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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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er), kommen Sie vorbei, ich mache Ihnen einen günstigen Mitarbeiterpreis.«
    Gila bedankte sich. Er winkte ihnen, bis der Wagen aus seinem Blickfeld verschwunden war.
    Louise platzte fast vor Spannung. »Und, wie gefällt sie dir, was sagst du?«
    »Ich bin einfach baff. Ich dachte, du hast sicher übertrieben, denn alles wäre besser als eure Kellerbehausung, aber so hätte ich es mir im Traum nicht vorgestellt. Hell, sauber, geräumig, mit eigenem Arbeitszimmer, das du noch als Fremdenzimmer nutzen kannst, wenn ich mal bei dir übernachte, und den vorhandenen Möbeln. Eine zehnfach geringelte Taube. Nur bei dem Mietpreis ist mir nicht ganz wohl, Mattuschke gilt nicht gerade als Wohltäter, vielleicht möchte er dafür ja Gegenleistungen, Liebesdienste von dir?«
    Sie spürte Wärme aufsteigen und wurde rot. »Völliger Unsinn.«
    »Irgendwie wundert es mich schon, dass der Mann alleine lebt und keine Partnerin hat, er sieht doch gut aus und nagt offensichtlich nicht am Hungertuch, da müssten ihm doch viele Frauen zu Füßen liegen«, meinte Gila. »Für ein, zwei Wochenenden würde ich ihn direkt nehmen, aber an mir hat er kein Interesse, das spüre ich schon in den ersten Sekunden bei einem Mann. Hoffentlich hat die Sache keinen Pferdefuß?«
    »Ach was, da siehst du Schimären, er ist froh, dass jemand im Haus ist, den er kennt und mit dem es keinen Streit geben wird. Sicher denkt er auch, wenn Rick schon hier wohne, könne er ihn bei Notfällen direkt greifen, was sicher ein Vorteil für ihn wäre.«
    »Sieht Rick das genauso, das glaube ich weniger?«, grinste Gila und knipste ein Auge.
    Sie ließ Louise an der Straßenecke aus dem Wagen steigen, das Hupkonzert hinter ihr störte sie nicht im geringsten. Sie kurbelte die Scheibe runter und zeigte den Wartenden kurzerhand den ,Finger. »Danke, dass du mitgefahren bist, wir sehen uns morgen in der Klause.«
    Nach längeren Diskussionen erklärte sich Rick bereit, das Wohnungsangebot anzunehmen. Louise flog ihm vor Freude um den Hals: »Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das du mir machen konntest. Wir werden ein Leben wie im Paradies führen, na ja, nicht ganz, aber uns so fühlen«, jauchzte sie und drehte sich mit ihm im Kreis. »Ich sehe nur ein Problem. Wie wirst du im Winter morgens zur Uni kommen? Der Weg bis zur Bushaltestelle, den du im Sommer hättest bewältigen können, ist einfach zu weit. Wir müssten schon sicher sein, dass ein Auto zur Verfügung steht, um dich zu fahren.«
    »Es wäre ja nicht jeden Tag«, beschwichtigte sie; hieran hatte sie ebenfalls schon gedacht, aber befürchtet, er könne seinen Entschluss im letzten Moment noch rückgängig machen, wenn sie es anspricht. »Das werden wir schon irgendwie hinkriegen.«
    Als sie Mattuschke ihren Entschluss mitteilten, bat er sie für den nächsten Tag zu sich, um den Mietvertrag zu unterschreiben. Er empfing sie mit Sekt; zum feierlichen Anlass trank selbst Rick ein Glas.
    »Ich freue mich, dass Sie sich für die Wohnung entschieden haben, Sie werden es nicht bereuen. Auf ein gutes Miteinander!«, er hob das Glas und prostete ihnen zu. Louise packte ein derartiger Freudentaumel, dass sie versucht war, ihn spontan zu umarmen und mit einem Kuss zu belohnen, hielt sich aber im letzten Moment zurück, um die freudige Stimmung nicht durch Ricks Eifersuchtsreaktion zu trüben. Sie setzten ihre Unterschriften unter das Mietformular, feierlich wie bei Staatsverträgen. Als sie unterschrieb und die vorbereiteten Einträge überflog, Mietzins, Nebenkosten und weiteres, stutzte sie bei der angegeben Wohnfläche, die deutlich unter der tatsächlichen lag.
    »Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen, das müsste noch korrigiert werden«, sagte sie eifrig. Mattuschke lächelte: »Natürlich ist die Fläche größer, aber das lassen wir, so wie es da steht. Ihnen kann doch nichts passieren, wenn ich mich auf den Vertrag beriefe, könnte ich Ihnen doch kein Stück von der Wohnung abschneiden. Aber die Behörden müssen ja nicht wissen, wie groß sie wirklich ist, und es kommen auch keine Fragen, auf, warum die Miete so günstig ist, verstehen Sie, geldwerter Vorteil und ähnliches.«
    Das leuchtete ein, korrekt war es nicht, dachte sie, wahrscheinlich hat er schon nach dem Hausbau mit falschen Zahlen gearbeitet. Er ist eben kein Ehrenmann, das war von Anfang an klar, aber sympathisch und sehr entgegenkommend. Wie er sie jetzt anstrahlte …
    »Nachdem wir uns so nah kommen oder gekommen sind«, lachte

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