zornstraße, obwohl da zwei ausgefallen sind?«
    »Weil da nur Putzfrauen hinkommen, die er für vertrauenswürdig hält«, sagte Twiggy.
    »Das ist die eine Möglichkeit, die andere ist, Wittmann will beim alten Genossen besonders gründlich putzen.« Dornröschen gähnte noch einmal und steckte die anderen damit an.
    »Ich geh jetzt erst mal pennen«, sagte sie. »Und ihr auch. Matti, hast du morgen Schicht?«
    Matti nickte. Er würde viel zu wenig schlafen in dieser Nacht wie auch in den Nächten zuvor. Nur hatte das bei den anderen Malen einen schöneren Grund.
    Sie frühstückten schon um sieben Uhr. Matti war als Erster aufgestanden und hatte bereits Tee für Dornröschen aufgesetzt, als sie die Küche betrat. »Du bist mir zuvorkommen«, schimpfte sie erfreut, und Matti erwiderte: »Der Edle steht mit niemandem im Wettstreit.« Dornröschen tippte sich an die Stirn, aber sie lächelte. Immerhin.
    Draußen kündigte sich ein wolkenloser Sonnentag an. Das Blau war messerscharf, als wäre die Luft gewaschen worden. Der Zweig vor dem Küchenfenster wiegte sich in einem freundlichen Wind, der die Berliner heute mild umfächeln würde. Die Müllabfuhr dröhnte und schepperte auf dem Platz. Irgendwoher erklang, durch das Fenster gedämmt, Kindergeschrei. Eine Hupe, kurz und bösartig.
    »Ich putze weiter«, sagte Dornröschen.
    Twiggy erschien, er hatte Robbi auf dem Arm. Beide waren verschlafen.
    »Sie will weiterputzen«, sagte Matti zu Twiggy.
    Der sagte gar nichts. Er setzte Robbi vor dem Fressnapf in der Ecke neben dem Abfalleimer ab, wo der Kater apathisch sitzen blieb. Dann füllte er ihm Thunfischfutter in den Napf, was Robbi immerhin dazu bewegte zu schnüffeln. Dann fing er an zu schmatzen, erst leise, dann immer lauter.
    Twiggy goss sich einen Kaffee ein, obwohl die Maschine noch nicht ganz fertig war. Er setzte sich schwerfällig an den Tisch. »Müssen wir mal entkalken, das Teil.«
    »Matti hat schon Konfuzius

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