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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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gegeben. Warum sollten sie nicht einmal von ihrem Aussehen profitieren? Diesen Gedanken verriet sie Rick natürlich nicht.
    »Ich wäre allerdings der Dumme, der, der immer da und greifbar ist, wenn ein Notfall eintritt oder eine Reparatur sich bis in die Nacht hinzieht«, gab er zu bedenken.
    »Aber wer sagt denn, dass wir immer zuhause sind, zumindest im Sommer brechen wir gleich nach der Arbeit auf in die Stadt. Ich würde es jedenfalls himmlisch finden, dort einzuziehen, zumal unter diesen Bedingungen. Denk nur daran, wie du den letzten Winter im Keller verbracht hast, willst du deiner geliebten Freundin das mit gutem Gewissen zumuten?«
    »Mit gutem nicht«, gab er ihr recht und dachte mit Grauen an die kalten Wintertage, den altersschwachen Heizofen und die Nässe, die ihm bis in die Knochen gekrochen war.
    »Lass uns jetzt nicht mehr darüber reden und es einmal überschlafen«, sagte sie, küsste ihn und knöpfte langsam sein Hemd auf. Die Wohnungsbesichtigung und die erwartungsvolle Euphorie hatten aphrodisische Wirkung bei ihr ausgelöst. Aufreizend langsam entkleidete sie sich und sah, wie sich Ricks Augen lustvoll an ihre Bewegungen hefteten. Er genoss das anmutige Spiel eine Weile, betrachtete ihren schönen Körper, dann zog auch er die restliche Kleidung aus und nahm sie leidenschaftlich. Sie hatte ihn so erregt, dass er ihren Abschluss nicht abwarten konnte und sich schon nach wenigen Minuten in sie ergoss.
    Sie schlang beide Arme um seinen Hals und hielt ihn lange an sich gepresst. Auf eine besondere Art und Weise fühlte sie sich gut, obwohl sie gerne länger seine zügellosen, lustvollen Bewegungen gespürt hätte. Dann schlüpfte sie in ihr Nachthemd und vergrub sich im angewärmten Bett. Selbst ein Bett hatte sie in dem Appartement entdeckt, ein bequemes französisches, etwas schmaler als ein normales Doppelbett. Darin werde ich wunderbar träumen, dachte sie, bevor sie der Schlaf fort trug.
    Am nächsten Tag meldete sie sich bei Gila. »Hast du heute Zeit?«
    »Ja, ich fange erst am Nachmittag an.«
    »Man hat uns eine Wohnung angeboten, super ausgestattet, etwas weiter raus gelegen zu einem einmalig günstigen Preis. Wir haben uns noch nicht entschieden. Würde es nach mir gehen, wären wir schon in dieser Woche umgezogen. Ich möchte sie dir gerne zeigen, lass uns zusammen hinfahren. Rick ist unterwegs, er holt einen Jahreswagen in Stuttgart ab, heute Vormittag ist eine günstige Gelegenheit.«
    »Du weißt doch, Neugierde ist eine meiner edelsten Tugenden«, scherzte Gila. »In einer halben Stunde hupe ich vor deiner Katakombe.«
    »Du bist ein Schatz«, rief sie in die Muschel, bevor sie den Hörer auflegte. Gila war pünktlich, wartete mit laufendem Motor auf dem Bürgersteig und hielt die Tür von innen auf. Louise sprang hinein und Gila fuhr mit singenden Reifen davon.
    »Du kannst es wohl gar nicht mehr erwarten?«, sagte sie lachend und schnallte sich an.
    Mattuschke war überrascht, sie so schnell wiederzusehen.
    »Ist die Entscheidung getroffen?«, fragte er augenzwinkernd.
    »Nein, ich habe noch nicht mit Rick gesprochen, aber ich möchte sie mir gerne noch einmal mit meiner Freundin ansehen, wenn das möglich ist.«
    Sie machte ihn mit Gila bekannt. Er nahm den Schlüssel, verließ das Büro und begleitete sie zum Haus. Sie betraten die Wohnung. Es war früher Vormittag, ein sonniger Spätherbst, die Räume wirkten noch heller und freundlicher als gestern.
    »Der Blick in die Landschaft ist ja ein Traum«, entfuhr es Gila. Eigentlich hatte sie es nur Louise sagen wollen, um nicht etwa den Mietpreis in die Höhe zu treiben, aber es rutschte ihr in der Begeisterung einfach heraus. Louise bemerkte einige Details, die ihr am Abend vorher nicht aufgefallen waren, wie kleine Einbauschränke im Bad, eine Abstellkammer mit Zugang vom Balkon, in der sich zwei Liegestühle befanden, auch Vorhänge an allen Fenstern und sogar recht moderne Lampen. Mattuschke ließ sie für ein paar Minuten alleine und kam mit zwei Gläsern Mineralwasser, in denen eine Zitronenscheibe schwamm, zurück.
    »Ich hätte auch Wein angeboten, aber ich dachte, am Vormittag …?«, er hob entschuldigend beide Hände.
    »Vielen Dank, das ist genau das Richtige.«
    Sie tranken durstig und bedankten sich für den Sonderservice. Er brachte sie hinaus zum Wagen und warf einen kurzen Blick auf Gilas altes Modell.
    »Übrigens, sollte mal eine Reparatur anstehen (bei dieser Kiste könnte das täglich der Fall sein, dachte

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